Nachträge Wracksuche: "American Star" - der Mythos lebt ...

10 Jahre danach - die Wracksuche geht weiter!

  © Fotomontage: Sigurd Brauer


2. Nachtrag, Juli ´04: An Bord der SS Australis ...

Wie man der Webseite des im Beitrag über die American Star erwähnten Fuertewolf entnehmen konnte, war er selbst ebenfalls als Passagier unterwegs auf der damaligen SS Australis: Im Februar/März 1970 führte ihn die 23. Reise des Schiffes "southbound" und immer noch hat er viele Erinnerungen an den Trip mit dem Schiff, das auch heute noch so wichtig ist für ihn und sein Leben auf Fuerte (Anm. der Red: Mehr zur "Voyage 23" in unserem Beitrag "Schiffe in der Nacht").

Nur 3 Reisen später, bei "Voyage 26", kam es - wie im Beitrag bereits erwähnt -, im Oktober 1970 zu einem Brand an Bord, der von der Küche ausging und erst nach 9 Stunden gelöscht werden konnte. Erst nach einer mehrtägigen Reparatur auf den Fidji-Inseln konnte die Reise seinerzeit fortgesetzt werden.

Auch bei dieser Reise war wieder jemand an Bord der SS Australis, der sich nun bei uns meldete: Unsere neue Leserin, die Künstlerin Iris Resch-Grimm aus Friedrichsholm nahm an dieser Fahrt teil. Näheres dazu in ihrer Mail:

Hallo,
durch Zufall kam ich auf Eure Seite. Passt mir ja auf "mein" Schiff auf! Ich möchte es irgendwann noch sehen!!

Ich bin damit nach Australien gefahren - noch um Kapstadt herum - und dann zurück, wo es am 22.10.1970 zwischen Neuseeland und den Fiji-Inseln nachts zu dem Feuer an Bord kam. Da stand ich vor "lifeboat 8" in Reihe und Glied und zwei von der Mannschaft schnallten meine Schwimmweste so fest, dass ich kaum noch Luft bekam. Auf meinen Protest meinten sie lakonisch, dass sie mir beim "Runterspringen"!! sonst über den Kopf rutschen würde ... und im dunklen Meer sah man die uns ständig begleitenden Haie ...

Ich musste wegen des erhitzten Deckbodens von einem auf den anderen Fuß treten. Ach - ich könnte noch jede Menge Stories davon erzählen ... Jedenfalls befand sich das Schiff bei der Ankunft in total versautem Zustand, da man sich vorstellen muss, dass es, abgesehen vom Feuer, nur noch 2 Toiletten für über 2000 Passagiere auf dem Sonnendeck gab, die dann auch bald den Geist aufgaben. So erledigten viele ihr "Geschäft" über Bord ... im Ballroom wehten die Windeln ...

Also erstmal liebe Grüße von Iris

Übrigens: Grüßt mir den Künstler Klaus Behrends, der das Schiff vor Jahren so schön illuminiert hat, was im German-TV gezeigt wurde. Von dem Regisseur Preckel erhielt ich eine Kopie, von Behrends einen riesigen Schiffsplan. Selber habe ich noch jede Menge Memorabilien, u.a. diverse "Fiji-Times", die von dem Feuer berichten. Ich kaufte sie, weil ich damals dachte, dass man mir das sonst zu Hause in Germany niemals glauben würde. Die Chandris Lines tat ja auch alles, um es zu vertuschen ... erwähnte es nicht mal in der täglichen Schiffszeitung!

Iris Resch-Grimm u. Wernt Grimm

Der von Iris erwähnte und auf Fuerteventura ansässige Künstler Klaus Behrends hat mit seiner Ausstellung in Tarajalejo dem Wrack wieder Leben eingehaucht und erweckte seinerzeit auch Aufsehen mit seinen spannenden Lichtinstallationen in Verbindung mit der American Star.

Die Mail von Iris ist für uns Anlass genug, bei unserem nächsten Aufenthalt auch in Tarajalejo einmal einen Besuch abzustatten!


3. Nachtrag, September ´04: Aktuelle Bilder

Anfang September 2004 war unser Leser Svenny vor Ort - und zwar bei Ebbe. Wir danken Svenny für die nachfolgenden Bilder, auf denen man mittlerweile sehr deutlich sehen kann, wie groß das Problem mit der American Star inzwischen geworden ist: Die Lücke am Bug wächst unaufhaltsam - wie lange noch ..? 


Die American Star ist gestrandet ...4. Nachtrag, Oktober ´04: Noch einmal zurück zum 18.01.1994 ... 

Wir erhielten eine Mail von Sigurd Brauer, über die wir uns sehr gefreut haben. Auch Sigurd stellte uns freundlicherweise die Bilder zur Verfügung (Ein weiteres Bild vom Januar 1994 ist zu sehen, wenn man auf das große Foto unten klickt). 

Hallo "Explorermagazin" .

Beim Aktualisieren meiner HP bin ich im Netz auf Eure Seite gestoßen. Klasse Seite! ...

Da ich selbst von dem Wrack der American Star angetan bin, habe ich auf meiner Seite eine (hoffentlich) interessante Historie in Deutsch erstellt. Als Basis dienten mir Infos aus dem Netz. Zum Teil auch von den Seiten die Ihr auch angegeben habt. Allerdings musste ich bei meiner Suche nach Informationen feststellen, das ich wohl der Einzige bin, der Aufnahmen vom ersten Tag der Strandung besitzt. ; )

Da ich von 1991 - 1995 auf Fuerteventura gelebt habe, war dies auch kein Problem. Vielleicht schaut Ihr ja mal auf meiner Page vorbei, ich würde mich freuen (ein Gästebuch gibt es auch).

Auch würde ich mich freuen, mal etwas vom "Explorer- Team" zu hören. Vielleicht trifft man sich auch mal bei Euren nächsten Exkursionen auf der Insel, da ich in 5 Wochen wieder hinziehen werde. Solltet Ihr dann mal wieder aktuelle Fotos benötigen, oder es strandet mal wieder ein Schiff, ich bin vor Ort.

Viele Grüsse aus "noch" Hamburg.
Sigurd Brauer

Zurück zum 18.01.1994 ...

Lieber Sigurd,
besten Dank für deine Bilder. Und wenn wir das nächste Mal auf der Insel sind (wenn alles klappt, wieder im Februar 2005), dann werden wir sicher eine Gelegenheit finden, uns in deiner neuen alten Heimat - ebenfalls in Tarajalejo - zu treffen!


Ebbe-Ansichten ...5. Nachtrag, November ´04: Aktuelle Bilder vom Confluence-Eroberer ...

Jan Liska, der den Spuren des Explorerteams bereits bis nach Nordnorwegen gefolgt ist, wie wir seit Norwegen 2001 und seinem Besuch am nördlichsten Confluence-Punkt Europas wissen, wollte diesmal unserer Anregung folgen, einen Besuch auf Fuerteventura und bei der American Star zu machen - hier einige von Jans aktuellen Bildern seines Besuchs vom 12.10.2004. 

Und da er (und seine Rennmaus  ) außerdem sicherlich zu den erfolgreichsten Jägern von Confluence-Punkten überhaupt gehören (falls er nicht DER erfolgreichste ist, was wir im Moment nicht wissen), wollte er natürlich auch auf Fuerte nicht untätig sein: Er "eroberte" den Confluence-Punkt N 28° W014° bei dieser Gelegenheit ...

Jan Liska und die American Star: Wo ist die Rennmaus, Jan ..? :-))


Ende November ´04: Eine weitere Mail von Fuertewolf ...

Hallo Jürgen !

Ja, ich wollte mal noch ein paar Zeilen loswerden und über das Wrack berichten: Gestern hatte ich mal wieder eine Tour und das Militär ist seit 5 Wochen da, es knallt und bumst, ha ha, an allen Ecken. Die sind mit Schützenpanzer und Haubitzen da, es müssen Dutzende sein. Die Tour war gut, auch wenn ich einen anderen Weg fahren musste, der nicht so schön ist. Das Schiff, einst stolz, sieht immer schlechter aus: Hinten wird es wohl bald abbrechen, ich hoffe, dass es noch was dauert, aber wer weiß, wenn es bald Stürme gibt ...

Seit gestern kommen von Afrika Schwärme von Heuschrecken rüber, es ist schlimm: Der ganze Garten ist voll und ich muss sie immer verjagen, sonst - na sie fressen alles ab ... Habe jetzt von Vodafone G3 eine Karte, ist super, ich muss nicht mehr so oft in den Internetladen, nur noch für Downloads und Viren updates.

Bis bald Wolfgang und Biggy von der Insel

Wolfgang, unsere Grüße zurück! Und wenn nichts dazwischen kommt: Bis bald - der Februar 2005 rückt näher!


6. Nachtrag, Dezember ´04: Quad-Raid zum Schiff?

Antonio sandte uns sonnige Grüße - wenn wir ihn richtig verstanden haben, fahren Urlauber mit seinen Quads auch durch das militärische Gebiet - na dann viel Spaß!


7. Nachtrag, Februar ´05: Wieder vor Ort!

Wieder hat es das Explorer Team zum Wrack gezogen und so haben wir ihm dann auch einen erneuten Besuch abgestattet (mehr dazu im Bericht Fuerteventura 2005). Diesmal hatten wir auch wieder einen Geländewagen dabei, mit dem wir fast bis zum Schiff "vorfahren" konnten. 

Während Fuertewolf leider erkrankt war und wir deshalb keine Tour mit ihm machen konnten, haben wir dagegen Antonio von FuerteFunFactory (siehe 6. Nachtrag) vor Ort getroffen: Wie immer war er mit einer Gruppe von Quadfahrern am Wrack und klar, dass nach der Begrüßung auch wieder tief um das Schiff geflogen wurde ...

Und dann hatte Antonio noch einiges zu erzählen: So z.B. vom Militär, das damals Sprengungen am Heck und insbesondere am Bug des Schiffes vorgenommen hätte, um dort den Widerstand für die Wellen zu reduzieren. Oder von den gut sichtbaren Pfosten, die ebenfalls vom Militär eingerammt worden seien, um das Schiff gegen ein weiteres Verschieben zu stabilisieren - wie man sieht, ist die American Star immer noch für jede Menge Geschichten gut ... 

Mit dem Nissan Patrol zum Wrack ... Die FunFactory naht ...
Treffen mit Antonio ... ... und wieder "Tiefflüge" rund ums Wrack ... :-)

8. Nachtrag, März ´05: Neue Besucher am Wrack ...

Kaum wieder zurück von der Insel erreichten uns auch schon Nachrichten von Daniela und René sowie Cora Herberg, die nur wenige Tage nach uns und zum ersten Mal das Schiffswrack besuchten. Und vor allem Coras Mail und ihre Bilder haben uns schon gut gefallen ... 

Nachdem wir "frisch" aus dem Urlaub zurück sind und uns genau diese American Star so "gefesselt" hat, glühten bei bei uns daheim die Modemkabel und wir haben unheimlich viel über dieses Schiff lesen können.

Nur eines, das Schiff "steht" noch und von ihr kommt eine doch für uns gänsehautartige Stimmung rüber, die einfach faszinieren kann. Wir werden auf jeden Fall Eure Seite weiter besuchen und hoffen, daß diese American Star sich noch eine Weile hält, ....

Schöne Grüße aus Dresden
Daniela und René


Hallo liebes Explorer-Team,

bei meinen Recherchen über die Urlaubseindrücke von Fuerte, u.a. die Villa Winter und die American Star bin ich auf eurer Seite gelandet. 

Die eine oder andere Träne hat sich angebahnt, bei euren veröffentlichten Mails. Wir waren vom 21.02.-28.02. ebenfalls dort und hatten vorher noch nichts von der Star gehört. Wir haben den Weg nicht finden können und wollten nicht aufgeben bevor wir den Stern nicht gesehen haben. So sind wir kurzerhand mit unserem gemieteten Citroen Saxo durchs Militärgebiet gefahren.

Und dann tauchte sie auf, zwischen den Bergen, so wie von euch beschrieben.

Es fesselte uns und alle die dort waren. Wir wünschten wir hätten mehr Zeit dort verbringen können, doch der Tag neigte sich dem Ende und wir mussten langsam den Weg zurück nach Corralejo antreten.

Als könnte sie jeden Moment umfallen, oder zerbrechen ...Ich danke euch für die Informationen zu der Star, die mir noch fehlten. Denn man malt sich alles mögliche aus wenn man diese Eindrücke gewonnen hat. Und nun die Fakten zu kennen vervollständigt das Bild etwas mehr. Ich hoffe das mein Mann und ich noch einmal die Gelegenheit bekommen werden am Strand zu sitzen und dieses traurige, aber unfaßbar schöne Bild genießen zu können. Als könnte sie jeden Moment umfallen, oder zerbrechen. 

Wie zerbrechlich so ein Koloss aus Metall doch wirken kann. 

Wir haben sehr viele Bilder und Filme gemacht, wenn wir euch die zur Verfügung stellen können ...

Gruß Cora


9. Nachtrag, Mai ´05: Wieder Mails von Fuertewolf ...

2005: Der Zerfall geht weiter ...hallo jürgen,

wollte dir einen gruss und ein paar bilder von der american star senden (ja es wird immer weniger!) von einer fotofahrt über die insel.

ich war gestern noch am schiff: heftige winde, aber es ist alles beim alten. der hintere teil ist immer noch da. das militär ist wieder weg und es ist alles beim alten - nix fehlt. 

sei herzlich gegrüsst von der insel, wolfgang

Wolfgangs Mail haben wir zum Anlass genommen, mit den uns vorliegenden neusten Bildern noch einmal unser "American Star Zerfalls-Puzzle" zu erweitern: Nun um das Jahr 2005 ...


10. Nachtrag, Juli ´05: Kunst und Wissenschaft ...

Thema American Star und Kunst: Wir erhielten eine Mail von Thomas Pilger, in der er von seinen Fotoarbeiten berichtet:

Hallo Leute,
ich bin ein Fan eurer Explorer-Homepage, speziell auch um immer auf dem neuesten Stand zur American Star zu sein. Habe das Wrack im Oktober 2004 das erste Mal gesehen, bei einem Urlaub mit meiner Freundin auf der Insel.

Und wie so vielen, ist es uns dann auch ergangen. Der erste Eindruck war einfach überwältigend. Das Wrack hat uns nicht mehr losgelassen. Und ich habe mir vorgenommen, nach dem Urlaub sofort im Internet nach Infos zu diesem Schiff zu suchen. Dabei bin ich dann auf eure Seite gestoßen. Zum Glück!! Tolle Infos, tolle Bilder, tolle Texte.

Nun klicke ich von Zeit zu Zeit auf diese Seite und hoffe jedesmal zu lesen dass die A.S. noch nicht gekippt ist. Möchte diesen Herbst gerne nochmal dahin um dann im Bezug auf Fotos besser vorbereitet zu sein. Dies war leider im letzten Jahr nicht der Fall. Habe sehr wenige, aber gute Fotos gemacht. Da wäre ich auch schon beim Thema: Bin ein Hobbyfotograf und habe aus einem Foto der A.S. eine Gemälde-Version am PC gemacht.

Ich dachte, vielleicht möchtet ihr das Bild benutzen, finde es ist ganz gut gelungen. Habe es als Vergrößerung an meiner Wand, ein ehemaliges Foto ist da kaum zu erkennen. ...

Gruß aus Bad Homburg Tom.

Wir haben das "Gemälde" von Tom natürlich in einen Bericht aufgenommen, den wir "Kunst am Schiff" genannt haben, da es hier insbesondere um die künstlerische Verfremdung geht in Anlehnung an die Geschichten und Stimmungen rund um dieses berühmte Wrack ...

Kunst am Schiff ... ... die Stimmung von hellen Nächten ... ... und unheimlichem Geschehen ...

Doch nicht nur um Kunst geht es in diesem Nachtrag, sondern auch um "Wissenschaft": Wir haben das neue Spitzenangebot von Google getestet und dabei auch einmal unser Lieblingswrack an der einsamen Westküste gesucht. Und wir waren vom Donner gerührt: Wir fanden einen Detaillierungsgrad vor, der uns bis auf das Deck des Schiffes sehen ließ. Mehr dazu in unserem Beitrag: Google Earth - Navigationshilfe oder Spielerei?

Mit Google Earth bis auf das Schiffsdeck ...


11. Nachtrag, August ´05: CD Sonderedition "AMERICAN STAR"

Immer wieder erreichen uns Anfragen zum Wrack, auch hätten viele gern etwas über das Schiff z.B. als Geschenk. Wir haben zu diesem Zweck eine CD Sonderedition herausgebracht, an die wir an dieser Stelle noch einmal erinnern möchten. Mehr zur CD in diesem Beitrag!


Und es geht weiter auf der nächsten Seite, da die vielen Reaktionen und die Ereignisse um die American Star es erfordern:


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Titelmontage und Fotos 4. Nachtrag: Sigurd Brauer; Luftbild: Google Earth