T A K L A - M A K A N

Der unverwüstliche Expeditionsanhänger

(Aus dem Internet-Auftritt des damaligen Herstellers "Aero-Plast", ca. 1997 - 1999)


Die Takla-makan ist ein Wüstengebiet im Tarimbecken in China.

Der expeditionstaugliche Wohnanhänger, der hiernach benannt wurde, bietet alle Voraussetzungen für einen Urlaub abseits befestigter Straßen, auf Pisten oder im Gelände.

Immer nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" wurde ein geländegängiger Anhänger entwickelt, der von der Auslegung her für den extremen Einsatz auch auf unbefestigten Straßen gedacht ist.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Wohnwagen liegt der Schwerpunkt der konstruktiven Auslegung nicht auf "Wohnen", sondern auf "Reisen", und hier speziell auf Reisen unter hoher Belastung für die gesamte Struktur. Um unter diesen Bedingungen eine optimale Lebensdauer und vor allem auch eine leichte Reparierbarkeit ohne spezielle Werkzeuge zu gewährleisten, wurde die Bauweise in Faser-Verbund-Kunststoff (GFK) gewählt.

Es wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass möglichst alle verwendeten Materialien und Bauteile auch in anderen Ländern ohne Probleme beschafft werden können. Die einzelnen Teile des Aufbaus werden in Formen gefertigt und fugenlos miteinander zu einer Einheit verbunden. Die Dachschale ist einteilig. Die gesamte Inneneinrichtung ist mit Aluminium-Verbindungswinkeln massiv mit der Außenhaut verbunden.

Unter Berücksichtigung der Erfahrungen der Kunden von Aero-Plast, die zum Teil mehr als 15.000 km pro Jahr mit Ihrem TAKLA-MAKAN zurücklegten, wurde die Konstruktion seit 1988 immer weiter verfeinert. Seitenwände und Dach sind als tragende Sandwichkonstruktionen ausgelegt. Als Sandwich-Kernmaterial werden Schaumstoffe und Wabenplatten verwendet, die auch im Flugzeugbau zulässig sind. Die üblicherweise eingesetzten Polyurethan- bzw. Polystyrolschäume sind den Anforderungen nicht gewachsen.

Grundidee Expeditions- und Fernreiseanhänger "TAKLA-MAKAN"

Mit der Schwingachse von Westfalia wurden in umfangreichen Vorversuchen ausreichende Geländetauglichkeit für alle gängigen Einsätze, incl. 6 Wochen Hoggar/Tassili gesammelt. Mit der jetztigen Spezialachse ist die Bodenfreiheit und die Geländetauglichkeit selbst dem Unimog vergleichbar. Alle gängigen Zugfahrzeuge sind hinsichtlich der Geländetauglichkeit dem Hänger unterlegen. Für besonders kritische Situationen lässt sich die Auflaufbremse sperren, um beim "rausschaukeln" nicht zu stören.

Bewährungsprobe  ...Die Fahrwerke sind sowohl auf optimale Geländetauglichkeit, als auch auf maximal dann noch möglichen Straßenkomfort und auf Schnellaufeignung ausgelegt.

In Deutschland wurden die Hänger von "Aero-Plast" als technisch geeignet für 100 km/h vom TÜV geprüft. Fahrwerk und Räder, sowie die Nachlaufgeometrie sind auf Geschwindigkeiten bis 140 km/h ausgelegt (In Frankreich auf Autobahnen sind 130 km/h erlaubt.)

Verwendet wurde eine extra für "Aero-Plast" gefertigte "ALKO"- Sonderachse. Die besondere Eignung dieser Achse wurde unter anderem schon auf einer Pilot-Reise für Russlandexpeditionen in den Ukrainischen Karpaten getestet.

Technisch ist die Achse für ein zulässiges Gesamtgewicht des Hängers von 1600 kg in Verbindung mit großen Spezialrädern ausgelegt. Dies gilt sowohl für die Festigkeit als auch für die Bremscharakteristik. Die Federung ist abgelastet und für ein zulässiges Gesamtgewicht von 1200 kg optimiert. 

 Mit dieser Gesamtmasse wurden die Hänger dann auch zugelassen, sodass eine ausreichende Reserve auch für den Einsatz in schwerem Gelände vorgesehen ist (Leermasse ca. 600 kg). 

Besondere Stoßdämpfer sind bei dem "ALKO"-Konzept nicht erforderlich. Für die speziellen Anforderungen auf unbefestigten Straßen, Schlagloch- und Rüttelpisten wurden bevorzugt Räder der Größe 30x9,5x15 Zoll verwendet. Diese überdimensionierte Bereifung ist für 1.600 kg Achslast ausgelegt und wird bei 1200 kg zulässigem Gesamtgewicht mit 2,0 atü gefahren. Dadurch hat der Reifen eine große Feder-Dämpfungs-Möglichkeit und bietet sehr hohe Tragkraftreserven gegenüber extremen Fahrbahnstößen.

... im Atlas Gebirge ...Außerdem sind die Hängerräder und das Hänger-Ersatzrad in der Regel mit den Rädern der Zugfahrzeuge kompatibel, was in Notfällen im "Outback" eine zusätzliche Sicherheit bietet.

Die Anhänger von "Aero-Plast" sind keine Wohnanhänger im üblichen Sinne. Natürlich kann man darin komfortabel wohnen wie in anderen herkömmlichen Caravans. Die konstruktive Auslegung hat aber eine andere Zielsetzung als nur Wohnen. Die Hänger sind Fernreise- und Expeditions-Basislager.

Das Zugfahrzeug wird von der gesamten Ausrüstung entlastet und damit nicht überfordert. Der Hänger trägt die gesamte Ausrüstung einschließlich Reservekraftstoff und Wasservorräte sowie Sandbleche, Werkzeug, Bergegeräte, Notausrüstung und ggf. Stromerzeuger und Fahrräder usw.

Aufgrund der technischen Auslegung ist der Hänger für eine Lebenserwartung von 20 und mehr Jahren konzipiert. Die Unterhaltskosten sind im Vergleich zu motorgetriebenen Fahrzeugen vernachlässigbar. Als Zugfahrzeuge sind bevorzugt 4x4- und Pick-up Fahrzeuge gedacht. Geeignet sind aber auch alle größeren Pkw ab etwa der Golf-Klasse.

Neben der privaten Urlaubs- und Expeditions-Version wird auch eine spezielle Gewerbevariante angeboten, die bei leichter Modifizierung des Fahrwerks und des Aufbaus die gleiche Belastbarkeit bietet, aber für zulässige Gesamtgewichte bis max. 1800 kg bei Einzelachse ausgelegt werden kann. Auch hier liegt bei "Aero-Plast" bereits langjährige Einsatzerfahrung vor."

Aus der Pressemitteilung von "Aero-Plast" bei der Vorstellung der Serienversion des "Wildcat ", später "TAKLA-MAKAN", im Jahr 1988 ...

      


Nachtrag: Da auch heute noch ab und zu (wie bei der Explorer Kabine) die Frage nach "Knaus" gestellt wird, hier noch einmal eine Anmerkung dazu. Die Firma Knaus hat sowohl die Explorer Kabine als auch den "Wildcat"/"Takla-Makan"-Expeditionsanhänger niemals selbst hergestellt, sondern trat eine Zeit lang lediglich als Verkäufer dieser von Aero-Plast hergestellten Produkte auf. An den von Knaus vertriebenen Produkten war allerdings das Logo dieser Firma angebracht, so dass in der Folgezeit oft der Eindruck entstand, sie seien auch dort hergestellt worden. Nachdem die Zusammenarbeit von Knaus und Aero-Plast beendet war, wurden die Produkte nur noch direkt vom Hersteller Aero-Plast vertrieben und trugen auch nur noch dessen Firmenlogo.

Wer heute noch versucht, Informationen zu "Explorer" oder "Wildcat" von der Firma Knaus zu erhalten, wird demzufolge in der Regel dort enttäuscht - es gibt von da keine ...


Anmerkung der Redaktion: Immer wieder erreichen uns Anfragen zu Bezugsmöglichkeiten der in unserer "Historie"-Reihe vorgestellten Produkte wie Takla-Makan/Wildcat, Tuareg, Explorer, Chinook usw.

Historie: Takla-Makan vor Hassfurt ...Wir weisen an dieser Stelle nochmals darauf hin, dass diese Expeditionsanhänger und -kabinen derzeit nur noch sehr eingeschränkt erhältlich sind. Die Hersteller unserer "Historie"-Reihe existieren nicht mehr, die Produktion wurde bereits um die Jahrtausendwende eingestellt und auch ein Aero-Plast-Nachfolger hat nie eine reguläre Fertigung aufgenommen. Natürlich gibt es mittlerweile einige (mehr oder eher weniger gelungene) Nachahmerprodukte am Markt - wie lange sich diese allerdings im Einzelfall halten werden, weiß derzeit sicher niemand zu beantworten ...

Die oben genannten Original-Produkte sind allerdings nach wie vor sehr begehrt, so dass sie auch gebraucht nur schwer am Markt erhältlich sind. 

Wir raten deshalb dazu, bei Interesse in einschlägigen Zeitschriften wie OffRoad etc. zu inserieren bzw. dortige Inserate zu sichten. Auch über unseren kostenlosen Bazar wurden bereits viele Kabinen und Anhänger erfolgreich vermittelt ...