Nachträge Wrackbesuch: Es geht dahin ...

Wie lange noch ..?

    © Fotomontage: Jürgen de Haas


1. Nachtrag, März ´06: Luftbild - Airliner im Überflug ...

Dass es um die American Star nicht allzu gut aussieht, ist mittlerweile bereits aus einer Höhe von rund 8 km festzustellen: Aus dieser Höhe hat nämlich Leser Timo Weber, seines Zeichens Copilot bei einer Fluglinie, seine Bilder am 27.02.06 gemacht. Und auf der Vergrößerung, die wir von einem seiner Bilder erstellt haben, ist bereits zu erahnen, wohin die Reise der American Star nur 10 Tage nach unserem Besuch wohl geht (auf Bild unten rechts klicken) ...

Ebenfalls unter anderem sehr schön aus dieser Höhe noch zu erkennen: Der Hügel mit den Containerresten, wo wir unsere "letzte Fiesta" veranstaltet haben - sie wird es auch wohl bleiben ...

Auf der Seite: Die American Star aus 8 km Höhe ...Hallo Freunde der American Star,

war im Sommer 2005 selbst einmal vor Ort, um mir dieses Wrack anzusehen und kam glücklicherweise am 27.02.06 dazu, die Überbleibsel aus einer Höhe von ca. 8 km zu photographieren. Die Bilder sind mit 7.2 MegaPixel in einer recht guten Auflösung und Qualität entstanden ... 

Aus meinem letzten Urlaub im Sommer 2005 wusste ich die ungefähre Position des Schiffes. Trotz Scheibe denke ich sind sie mir ganz gut gelungen und ich hoffe, dass ihr sie vielleicht verwenden könnt.

Das Bild wurde nur optisch gezoomt und wenn ihr es noch digital vergrössert könnt ihr erkennen, dass sich das Wrack auf die Seite gelegt hat, aber sicherlich habt ihr noch aktuellere Bilder. Über eine Rückantwort von euch würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
Timo Weber


2. Nachtrag, März ´06: Das Wrack kollabiert weiter ...

Genau 14 Tage nach unserem letzten Besuch waren Thomas Tamme und Heidi an der Playa Garcey. Und ihre aktuellen Bilder zeigen, dass es nun in kürzester Zeit, d.h. in nur wenigen Tagen rapide bergab geht mit "unserem" Schiff. Ähnlich wie 1994 der hintere Teil recht schnell zerlegt wurde (siehe dazu auch den Bericht von Bill Lee!), geht es nun Schlag auf Schlag auch dem Vorderteil: Es verformt sich zusehends und die Seitenneigung nimmt zu.

Wir freuen uns dennoch mit Thomas über seinen Fund einer weiteren Reliquie: Die Gebrauchsanweisung für eine Schwimmweste der SS Australis, herausgegeben von der Chandris Lines! (Wo war das Teil bloß vor 14 Tagen ..? )

Unglaublich: Nur wenige Tage vorher - Masten noch parallel ... ... nun bereits erhebliche Verformungen ...

Liebes Explorer-Team,

hiermit senden wir Euch einen kleinen Lagebericht und ein paar Fotos von unserem amerikanischen Patienten. Bei unserem ersten Urlaub auf Fuerteventura 2003 wurde uns heftig von einem Besuch am Wrack abgeraten. Seit dem verfolgen wir intensiv Eure Homepage und mußten dort leider im Dezember von der Schieflage erfahren. 

 Also schlugen wir alle anderen kanarischen Ziele aus und machten uns nun auf den Weg zur Bucht von Garcey. Kurz vor der Reise beunruhigte uns dann noch der Reisebericht über die aufgebrochenen Autos, aber das Risiko waren wir bereit einzugehen. Wir hätten einfach alle Scheiben offen gelassen.

Glücklicher Finder: Gebrauchanweisung von der AUSTRALIS ...Nach zwei heftigen Unwettertagen machten wir uns am 3. März auf, das Wrack zu besuchen. Die Schieflage hat sich weiter verstärkt. Die Brücke hat sich ins Meer geneigt, der Rumpf ist stark verdreht. Knietief liegt interessantes Innenleben am Strand verteilt. Von einigen Kabinentüren habe ich mir Griffe und Riegel abmontiert. Eine Schwimmwesten-Gebrauchsanweisung aus Zeiten als SS Australis unter Chandris Lines hielt vor uns wohl niemand für wertvoll - für uns der Leckerbissen des ganzen Tages.

Die Schwimmwesten-Anleitung hat meine Freundin einfach am Strand gefunden, in der ersten (der nördlichen) Bucht. Hier lagen auch etliche amerikanische WC-Brillen (durfte ich nicht einpacken ) herum. In die nächste Bucht sind wir gar nicht gefahren, da campierte eine kleine Gruppe jugendliche Mopedfahrer, denen das Schiff völlig egal war ... Die Anleitung werd ich Euch nochmal abfotografieren, damit sie besser zu lesen ist. Das Schildchen SS AUSTRALIS in der rechten Ecke wurde später angebracht, darunter stand zuerst RHMS BRITANIS. Das Ding ist toll "laminiert" und stammt wohl aus dem "smoking room" ...

Nach anderthalb Stunden nahmen wir Abschied vom Schiff, wir sind sicher, es nie wieder zu sehen.

Den Parkplatz mit den Glasscherben haben wir auch besucht, wir können nur jedem raten, einfach bis in die Bucht hinunter zu fahren und das Auto nicht auf dem Platz so weit entfernt stehen zu lassen. 

Wir hoffen, Euch mit unserem Bericht und den Fotos nicht gelangweilt zu haben. (Wir gestehen, es würde uns wirklich stolz machen, auf Eurer Seite erwähnt zu werden) Doch nun Schluß.

Viele liebe Grüße senden Euch Thomas und Heidi aus Halle

Lieber Thomas, liebe Heidi, Euer Bericht war alles andere als langweilig und wir bringen ihn gern an dieser Stelle - auch wenn ihr für die Freunde der American Star nicht all zu viel Gutes zu berichten habt ...     


3. Nachtrag, immer noch März ´06: Neue Webseite

Aufgrund des großen Interesses unserer Leser an der American Star haben wir uns entschlossen, parallel zu unserer CD Version, die ständig erweitert wird, auch noch eine zusätzliche Webseite einzurichten, die eine Übersicht aller aktuellen Beiträge in unserem Magazin zum Schiff enthält.

Ab sofort dafür also die neue zusätzliche Webseite www.american-star.de


4. und 5. Nachtrag, April ´06: Der Vormast (und mehr) ist verschwunden ...

Die Hiobsbotschaften rund um die American Star reißen in diesen Tagen nicht ab: Bill Lee, der "inoffizielle Historiker" des Schiffes und Autor unserer großartigen Berichte zur Historie des Schiffes sowie nun auch der "Autopsie" durch die See, schickte uns ein aktuelles Bild, das von Matt & Sandy Barker aufgenommen wurde: Und es zeigt leider erneut nichts Gutes ...

Nun ist auch bereits der Vormast verschwunden ...Wir übersetzen an dieser Stelle die Nachricht und die Kurzanalyse von Bill und danken ihm sowie Matt & Sandy für die aktuellen Informationen!

Nun zeigen sich weitere Zerstörungen im Bereich der Brücke - der Vormast ist komplett verschwunden und auch der Bereich um den Stumpf des vorderen Schornsteins herum wurde weggeschwemmt.

Noch kann man es nicht ganz sicher sagen, aber es wirkt so, als ob auch die Schraube, die auf dem Vordeck gelagert war seit dem Abschleppmanöver (Anm. der Red.: siehe dazu auch unser Bild ganz unten am Anfang dieses Besuchsberichtes), nun ins Meer gestürzt ist (vielleicht auch weil das Wrack nun noch mehr nach Backbord geneigt ist - ich bin nicht ganz sicher).

Auf jeden Fall ist die Brücke und der Fuß des vorderen Schornsteins nun noch mehr zur Seite geneigt als die Reste von dem, was übrig geblieben ist.

Ich fürchte, wir werden bald Bilder von noch größeren Zerstörungen sehen. Vermutlich wird das Gewicht der Diesel-Notgeneratoren und der Batterien im Fuß des vorderen Schornsteins diese sehr bald auch zu Fall bringen. Und dann werden wir wohl die "Autopsie" fortschreiben müssen ...


Und nun wissen wir es ganz genau: Auch die 2. Schraube, die noch auf dem Vordeck gelagert war (die andere ging über Bord, als Inselbewohner sie vergeblich zu bergen versuchten), ist mittlerweile verschwunden. Dies zeigt unser Bild unten von Klaus Römer ganz deutlich, das nur wenige Tage nach dem obigen entstanden ist. Hier noch seine Mail dazu:

Liebes Explorer Team,
als Fan der American Star und regelmäßiger Besucher des Schiffswracks sind mir die dramatischen Veränderungen in Lage u. Substanz nicht verborgen geblieben. Mein letzter Besuch datiert vom 19. April 2006 und auch mein angehängtes Photo ist von diesem Datum. Man sieht darauf, dass massive Sturmböen (angeblich vom 06. April 2006) das Schiff weiter schwer beschädigt haben.

Auch die 2. Schraube nun verschwunden ...

Unter Anderem sind die Brückenaufbauten nun gänzlich zusammengebrochen u. die schon vorher bedenkliche Neigung des Wracks zur Seeseite hin hat noch zugenommen. Betrachtet man die Überreste einiger Hochseecontainer, die auf der Landmasse über dem Schiff vor sich hinrosten und von denen nur noch bizarre, geradezu gespenstisch anmutende vollkommen verrostete Metallgerippe in den Himmel ragen, weiß man, wie sehr die aggressive salzhaltige Seeluft das noch vorhandene bisschen Metall der American Star in den nächsten Jahren förmlich auffressen wird.

Mit Trauer verfolge ich den langsamen unaufhaltsamen Tod dieses einstigen Ozeanriesen und weiß doch, dass dies der Weg allen Irdischen ist. Zumindest einen positiven Aspekt kann man dem jetzigen Zustand abtrotzen, denn ein Betreten dieses in sich zusammengesunkenen, total schrägen Haufen Schrotts, ist nunmehr nahezu unmöglich und vor allen Dingen sinnlos, da man die interessanten Innenbereiche nicht mehr erreichen kann. Damit bleiben uns also weitere menschliche Opfer dieser Schiffskatastrophe erspart. Nichtsdestotrotz wird die Legende "American Star" auch weiterhin mein Interesse genießen und bei jedem meiner Fuerteventura Aufenthalte wird ein Abstecher zu ihr zum Pflichtprogramm gehören.

Aus diesem Grund ein herzlicher Dank von mir für ihre wirklich tolle Webseite, die mir Informationen verschafft hat, die ich noch vor nicht ganz vier Jahren nur gegen Gebühr beim deutschen Schifffahrtsamt bzw. bei verschiedenen Reedereien hätte einholen können.

Ich verbleibe als treuer Fan der American Star
Klaus Römer aus Rodenkirchen bei Köln


6. Nachtrag, Mai ´06: Es war einmal ...

Nehmen wir die wenigen Tage, die verbleiben, bis uns wieder schlimme neue Nachrichten vom Wrack erreichen, zum Anlass, noch einmal zurück zu blicken: Wir haben einen neuen Beitrag online gestellt, der die Jahre 1994 bis 1999 vor der Westküste Fuerteventuras betrifft, und zwar den damaligen Fernsehbericht des NDR, zu dem wir immer wieder Anfragen erhalten. Mehr dazu unter  

Dann haben wir noch zwei Zoombilder der American Star neu bei uns aufgenommen: Zunächst einmal ein beeindruckendes Luftbild aus dem vergangenen März, das uns freundlicherweise von Rheinhessen-Luftbild zur Verfügung gestellt wurde:

Und wer bei diesem Anblick ganz wehmütig wird, für den bringen wir schließlich auch noch ein Zoombild aus der guten alten Zeit. Wir haben dazu ein Bild hergenommen, dass uns im Sommer 2005 von Rolf Weigert geschickt wurde: 


7. Nachtrag, wieder Mai ´06: Wie lange hält der "Dummy"-Schornstein noch ..?

Unser Leser Ralf Faltermann, der das Wrack regelmäßig besucht, sandte uns eine Mail und wieder einmal einige Bilder - darunter auch seine neusten vom 04.05.06.

Nun auch unterspült: Der vordere "Dummy"-Schornstein ...Auffällig dabei: Noch hält der Ladebaummast auf der Backbordseite, der sich mit seinem Sockel nun in Höhe des Meeresspiegels befindet (aus gegebenem Anlass hoffen wir für den Wrackbesucher Dirk Evers, dass sein Name auch in den nächsten Wochen noch darauf zu finden sein wird ... ).

Aber der vordere "Dummy"-Schornstein steht wegen Unterspülung nun doch wohl kurz vor seinem Absturz: Unglaublich wie der sich hält, wenn man bedenkt, dass dort schwere Notgeneratoren und Batterien untergebracht sind!

Hallo liebes Explorer-Team,
wie in meiner letzten Email versprochen, sende ich Euch neue Bilder von meinem jüngsten Besuch in FUE. Wir waren am 04. Mai 2006 vor Ort und haben den Eindruck, dass einige Teile des verbliebenen Rumpfes abgefallen sind. ...

Auf der Seeseite ist der Rumpf total unterspült, sodass wohl bald der komplette Aufbau abrutschen wird. Man sieht bereits, dass der Schornstein schon fast die ankommenden Wellen berührt. Dies war bereits unser dritter Besuch bei der American Star und wir haben diesmal so viele andere Schaulustige getroffen wie noch nie. Unser nächster Besuch wird voraussichtlich erst im Herbst sein und wir sind schon gespannt, ob die American Star dann noch da sein wird.

Viele Grüsse
Ralf Faltermann aus Viernheim


8. Nachtrag, immer noch Mai ´06: Eine Frage der Perspektive ...

Wieder eine Woche später: Thomas Arlitt mailte uns das Drama vom 11.05.06 aus einer noch drastischeren Perspektive - der "Dummy"-Schornstein hält noch immer (Auf Bild unten links klicken) ...

Hallo Explorer-Team!

Und noch einmal: Der "Dummy"-Schornstein ...Wir sind gestern von unserem einwöchigem Urlaub auf Fuerte zurückgekommen. Und wie schon 2004 stand ein Ausflug zu den traurigen und dennoch faszinierenden Resten der American Star auf dem Programm. Das Militär war gerade beim Manöver und einige Soldaten haben am Strand vor der American Star wohl gerade Siesta gehalten - wir beide (meine Frau und ich) blieben aber völlig unbehelligt. Was ein freundlich-fröhliches "Ola" alles ausrichtet ...

Nun aber zum wichtigsten: Das Schiff! Vor unserem Abflug haben wir Euere Seiten angeschaut, um den aktuellen Stand zu haben (zu Euren gelungenen Seiten wurde ja schon alles wichtige gesagt ...). Und nun können wir Euch einen neuen Stand liefern - siehe dazu die Bilder, die für sich sprechen. ...

Herzliche Grüße
Thomas & Gabi Arlitt
aus Neuhauen (Enzkreis)


9. und 10. Nachtrag, Juni ´06: Er hat "aufgesetzt" ...

Nun hat er aufgesetzt, der "Dummy"-Schornstein mitsamt seinen schweren Diesel-Notgeneratoren: Er wird jetzt umspült von der unbarmherzigen See, die sehr, sehr bald ihren Tribut fordern wird. Uns erreichte eine Mail und Bilder von Uwe Neißl:

Der "Dummy"-Schornstein: Aufgesetzt ...

Kommen gerade von Fuerteventura und waren am 26. Mai zum dritten Mal nach 2003 und 2004 bei der American Star - ein trauriger Anblick! Es scheint wirklich nicht mehr lange zu dauern, bis man vom Wrack nichts mehr sehen wird.

Die Brücke neigt sich immer mehr in Richtung Wasser und der Schornsteinstumpf liegt mittlerweile in der Horizontalen und wird vom Meer umspült (siehe die beigefügten Bilder). Ob wir wohl bei unserem nächsten Fuerte-Urlaub noch etwas von der American Star antreffen werden?

Melanie & Uwe aus Kraichtal


Wir freuen uns ganz besonders, dass nun auch Britta Schaa, die federführend ist bei der Erstellung der englischen Version unserer Webseite über die American Star, endlich das Schiff auch wieder einmal selbst besuchen konnte. Wir werden sie in Kürze in München treffen, wo sie uns nach ihrem Urlaub auf Fuerte und vor ihrer Rückreise nach Florida kurz besuchen wird.

Britta mailte uns vorab einige Bilder von ihrem Besuch am Wrack vom 30.05.06, um die wir sie gebeten hatten. Weitere Bilder wird sie auf CD mit nach München bringen. Wir sind gespannt!

Bearbeitet unsere englische Version auch vor Ort: Britta Schaa ... 30.05.06: Britta´s Bild "von Bord" ...

Eine ihrer dramatischen Aufnahmen "von Bord" des Wracks bringen wir im Großformat, dazu auf das kleine Bild oben rechts klicken.

... ich wäre noch gerne länger auf Fuerte geblieben, aber ich habe wenigstens fast alles geschafft, was ich vorhatte (Pico de la Zarza, American Star, Puerto de la Pena, Cofete und Puerto de Rosario). Wir waren am 30. Mai beim Wrack. Dieses Mal (kanarischer Feiertag) waren unwahrscheinlich viele Leute dort (Tagesausflügler und Camper). ...

Viele Grüße, Britta


11. Nachtrag, August ´06: Völkerwanderung ...

Immer wieder erreichen uns Anfragen, wie es denn nun aktuell ausschaut mit dem Schiff. Nun, wir können alle "beruhigen": Das Wrack hat sich seit den hervorragenden Aufnahmen oben von Britta nahezu nicht verändert - das bleibt wohl den kommenden Herbst- und Winterstürmen vorbehalten ... 

Und so gibt es in diesen Tagen einen unaufhörlichen Strom von Besuchern vor Ort, wie das Bild unten von Marco zeigt, das er am 20.07.06 aufgenommen hat ...      

Alle wollen sie noch einmal sehen ...


Wieder vor Ort ...12. Nachtrag, immer noch August ´06: Und wieder vor Ort ...

Er war wieder da, "unser Mann" vor Ort, Dirk Evers.

Zwar war er diesmal nicht an Bord wie vor genau 3 Jahren, aber doch in wieder beängstigender Nähe der alten Lady - und auch diesmal war es wieder ein recht unheimlicher Besuch. Mehr dazu unter


Und noch einmal geht es weiter auf der nächsten Seite, die sich dem "Endkampf" der American Star widmet:


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