Und so wurde es schließlich (fast) fertig ...

Mal wieder ein Wochenende-Einsatz am Ring und diesmal auf vier Tage verlängert: Die Gelegenheit nun alles einmal in aller Ruhe aufzubauen und zu testen. Das Wetter war für August eigentlich schon wieder zu kühl, zum Heizen aber doch noch zu warm. Dafür war es aber zum Ausgleich auch viel zu nass ...

Aber egal, es ging ja nur um einen Probelauf und das Testen des Handlings. Regen schon auf der Hinfahrt einschließlich eines zwei Stunden andauernden Wolkenbruchs vor Ort ergaben direkt auch den erfolgreichen Dichtigkeitstest der Heizungsbox. Immerhin sind sechs Öffnungen mit Blindstopfen verschlossen. 

Es ist angerichtet ... Vor so einer Behausung schmeckt´s immer!

Kurzum, wie es auch geplant war, lässt sich die Heizung ganz einfach aufbauen und anschließen. Durch die vier Spannverschlüsse ist die Box in unter einer Minute vom Hängerdeckel abgekoppelt und an den vorbestimmten Platz gestellt. Da alle Anschlüsse quasi "plug and play" sind, geht das alles einfach und leicht von der Hand. Die Stromversorgung, der Spritschlauch und das Bedienfeld, alles wird nur angesteckt und ist durch die jeweilige Bauform auch gesichert gegen ab- und rausrutschen. Die Abgasleitung wird auch einfach nur beidseitig aufgesteckt. Der Schalldämpfer am Ende des verlängerten Abgasrohres seitlich am Hänger wird ebenfalls noch aufgesteckt und fertig!

Der zwischenzeitlich unter dem Zelt angebrachte Röhrenköcher spuckt die Heizschläuche im wahrsten Sinne beim Öffnen des Deckel nur so aus. Die beiden je 1,50 Meter langen Schläuche lassen sich durch die außenliegende Spiralfeder soweit komprimieren, dass sie in den 110 cm langen Köcher passen. Sobald der Deckel geöffnet wird, drücken sie sich wie ein Kastenteufel ganz von alleine aus dem Köcher heraus.

Blick auf den Röhrenköcher für die Warmluftschläuche Alles angeschlossen, Spannung hoch genug Heizung fertig zum Start, so aufgebaut in knapp 6 Minuten

Auch die Schläuche werden in die Box nur eingesteckt. Ins Zelt geführt werden sie durch den am unteren Fensterrand etwa 20 cm geöffneten Reißverschluss der Mückengaze. Die Schlauchenden werden mit je einem einem Stück Paracord und einem Karabinerhaken so ins Gestänge eingehakt, dass die Warmluft nach rechts oben eingeblasen und die Rückluft linksseitig wieder angesaugt wird. In Minute 6 blies schon warme Luft ins Zelt ...

Zu Zeiten wenn die Heizung zum Einsatz kommt, muss man sich wohl vor eventuell eindringenden Mücken an der Stelle, wo die Schläuche ins Zelt geführt werden, keine Sorgen mehr machen. Ansonsten würde ein um die Schläuche gelegtes Handtuch das auch problemlos wieder abdichten. Das Ganze wieder abzubauen und zu verstauen, geht in mehr oder weniger der gleichen Zeit. Das alles im Übrigen wenn man es alleine macht. Mit Hilfe einer zweiten Person wahrscheinlich in unter drei Minuten.

Da ich inzwischen auch noch einen Solarregler mit einem flexiblen 100 Watt Modul eingebaut habe, ließ sich an Tag vier, der mit blauem Himmel und mit voller Sonne startete, auch das noch testen. Das Modul ist während der Fahrt im Hänger an der Deckelunterseite mit Tenax Persenning Knöpfen befestigt. Es lässt sich schnell und einfach an der Deckeloberseite auf dort eingeschraubte Tenax Untereile aufstecken. Die Verbindung zum Solarregler und weiter zur Batterie geht über eine wasserdichte Steckdose baugleich wie die Stromversorgung der Heizungsbox. Auch das funktionierte einwandfrei.

Die Schläuche innen im Zelt ... Anschlüsse am Hänger: 12 Volt Ausgang Heizung, Anschluss Dieselleitung, Einspeisung Solarzelle (neu) Heizungsbox wirkt beim Transport wie festgeschraubt, kann aber durch Lösen der Spannverschlüsse in wenigen Sekunden abgenommen werden

In den fast vier Tagen hatte ich die ganze Zeit nur mit Batteriestrom gestanden. Dabei wurde die Kompressorkühlbox mit 4°C betrieben und noch zweimal das Mobiltelefon geladen. Dazu etwa noch eine Stunde die Heizung in Betrieb. Die 80 AH AGM Batterie war bei Abfahrt voll mit 100% Kapazität. An Tag vier stand die Anzeige auf 91% bei einer Spannung von 12.3 Volt. Nach etwa drei Stunden "volle Sonne" und als alles zum Abfahren fertig war, lag die Kapazität schon wieder bei 95%. Auch das scheint also zu funktionieren. Somit steht nun auch einem mehrere Tage dauernden Freistehen ohne “Landstrom“ trotz Verbrauchern wie Kompressorkühlbox und Heizung nichts im Wege.

Das in der Überschrift eingefügte "fast" bezieht sich übrigens auf die noch zu realisierende Idee von zwei kleinen 10 x10 cm Platten, die an die seitlichen Rohre des Zeltes angeklipst werden können. Darauf sollen dann mit Klettpads auf der einen Seite das Bedienfeld und auf der anderen Seite der CO-Warner befestigt werden.

Und schließlich nicht zu vergessen die Fernbedienung: Es grenzt schon ein bisschen an Dekadenz, da liegt man im Hochbett und einen Knopfdruck später wird es warm. Das ist schon eine feine Sache ...

Nun gehe ich noch einmal etwas räumen, um ein wenig Platz zu schaffen für die Brennstoffzelle, die dann später natürlich auch noch eingebaut wird!


© 2019 Bernd van Ooy (Lodjur)


Anm. der Red.: Weitere Beiträge von Bernd finden sich in unserer Autorenübersicht