Expeditionen in Höhenlagen:
Was beim Körper passiert und wie man sich vorbereitet
Höhenexpeditionen faszinieren durch ihre landschaftliche Weite,
physische Intensität und das unmittelbare Naturerlebnis.
Gleichzeitig stellen sie hohe Anforderungen an Körper und
Ausrüstung. Der verringerte Sauerstoffgehalt, extreme
Wetterbedingungen und starke UV-Strahlung verlangen eine gezielte
Vorbereitung. Wer diese Aspekte berücksichtigt, erhöht die
Sicherheit und körperliche Belastbarkeit während des Aufstiegs
erheblich.
Wie sich der menschliche Körper in großer Höhe verändert
Ab einer Höhe von rund 2.000 Metern beginnt der niedrigere Luftdruck spürbar zu werden. Der Sauerstoffgehalt in der Atemluft nimmt ab und der Anteil der Wasserdampfmoleküle in der Lunge nimmt zu. Es entsteht ein doppelter Effekt. In der Luft ist weniger Sauerstoff enthalten und andererseits können die Lungen weniger Sauerstoff aufnehmen.
Die Folge: Der Körper muss mehr leisten, um die Sauerstoffversorgung aufrechtzuerhalten. Der Puls steigt, die Atmung wird schneller. Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Zittern, Schmerzen in der Brust, Schweißausbrüche, Übelkeit und Schwindel treten häufig auf.
Werden erste Symptome ignoriert, kann sich eine
akute
Höhenkrankheit entwickeln. In schweren Fällen drohen Lungen-
oder Hirnödeme. Selbst wenn man bei einer solchen Tour nicht bis auf
den Mount Everest will, der dann auch schon mal zum "Gipfel
des Selbstbetrugs" werden kann, wie es Reinhold Messner
ausdrückt, so treten derartige Symptome aber auch bereits in
geringeren Höhen auf, wie zahlreiche Berichte bei uns zeigen, so
z.B. beim "Aconcagua-Effekt" in Argentinien 2011/2012 oder am "Kailash" in
Tibet 2024.
Auch das Sehen wird in der Höhe beeinflusst: Die sinkende Sauerstoffsättigung kann die Sehschärfe und das Kontrastempfinden beeinträchtigen. Hinzu kommt eine steigende UV-Belastung, die etwa alle 1.000 Höhenmeter um rund zehn Prozent zunimmt. Vor allem bei Schneefeldern und Gletschern wirkt reflektiertes Licht intensiv auf die Augen. Ohne passenden Schutz droht Schneeblindheit oder eine dauerhafte Schädigung der Hornhaut.
Strategien zur körperlichen Anpassung
Ein langsamer Aufstieg mit ausreichenden Pausen verbessert die individuelle Höhenanpassung. Ideal ist eine Steigerung von 300 bis 500 Höhenmetern pro Tag. Zusätzliche Ruhetage und gezielte Abstiege dienen der Regeneration. Auch die Ernährung trägt zur Stabilisierung bei. Eine kohlenhydratreiche Kost unterstützt den Energiehaushalt unter Sauerstoffmangel. Gleichzeitig muss der Flüssigkeitshaushalt regelmäßig ausgeglichen werden, da trockene Höhenluft den Körper schneller entwässert durch vermehrtes Schwitzen und die erhöhte Atemfrequenz. Zusätzlich wird durch Flüssigkeit die Aufnahme von Sauerstoff erleichtert.
Gezieltes Ausdauertraining vor der Reise stärkt das Herz-Kreislauf-System. Wer seine Anpassungsfähigkeit steigern möchte, kann hypoxische Trainingsmethoden oder Höhenzelte einsetzen. Eine solche Vorbereitung erfolgt idealerweise unter professioneller Begleitung.
Schutz der Augen als Teil der Grundausrüstung
In Höhenlagen ist eine widerstandsfähige Sonnenbrille
unverzichtbar. Die
intensive UV-Strahlung trifft durch Schnee, Eis oder Fels
besonders stark auf das Auge. Modelle mit hoher Filterkategorie und
ausreichendem Seitenschutz schützen vor Blendung, Wind und
Partikeln.
Besonders geeignet sind robuste Ausführungen mit polarisierenden Gläsern. Diese reduzieren Reflexionen und erleichtern die Sicht bei starkem Lichteinfall. Leichte Materialien und rutschfeste Nasenpads verbessern den Tragekomfort bei Bewegung oder in Kombination mit Kopfbedeckungen. Passende Auswahl bietet unter anderem das Sortiment von eyes and more, wo sich funktionale Sonnenbrillen mit gutem Sitz und zuverlässiger Schutzwirkung finden lassen.
Ein zweites Modell im Rucksack ist empfehlenswert: Bei Beschädigung oder Verlust bietet eine Ersatzbrille wichtige Sicherheit, besonders in abgelegenen Regionen ohne Versorgungsinfrastruktur.
Wichtige Ausrüstungsbestandteile für große Höhen
Neben der persönlichen Schutzausrüstung gehören weitere Komponenten zur Basisausstattung für Höhenexpeditionen:
-
Robustes Schuhwerk - Handschuhe
- Kopfbedeckung
- Stirnlampe
- Biwaksack
- Kompakte, energiereiche Verpflegung
- Trinksysteme mit Frostschutz
- Sonnenschutzmittel mit hohem Faktor
- Höhenapotheke mit angepasstem Inhalt
- Leicht zugängliches Erste-Hilfe-Set
- Sonnenbrille mit hoher Filterkategorie
- Ersatzbrille in stoßfester Verpackung
- Navigationsmittel wie Karte, Kompass oder GPS
- Mobil- oder ggf. Satellitentelefon mit geladener Powerbank
- Ab 4.000 m ggf. eine Notfall-Sauerstoffversorgung.
Eine derartige Ausrüstung unterstützt nicht nur die Sicherheit,
sondern auch die körperliche Belastbarkeit im Gelände: Wer auf
zuverlässige Komponenten achtet und sich körperlich wie materiell
vorbereitet, erhöht die Chance auf ein gelungenes Höhenabenteuer mit
bleibenden Eindrücken!
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