"RODEO I / II": Die "Schaltung" ... 


Allgemeines zur Funktionsweise eines RC-Systems

Wie dem RC-Car Bastler bekannt ist, besteht eine RC-Anlage (Fernsteueranlage) aus einem Sender, einem Empfänger im Fahrzeug, einem oder mehreren Servos ("Rudermaschinen", die Signale über einen kleinen Stellmotor in Drehbewegungen umwandeln), Akku samt Halterung sowie mechanischen und/oder elektronischen Fahrtreglern zur Steuerung der Motoren.

Während ein mechanischer Fahrtregler in der Regel zu der jeweiligen Grundausstattung eines Modells gehört, sind die teuren elektronischen Regler zumeist Sonderzubehör, das man sich anstelle des mechanischen Reglers leistet, weil man eine z.B. eine stufenlose Regelung der Motordrehzahl bevorzugt im Gegensatz zur nicht stufenlosen beim mechanischen Regler.

Mechanische Fahrtregler werden über die erwähnten Servos mechanisch bewegt und bewirken über das Drehen eines Schleifkontaktes unterschiedliche Widerstandswerte zwischen Akku und Motor und damit unterschiedliche Drehzahlen. 

Elektronische Fahrtregler haben (komfortabler und stufenlos) die selbe Funktion, benötigen aber im Gegensatz zum mechanischen Fahrtregler keine Servos. 

Die Servos der mechanischen Fahrtregler einerseits oder die elektronischen Fahrtregler andererseits werden an die Empfänger im Fahrzeugmodell angeschlossen, die Signale der Fernsteuersender zur Fahrtrichtung (vorwärts, rückwärts), zur Geschwindigkeit (langsam, schnell) und zur Richtung (rechts, links) erhalten. Der Empfänger kann entweder an einen eigenen Akku angeschlossen werden oder aber über eine BEC-Stromversorgung (Battery Eliminator Circuit) verfügen, wobei die Stromversorgung des Empfängers über den Fahrakku erfolgt.

Soviel als Einleitung zum groben Zusammenspiel der unterschiedlichen Komponenten einer RC-Anlage. In den Bildern 1 und 2 werden die dargestellten Komponenten und ihr Zusammenwirken am Beispiel eines Graupner BEC-Systems dargestellt (für vergrößerte Darstellung Bilder anklicken).

Graupner BEC-System Graupner Anschluss des BEC-Systems

Zur Steuerung im RODEO I / II

Beide Fahrzeuge werden gelenkt wie ein Panzer, d.h. es werden jeweils die 3 Räder bzw. die Kette der linken oder der rechten Seite angesteuert, um eine Lenkung (Drehbewegungen um die Hochachse) zu bewirken. 

Jeder Motor treibt alle Räder einer Seite anDa das Modell ein Doppelmotor-Fahrzeug ist, ist somit ein Motor für den Antrieb der Räder / Kette der linken Seite zuständig und der zweite Motor für den Antrieb der rechten Seite. Bei Geradeausfahrt treiben beide Motoren ihre zugeordneten Räder bzw. Kette mit gleicher Geschwindigkeit an (siehe Motoreinbau, Bild 3).

Wie bereits beschrieben, enthielt der Original Robbe-Bausatz zwei mechanische Fahrtregler. Deren Aufbau im Fahrzeug gemeinsam mit den erforderlichen Servos wird in Bild 4 dargestellt. 

Der Regler 5.7 in Bild 4 (Bestell Nr. 34090015) ist für die Richtungssteuerung zuständig und steuert entweder den linken oder den rechten Motor an. Der Regler 5.8 (Bestell Nr. 34090014, siehe auch Bild 5) dagegen für die Geradeausfahrt steuert immer beide Motoren an. 

Durch die Zusammenschaltung der Regler über den Verkabelungssatz (Bestell Nr. 34090016) ist nun eine Überlagerung möglich, d.h. dass bei beliebiger Geschwindigkeit und Fahrtrichtung ohne zusätzliche Mischfunktionen Kurven gefahren werden können. Kurven werden durch unterschiedliche Motordrehzahlen gefahren. Die Regler sind so zusammen geschaltet, dass bei Bewegungen des Steuerknüppels z.B. nach rechts die Drehzahl des linken Motors erhöht wird, was eine Rechtskurve des Modells einleitet.

Aufbau Regler im Fahrzeug Der "herausoperierte" Regler 5.8 für Geradeausfahrt

Ersatz des mechanischen Fahrtreglers für die Geradeausfahrt

Um die Vorteile eines elektronischen Fahrtreglers für eine stufenlose Geschwindigkeitsänderung nutzen zu können, muss der obige Regler 5.8 ersetzt werden. Der Ersatz des Reglers 5.7 durch einen elektronischen Fahrtregler macht dagegen keinen Sinn, da hierdurch keine Vorteile erzielt werden, wenn man vom Wegfall des zugehörigen Servos absieht. Außerdem wären dadurch aber Mischfunktionen erforderlich (siehe Leseranfrage), die in unserem Fall nicht erforderlich sind.

Wir haben uns seinerzeit als Ersatz für den Regler 5.8 für einen "Top Power 45" der Firma Simprop electronic entschieden, der über eine mehr als ausreichende Leistung für dieses Modell verfügt (siehe Bild 6).

Als Zusatzhinweis für den Aufbau des Modells diente der Schaltplan für den Rodeo mit elektronischem Regler (siehe Bild 7). Hier wird erläutert, wie der Regler 5.8 durch einen elektronischen Fahrtregler mit mindestens 20 A Dauerstrom ersetzt wird - Werte, die unser "Top Power 45" spielend erreicht, wie sein Datenblatt (Bild 6) zeigt. Der Schaltplan erläutert, wie der im Modell verbliebene Regler 5.7 über den Verkabelungssatz (Bestell Nr. 34090016) mit dem elektronischen Fahrtregler zusammen geschaltet wird.

Datenblatt Simprop Top Power 45 Schaltplan mit elektronischem Fahrtregler

Abschließend noch ein Blick in unser fertiges Fahrzeug: Der bullige "Top Power 45" findet unter dem Board Platz (Bild 8), das den verbliebenen Regler 5.7 und dessen Sanwa-Servo trägt (Bild 9). 

Der Top Power 45 im Fahrzeug Der Fahrtregler für Richtungssteuerung mit Sanwa-Servo Gesamtsicht mit Empfänger

Aufgrund der hohen Leistungsaufnahme des Modells haben wir uns entschlossen, den Empfänger nicht als BEC-Variante zu betreiben, sondern ihn mit einer eigenen Stromversorgung (4 x 1,5V-Akkus) auszustatten (siehe Bild 10, Gesamtansicht).


© 2003  J. de Haas, Datenblattauszüge: © Graupner, Robbe, Simprop