Marquez de Riscal - der Mittelständler

In Elciego im Rioja Alavesa befindet sich die La Ciudad del Vino (Stadt des Weins), wie die Besitzer ihre Bodega selbst bezeichnen. Sie wurde 2006 vom spanischen König eingeweiht, der unter anderem auch von dieser Bodega beliefert wird.

Auf 100.000 qm befinden sich die Anlagen zur Weinherstellung sowie Lagerung und auch zur Forschung. Zusätzlich befindet sich hier ein Hotel mit Restaurants, eine Bar, ein Shop und der "Weintherapiebereich".

Die ältesten Keller datieren von 1858, somit gehört die Bodega zu den ältesten der Region. Der älteste der Keller heißt La Catedral und beherbergt Weine aus dem Anbeginn des Weinguts. Es wurde mittlerweile umgebaut zu einem Konferenzzentrum.

Willkommen in der Stadt des Weins ... Vom Sortiertisch in die Tanks ...
... in die Fässer, in die Flaschen ... ... etikettiert, verpackt und verkostet ...

Auffallend ist das Hotel, das vom Architekten Frank Gehry entworfen wurde, der auch das Guggenheim Museum in Bilbao erbaute. Unverkennbar die Fassade aus aufwändig gestaltetem Titan und Edelstahl, die in den Farben des Weins schillert. Das Rot des Weins, das Gold des Netzes der Flaschen und das Silber der Flaschenkapseln.

Marquez de Riscal produziert nicht nur im Rioja Wein (Rotwein und Rosé), sondern auch im Rueda am Douro (Weißwein), dessen portugiesischen Teil wir bereits im Rahmen der Weinreise Portugal besucht haben.

Zusätzlich wird auch in Tierra de Castilla y León (Rotwein) produziert.

Marquez de Riscal war der erste "Nicht-Bordelaiser", dem 1895 die Ehrenurkunde der Bordeaux Ausstellung verliehen wurde. 1995 wurde hier der erste Table de Tri (Sortiertisch für die Trauben) des Rioja eingesetzt.

Die Bodega erhielt zahlreiche Preise verschiedenster Zeitschriften und Verbände sowie einen Michelin-Stern für das Restaurant.

Auf ca. 1.500 Ha werden Weinstöcke für den Rioja-Wein angebaut. Neben Tempranillo, Graciano und Mazuela wird auch Cabernet Sauvignon angebaut. Die Trauben sind reif, es ist Erntezeit und wir erhalten ausgiebig Gelegenheit, uns die Verarbeitung der Trauben anzuschauen und sie auch zu kosten.

Ausblick verbaut - aber nicht wirklich ...Die Führung beginnt im Weinberg, geht weiter zur Entgegennahme der Trauben, den Tanks, den Kellern zur Flaschenabfüllung, der Etikettierung mit Verpackung und endet im Degustationsraum. Die Weine der Verkostung tun sich hier schwer, denn der Mittagswein hat uns schon sehr verwöhnt ...

Es werden alle Qualitäten gemäß Consejo Regulador produziert. Aber nur die Trauben für die gehobenen Qualitäten laufen über die Table de Tri, die Sortiertische.

Wir haben unsere Eindrücke bei der Weinlese, die wir auch bei anderen Produzenten gewonnen haben, in unserem Youtube-Video "Weinlese im Rioja" zusammengestellt ...

Doch Gerhild hat noch eine Überraschung für uns bereit: Bei ihrem Besuch zur Vorbereitung der Weinreise vor weinigen Monaten hat sie eine Stelle entdeckt, die einen herrlichen Blick auf das Hotel bietet. Getreu dem Motto "gute Weine trinken in einer riesigen Architekturausstellung" wird uns ein Weißwein kredenzt: Torre Fornelos aus der Rebsorte Albarino. Diesmal nicht aus dem Rioja, sondern aus Galizien.

Doch die Überraschung ist auch für Gerhild groß: Der Aussichtspunkt war eine Lücke in der Stadtmauer und niemand hätte damit gerechnet, dass ausgerechnet diese Lücke während der letzten Monate zugemauert wurde. So recken wir uns und erhaschen mit unserer neuen Paparazzi-Kamera () trotzdem einen schönen Blick auf das Hotel ...


© 2015 Sixta Zerlauth