Iran   Iran 2015

Sieben Wochen und 8.000 Kilometer ...


Rückblick und Ausblick ...

3.500 km und die türkisch-iranische Grenze liegen hinter uns: Jetzt sind wir angekommen in dem Land, um das im Vorfeld so oft unsere Gedanken und Pläne kreisten und auf einmal sind wir da ...

Anreise durch Slovenien, Kroatien, Serbien und Bulgarien ...Aber blicken wir kurz zurück: Die 6 Wochen zuvor in unserer derzeitigen Heimat Italien waren gefüllt mit Vorbereitungen und an manchen Tagen wuchs die to-do-Liste schneller als wir sie abarbeiten konnten. So wollten die Olivenbäume  geschnitten, das Schnittholz gespalten und das Grundstück für unsere Abwesenheit vorbereitet werden.

Ein netter hilfsbereiter Nachbar würde ab und zu die Neuanpflanzungen gießen. Ein wenig Sorge hatten wir um unser Reisemobil, da dringende Instandhaltungsarbeiten wegen fehlender Ersatzteile in Italien drei Wochen dauerten und wir zur Ausrüstung des Fahrzeuges nur noch eine Woche Zeit hatten.

Unsere Visa und das "Carnet de passage" hatten wir bereits im Januar beantragt und mussten nur noch in München abgeholt zu werden. Letztendlich war am 11.03. abends in unserem Wohnort Dolceacqua alles fertig und ich konnte mit meiner Frau Sonny starten ...

Am 14.03. verabschiedeten wir uns mittags von unseren Kindern in München, nachdem wir bei Freunden in Kaufbeuren unseren Hund in bewährter Obhut gelassen und noch einen Abend bei Freunden in Ottobrunn Abschied gefeiert hatten.

Unsere Reiseroute führte wie bereits auf unserer Syrienreise 2010 durch Slovenien, Kroatien, Serbien und Bulgarien in die Türkei. Einmal mehr waren wir froh, als wir Serbien und Bulgarien hinter uns gelassen hatten: Mürrische Gesichter und oftmals Tristesse waren unsere Begleiter. Erneut war die Umfahrung von Sofia bei Nacht ein Kampf mit gravierenden Schlaglöchern auf miserablen Straßen.

... und durch die Türkei ...Die Türkei hingegen präsentierte sich mit besten Straßen bis zur iranischen Grenze. Es ist unglaublich, mit welcher Geschwindigkeit sich dieses Land entwickelt: Überall siedeln sich bekannte Firmen an, um Istanbul wachsen Hochhäuser und Industriegebiete um die Wette. Es ist ein Land im Aufbruch.

 Gleichwohl zeigt sich ab dem anatolischen Hochland sehr deutlich, wie viele Menschen hier noch einfachst und in Armut leben. Selbst in den wenigen Stunden der Durchreise spürten wir den Spagat zwischen westlich moderner Anschauung und konservativer Frömmigkeit des Islam ...

Das anatolische Hochland ist für den Liebhaber weiter Landschaften und Berge eine Reise wert: Auf Höhen von 1.500 bis 2.000 m liegt noch viel Schnee, unendliche Weiten werden von langen schneebedeckten Bergketten eingerahmt, viele Dreitausender sind zu sehen, der Berg Ararat als Solitär mit über 5.000 m war jedoch leider verhüllt; wir hofften auf die Rückreise. Die zu passierenden Pässe waren bis 2.200 m hoch und noch tief verschneit. Nachts sank unser Thermometer auf -8°C, laut Reiseführer sollen -40°C hier keine Seltenheit sein ...

Diese Strecke in 4 Tagen zu fahren, heißt starten vor Sonnenaufgang und Stellplatz suchen bei Dunkelheit. Die Rückreise würden wir entspannter angehen können. Der Grund unserer Reisegeschwindigkeit liegt in unserer Hotelbuchung in Isfahan und dem Neujahrsfest Nowruz, welches am 20.03. beginnt. Für die kommenden zwei Wochen sind dann viele Iraner unterwegs und die Hotels damit ausgebucht.

Im anatolischen Hochland ...

Nachts sank unser Thermometer auf -8°C ...

Unsere Reiseplanung soll uns in zwei Tagen nach Isfahan und dann weiter in den Süden bis an den persischen Golf führen. In einem weiten Bogen wollen wir durch Wüsten- und Steppengegenden reisen und historische Stätten besichtigen, um dann den Nordwesten zu bereisen, dessen Berge aktuell noch tief verschneit sind ...

Unser Visum erlaubt uns 30 Tage im Land zu bleiben; wir hoffen auf die Möglichkeit einer Visumsverlängerung im Land. Ein terminlicher Eckpunkt unserer Reise steht schon fest: Am 22. Mai beginnt für uns die Pflanzzeit für das italienische Sommergemüse ..!


Iran 2015Die Reise und ihre Etappen ...



© 2015 Hans-Jörg Wiebe