Reisetipps: Autoreise

So fahren Urlauber sicher und entspannt


Die Deutschen sind wahre Urlaubs-Weltmeister: In jedem Winkel der Erde sind sie anzutreffen, ganz egal ob im hohen Norden oder im tiefsten Süden. Und auch der Urlaub mit dem Auto wird immer interessanter. Als wohl eher selten mit dem eigenen Fahrzeug angesteuerte "Offroad-Regionen" haben wir im Jahr 2018 Kamtschatka und Spitzbergen vorgestellt, im Jahr 2017 waren es dagegen leichter erreichbarere Ziele wie Italien, die Schweiz oder der Balkan ...

Ein Roadtrip durch Alaska: Ein echtes Abenteuer! (© Free-Photos, pixabay.com)Wer nun überlegt, selbst mit dem Auto zu verreisen, sollte allerdings vorab ein paar Dinge erledigen. Der Beitrag gibt Hinweise zum Autocheck vor dem Urlaub und spricht auch an, wie ein Auto richtig gepackt wird und was in Sachen Versicherungsschutz zu berücksichtigen ist.

Das gehört zu jeder Autoreise

Ganz egal, wohin die Reise geht, es gibt einige Dinge, die bei jeder Autoreise mit dabei sein müssen.

Zahlungsmittel und Versicherungen

Je nach Reiseland braucht es die richtige Währung in bar, um unterwegs Kleinigkeiten wie Kaffee oder Snacks zu bezahlen. Eine Kreditkarte ist ratsam, weil diese zur Zimmerbuchung in vielen Unterkünften verlangt wird. Zudem könnte es passieren, dass das Fahrzeug ausfällt und ein Ersatzfahrzeug hermuss. Auch dazu sind Kreditkarten nötig.

Falls noch keine möglicherweise erforderliche Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen wurde, könnte eine Kreditkarte mit Reiserücktrittsversicherung eine clevere Lösung sein. In der folgenden Übersicht finden wir eine Aufstellung unterschiedlicher Anbieter. Dort ist auch nachzulesen, wie hoch die Jahresgebühren ausfallen und welche weiteren Vorteile diese mitbringen. Es gibt Kreditkarten, die zum Beispiel Auslandskrankenversicherung, Reisegepäckversicherung, Rechtschutz- und Haftpflichtversicherung für Mietwagen sowie eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung beinhalten.

Versicherung ok? Zurück aus Russland an der Schengen-Grenze ... Wer mit dem eigenen Auto fährt, sollte seine bestehende Police hinsichtlich des Auslandsschutzes überprüfen ("Internationale Versicherungskarte IVK"). Auch ein Schutzbrief, der Pannenhilfe, Fahrzeugrücktransport, Ersatzfahrer und Übernachtungskosten abdeckt, kann ein durchaus sinnvoller Schutz für Autoreisen im Ausland sein. Vorsorglich sollte in den Wagenpapieren ein Formular des Europäischen Unfallberichts aufbewahrt werden, das hier abrufbar ist.

Falls minderjährige Kinder aus einer fremden Familie mitfahren, sollten sich die Reisenden eine entsprechende Bestätigung der Eltern geben lassen, dass das Kind tatsächlich mitfahren darf. Andernfalls kann es bei polizeilichen Kontrollen zu Problemen kommen.

Smartphone mit aktiver SIM im richtigen Netz

Ein Smartphone ist nur dann nützlich, wenn die eingelegte SIM-Karte funktioniert und Zugriff auf die verfügbaren Netze gewährt. Autoreisende sollten deshalb vorab prüfen, welche Netze im Reiseland nutzbar sind und sich gegebenenfalls vor Ort eine Prepaid-SIM kaufen.

Gebuchte Rundreise oder auf eigene Faust - die Grundsatzentscheidung

Es ist ein großer Unterschied, ob eine Reise auf eigene Faust geplant wird, oder ob eine Tour nach einer vorgefertigten Route abgefahren wird. Es gibt unterschiedliche Gründe, die für die eine oder für die andere Variante sprechen. Wer bei einem etablierten Veranstalter vorab alle Unterkünfte bucht und eine Route nach dessen Empfehlung abfährt, sieht oft die meistbesuchten Touristenhighlights unterwegs. Das kann dazu führen, dass der Trip an Individualität einbüßt, weil das enge Zeitkorsett nicht zu den eigenen Ansprüchen passt.

Eine Alternative ist, sich zwar an den vorgefertigten Routen renommierter Veranstalter zu orientieren, aber diese an die persönlichen Wünsche anzupassen. Für Reisende, die sich erst vor Ort entscheiden wollen, wo die Reise hingeht, hat sich die Buchung der ersten Unterkunft im Reiseland von zuhause aus bewährt. Der Rest kann dann spontan organisiert werden. Wichtig: Aktuelle Reiseführer mit Adressen für Unterkünfte sollten in diesem Fall immer mitgeführt werden. Diese sollten am besten in Papierform vorliegen, falls das Smartphone ausfällt ...

Autocheck: Das ist zu prüfen

Wenn das Fahrzeug im Urlaub sicher fahren soll, muss es gut vorbereitet werden. Der erste wichtige Checkpunkt ist die Kontrolle der Flüssigkeiten. Ölstand, Kühlflüssigkeit, Scheibenwaschwasser und Bremsflüssigkeit sollten in jedem Fall geprüft werden.

Der zweite Check gebührt den Reifen: Diese müssen zwingend in einem einwandfreien Zustand sein. Auch Laien können die Profiltiefen kontrollieren, die in der Straßenverkehrsordnung festgelegt sind. Sie nutzen eine 1-Euro-Münze, falls kein Zollstock zur Hand ist, der die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm bei Sommerreifen und 3 mm bei Winterreifen anzeigt. Der goldfarbene äußere Rand der Münze sollte im Profil verschwinden, dann reicht die Profiltiefe aus. Allerdings dürfen die Reifen nicht zu alt sein, denn Gummireifen leiden aufgrund der Witterungseinflüsse unter Materialermüdung. Spätestens nach 4 Jahren sollten Fahrer - auch wenn das dem einen oder anderen vielleicht schwerfällt - die Reifen aus Sicherheitsgründen austauschen ...

Der dritte Check beschäftigt sich mit der Beleuchtung: Autobesitzer können eine Funktions- und Sichtprüfung durchführen. Dabei werden Scheinwerfer, Lampen, Rückleuchten, Brems- und Blinklichter überprüft. Am besten geht diese Prüfung zu zweit: Einer bedient die Pedale und Schalter, der andere checkt, ob alle Lampen die richtigen Signale abgeben. Beim Gang um das Auto sind die Abdeckungen der Lampen und Reflektoren genau zu betrachten. Gibt es beschädigte Oberflächen oder blinde Flecken, dann ist die Fahrt zur Werkstatt zum Austausch der betroffenen Reflektoren oder Abdeckungen erforderlich. Defekte Lampen sind zu ersetzen, wobei die Wahl des richtigen Leuchtmittels nötig ist.

Bis unters Dach vollgepackt - so eher nicht! (© Pexels, pixabay.com)Es hat sich bewährt, für die Urlaubsfahrt einen Bestand an Ersatzlampen sowie Ersatzsicherungen mitzuführen. Übrigens gilt in vielen Ländern die Lichtpflicht am Tag. Bei Zuwiderhandlungen drohen Geldstrafen. In Norwegen sind es von ca. 160,- bis hin zu stolzen 270,- Euro ...

Zur Verletzung der Lichtpflicht und zu anderen Vergehen wie z.B. bei den Promillegrenzen hier mehr!

Grundsätze für sicheres Packen eines Autos

Wer mit einem vollgepackten Auto unterwegs ist, muss die Beladung sichern. Diese darf nicht zu einem tödlichen Geschoss werden, wenn eine Vollbremsung ansteht. Grundsätzlich ist dafür zu sorgen, dass die schwersten Gepäckstücke unten liegen. Sie sind am besten in der Nähe des Fahrzeugschwerpunkts zu platzieren. Schwere Gepäckstücke gehören nicht in den Fahrgastraum.

Manchmal lässt sich das allerdings nicht vermeiden. In diesem Fall sollte schweres Gepäck im Fußraum untergebracht werden. Falls im letzten Moment noch eine schwere Kühltasche eingepackt und verstaut wird, darf sie aufgrund des hohen Gewichts nicht auf der Rücksitzbank stehen, sondern sollte unbedingt auf dem Boden platziert werden.

Auch haben schwere Gepäckstücke nichts auf der Hutablage zu suchen, weil diese Fahrer und Mitreisende schwer verletzen können. Falls die Reise mit einem Kombi erfolgt, sollte das Gepäck nicht über die Kante der Rücksitzbank hinausragen. Leichte Gepäckstücke liegen demzufolge oben, am besten sind sie sogar in geschlossenen Dachboxen untergebracht.

Wichtig: Tiere im Auto müssen ebenfalls gesichert werden. Das dient zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutz der Insassen.


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