Der lange Weg zur "Geocamper" ...

Was ein Artikel bewirken kann


Wie es (vorläufig) endete ...

hallo explorer team
nachdem ich euren bericht über pavel und seine vikunjas gelesen habe, hat sich der wunsch entwickelt eine seiner kabinen zu kaufen und sie dort auch selbst abzuholen. da ich aber keinerlei erfahrungen mit ein- und ausreise in drittländer habe wollte ich euch kurz um hilfe bitten. ...

Auf nach Polen!Die Mail aus dem Februar 2010 war nicht die erste Anfrage, die wir nach unserem Bericht über einen Besuch bei Geocamper erhalten hatten, der sich bei unserer Reise Nordost 09 als Abstecher nach Kaliningrad geradezu angeboten hatte. Dieser Bericht war schließlich unserem Leser Steffen Ortner aufgefallen und der Gedanke an eine Geocamper Kabine hatte sich bei ihm festgesetzt.

Nun, die "Anleitung" zu einer derartigen Reise nach Kaliningrad aus dem einleitenden Vorbereitungskapitel unseres Berichtes hatte Steffen wohl nicht ganz überzeugt, die von ihm vermuteten sprachlichen Probleme bei einem solchen Trip überwinden zu können. So entschloss er sich nach einigem Grübeln, mit Pavel die Lieferung einer nicht ausgebauten Leerkabine nach Elblag in Polen, also in die EU, zu vereinbaren. Wie uns Steffen mitteilte, bereitete Pavel daraufhin die Kabine mit Ausfuhrbescheinigung, Rechnung und Transitgenehmigung durch Polen vor und hinterlegte selbst noch eine Sicherheit für die Verzollung.

Um zusätzliche Kosten für die Lieferung zu sparen, machte sich Steffen schließlich mit Gefährtin Maike auf den Weg nach Polen - eine Reise, die, wie er selbst schreibt, schlecht vorbereitet und großteils entsprechend holprig war. Hinzu kamen noch starker Wind und Temperaturen knapp über 8°C - alles in allem für die beiden kein Anlass für eine zweite derartige Tour ...

Camping-Anreise ... ... noch ohne Kabine ...

Allerdings - und auch darauf legt Steffen Wert - möchte er dieses sicherlich reizvolle Land in kein schlechtes Licht rücken und hat die Menschen dort als zuvorkommend freundlich und vor allem als Autofahrer sehr rücksichtsvoll erlebt - sicherlich also ein ganz individuelles Erlebnis!

Pavels Arbeit hat die Beiden für die Strapazen einer Reise entschädigt, die Steffen beschreibt als "2500 km in 48 Stunden, in denen wir viel Spaß hatten, aber auch schmerzhafte Tränen geweint haben." Die Zollformalitäten in Deutschland schließlich erwiesen sich als unproblematisch und auch als finanzielles Fazit kann uns Steffen heute mitteilen: Eines kann ich sicher sagen: Es lohnt sich!

Mehr zu ihm und seinem doch langen Weg zur Geocamper-Kabine in seinem folgenden Bericht. Auf jeden Fall wünschen wir Steffen bei seinem nun anstehenden Ausbau der Geocamper-Leerkabine viel Erfolg - erste Basteleien zeigen bereits, wo es einmal lang gehen soll!


... und die Vorgeschichte ...

111 Dark ist ein Foren-Nick, dahinter stecken Steffen (30) und Maike (27) - beides blutige Anfänger mit gar sehr romantischen Vorstellungen.

Maike hatte mit Camping bisher noch gar nichts am Hut. Meine Erfahrung beschränkt sich darauf, früher Gruppen des katholischen Jugendzeltlagers zu leiten und mehrtägige Ausflüge mit dem Motorrad zu machen ...

Vor gut 18 Monaten kamen wir dann auf die Idee, einen leichten Wohnwagen zu kaufen, um unseren Hund auf Reisen mitnehmen zu können. Schnell wurde aber klar, dass es für uns kein passendes Model gab: Einzig ein "Eifelland Deseo" konnte uns überzeugen. Die Vorstellung aber, ohne Erfahrung selbst eine Dusche nachrüsten zu müssen, erschreckte mich jedoch zunächst zu sehr.

Nach weiterer Suche bei örtlichen Händlern, Vertretungen und Expocamp war uns klar, dass 1.200 kg Anhängelast einfach zu wenig sind, um damit einigermaßen angenehm Reisen zu können. Ein Wohnmobil könnte da wohl Vorteile haben, über Preise brauche ich dabei jedoch nichts zu sagen ... abgelehnt!

Mit Campingbussen konnten wir uns beide nicht anfreunden: Das ganze Jahr mit einem WoMo auf die Arbeit zu fahren, keine vernünftige Zulademöglichkeit - nein,  keine Alternative als Alltagsfahrzeug!

Wie es letzten Endes dazu kam, zu Tischer zu fahren, weiß ich gar nicht mehr. Irgendwie war es die logische Konsequenz, wenn ein begeisterter Traktorist und Nutzviehhalter gern eigentlich einen Unimog mit Wohnkabine hätte. Und beim Stöbern in mobile.de "WoMo allrad" eingibt ...

Eindrücke aus Kaliningrad ... ... bereit zur Anprobe ...

Zwischenzeitlich hatte ich unser Cabrio verkauft und kam dummerweise an einem Isuzu Autohaus vorbei. Was folgte, war ein Glänzen in meinen Augen: "Die können ja gar nicht so teuer sein ..." Jetzt also meine Chance nutzen und einen Kindheitstraum erfüllen (Mein Vater fuhr Opel und so war für mich der Campo Sport die Erfüllung - gefahren sind wir leider immer Rekord ...).

Tischer hat uns schließlich begeistert: Da stand eine neu abgedichtete 260er, die nach zwei Urlauben ihr Leben in einer Scheune gefristet hatte - 4.500,- Euro sollte das Schätzchen kosten ...

Frohen Mutes war schell ein 09er DMAX in Berlin für 15.000,- Euro gefunden. Doch das Geschäft platzte und die Suche wurde schwerer: Nach vielen Prospekten stand die Reihung fest: Ford Mazda Nissan Isuzu.

Angekommen: Die Anprobe ...Preislich machte einige Zeit später ein 08er Mazda das Rennen: 16.000,- EUR bei 2tkm. Tischer angerufen - Kabine noch zu haben. Mazda zwei Tage später angesehen und gekauft: Dann wieder bei Tischer am Folgetag angerufen und quasi am Telefon zugehört, wie die Kabine vom Hof fuhr. Sch ....

Mit meinem Mazda Schätzchen war ich unverändert glücklich, auch wenn er etwas teurer war als erhofft. Nur eine neue Chance auf eine Kabine hatte sich bisher noch nicht gefunden. Doch das stimmt nicht ganz: In der Zwischenzeit hatte ich eine Nordstar Kabine gefunden. Termin ausgemacht und wieder zu spät gekommen. Trotz Termin war sie nach zwei Tagen verkauft ... Tröstlich: Nach Studium eines Forums habe ich an der Bauweise mittlerweile auch meine Zweifel. Ich habe zu viel von Schreckgespenstern wie Feuchtigkeitsschäden gelesen ...

Die Antwort heißt Geo.... (wie das Wort endet wird sich zeigen) und wurde hier im Explorer Magazin gefunden: Das veränderte uns.

Aus der ursprünglich geplanten Nasszelle ist nun ein Pop Up mit Porta Potti und Außendusche geworden. Aus Tischer oder Nordstar WoMo-Imitaten ist klein, leicht, schnell und minimalistisch geworden. Aus Italien wurde Marokko ...

Jetzt steht es hier, unser Schätzchen. Pavel hat tolle Arbeit geleistet und wird von uns jederzeit weiter empfohlen. Es gab keine Probleme und die Kommunikation per Email und Telefon hat reibungslos funktioniert. Nicht nur bei uns, sondern auch bei einem anderen Kunden aus Bielefeld. Alle Fragen und Wünsche wurden sofort beantwortet und umgesetzt. Die Bilder sprechen für sich ...


© 2010 Steffen Ortner


Nachtrag, Juli ´10: Und noch ein "Geocamper" ...

Wir geben es zu, unsere Entscheidung ist gefallen: Wenn unsere Explorer Kabine in nächster Zeit einmal den Geist aufgeben sollte (was wir wirklich nicht hoffen wollen! ), dann käme genau so eine Kabine wie die von Pavel aus Kaliningrad für uns in die engere Wahl!

Und dass es auch anderen so geht, zeigt der von Steffen Ortner in seinem obigen Artikel erwähnte "Kunde aus Bielefeld": Der heißt nämlich Thomas Kämpfer und meldete sich inzwischen ebenfalls bei uns mit seiner Geocamper-Vikunja Geschichte. Wie er uns anschließend noch zusätzlich erläuterte, erscheint auf dem Parkplatzbild unten der Kabinen-Überhang deshalb so groß, weil er probehalber zwischen Ladungssicherungsbügel und Kabine 4 Sandbleche befestigt hatte. Ob die dort bleiben können oder ob er die Kabine beim nächsten Aufladen wieder ca. 10 cm nach vorne, also bis zum Sicherungsbügel schieben wird, weiß er z.Z. noch nicht. Und hier auch seine Geschichte!


Hallo Explorer Team,
als Ergänzung zum Bericht von Steffen Ortner melden wir uns jetzt auch einmal. Wir sind die dort erwähnten Kunden aus Bielefeld.

Auf der Abenteuer Allrad 2009 konnten wir erstmalig eine Geocamper Kabine im Original sehen, da wir uns dort die Kabine eines Besuchers aus Polen anschauen konnten. Wir hatten damals gerade unsere alte Bimobil einschließlich Fahrzeug verkauft und schnell war klar, dass die nächste Kabine leichter, kleiner und Offroad-tauglicher werden sollte.

Aufgrund Eures Berichtes über Pavel, seine Firma und seine Kabinen haben wir dann Kontakt aufgenommen, eine Kabine bestellt und anschließend die erste Geocamper Kabine nach Deutschland eingeführt. Die Abholung in Elbing haben wir mit einem Kurzurlaub in Danzig verbinden können.

Die Verzollung klappte bei uns ebenfalls problemlos. Die einzige Bedingung war, dass die Kabine nicht fest mit dem Fahrzeug verbunden wurde, also nur mit Spanngurten und Spannschlössern befestigt war. Auch wir sind mit Pavels Arbeit, der Qualität der Kabine und insbesondere mit dem ganzen Ablauf und der Kommunikation sehr zufrieden und werden ihn jederzeit weiterempfehlen.

Beigefügt habe ich einige Bilder. Der Innenausbau einschließlich Isolierung ist nun fast fertig, sodass wir im September wohl erstmalig mit der neuen Kabine in Urlaub starten können.

Freundliche Grüße
Marina und Thomas aus Bielefeld