Pfannkuchen zum Ansehen und zum Essen ...

Der zweite Tag im Punakaiki Beach Camp ist ein Ruhetag, aber das Wetter scheint im Gegensatz zu gestern von Ruhe heute nicht viel zu halten: Es beginnt zu regnen und auch heftiger Wind kommt auf - "beste" Voraussetzungen also für die geplanten ausführlichen Rundgänge ..!

Das Frühstück gelingt trotz "Outdoor"-Küche aber auch heute und bereits kurz danach werden die Regenumhänge klargemacht: Ein kurzer Fußweg wird zunächst zu einer Tropfsteinhöhle führen und "wenige Schritte weiter" sollen dann die berühmten Pfannkuchen-Felsen zu erreichen sein - man wird sehen!

Der Weg entlang der Hauptstraße neben den extrem steil aufragenden Sandsteinfelsen zieht sich bei den Wetterbedingungen doch ziemlich trotz des deutlich erhöhten Schritttempos. Nach kurzem Rätseln, wo wohl diese Tropfsteinhöhle sein mag, die angeblich nur 50 m tief, von Glühwürmchen bewohnt und frei begehbar ist, stehen wir am anderen Straßenrand vor einem unscheinbaren Schild: Hinter einem Aufgang mit Holztreppe befindet sich etwas versteckt die Punakaiki Cavern ...

Der Weg zieht sich ... Kleine Höhle ..?

Eine Überraschung wartet oben: Die Höhle mit interessanten Bodenformationen ist viel kleiner als erwartet, von den angekündigten Stalaktiten ist nichts zu sehen und nach kaum 10 Metern wird sie so niedrig, dass man dort nicht mal mehr stehen kann. Sonstiges ist eigentlich nicht zu erkennen, so dass wir bereits kurz danach die Höhle wieder verlassen und am Eingang beraten, wie es nun weitergeht. Während wir noch in der Nähe stehen, geschieht etwas Merkwürdiges: Zwei Personen kommen die Leiter der Höhle hinunter geklettert, aus einer Höhle, die nach uns niemand mehr betreten hat und in der sich doch außer uns offenbar niemand aufhielt!

Dieses mysteriöse Geschehen verlangt nach Aufklärung: Die beiden Besucher enthüllen auf Nachfrage das Geheimnis und was sie mitteilen zeigt, dass wir wohl nur unzureichend auf den Besuch vorbereitet waren: Offenbar geht es nach der Engstelle, dem vermeintlichen Höhlenende, noch weiter hinein, allerdings wohl nur tiefkriechend und entsprechend ausgestattet machbar - da waren wir allem Anschein nach zu früh umgekehrt!

Aber was soll´s, kein Grund da jetzt noch einmal hinein zu kriechen und so machen wir uns um eine Erfahrung reicher, unverdrossen auf zum eigentlichen Hauptziel heute: Den Pancake Rocks.  

Als wir das Besucherzentrum auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor den Felsen an der Küste erreichen, wird deutlich, dass es sich hier um einen ziemlichen Touristenauftrieb handelt. Reisebusse parken auf dem Gelände, wo sich natürlich auch ein Café-Restaurant, ein Infocenter und ein Souvenirshop befinden, die wir allerdings erst nach Besichtigung der Felsen aufsuchen wollen. Zum Glück hat sich das Wetter vorübergehend gebessert, so dass wir den Rundweg an den Felsen im Trockenen erreichen. 

Dieser Rundweg von gut einer halben Stunde über etwas mehr als einen Kilometer führt durch einzigartige Felsformationen, die wie gestapelte Pfannkuchen aussehen. Die Felsen werden von der Brandung ausgehöhlt, es entstehen sogenannte Blowholes, bei denen das Wasser mit Druck nach oben gepresst wird, wobei ein zischendes, gurgelndes bis donnerndes Geräusch entsteht ...

An den Pfannkuchen-Felsen Viel zu fotografieren ...
Pfannkuchen-Formationen (1) Pfannkuchen-Formationen (2) Pfannkuchen-Formationen (3) Pfannkuchen-Formationen (4)
Touristenziel an der Küste ... Auffällige Felsformationen ... Surge Pool ... Chimney Pot ...
Die Fantasie wird angeregt ... Do you see? Abflug beim Selfie möglich ...
Rettender Unterstand ... Trockenen Fußes angelangt ... Das Fliegende Personal ist auch schon da ... Sahne, Speck, Schokolade - lecker!

Die einzelnen Sehenswürdigkeiten in der Tiefe sind ausgeschildert und tragen Namen wie "Chimney Pot", "Surge Pool" oder "Giant Mermaid´s Hair". Felsformationen, die die Fantasie anregen, sind in großer Anzahl vorhanden, bei einer Gruppe solcher Felsen befindet sich sogar ein Schild, das behilflich dabei ist, verschiedene Kreaturen darin zu erkennen ...

Leichter Regen setzt ein, als wir uns auf den Rückweg zum Visitorcenter machen und das dortige Café aufsuchen. Dieser Regen geht schon bald in einen nun schon vertrauten enormen Wolkenbruch mit heftigem Wind über und wir sind froh, schon drinnen zu sitzen, als andere Besucher der Rocks nun das Lokal stürmen und berichten, dass sie draußen in Regen und Gischt absolut nichts mehr erkennen konnten von den beeindruckenden Felsformationen.

Auch Vögel scheinen nun im Lokal Zuflucht zu suchen, sie haben längst die Eingänge durch die Planen gefunden, die eine Art Wintergarten des Lokals bilden. Wir beschließen, nun auch die traditionellen Pfannkuchen zu ordern, die hierhin gehören: Nicht jeden Geschmack trifft die krude Mischung, die hier je nach Bestellung aufgetischt wird: Oben auf dem Pfannkuchen mit Sahne kann man auch Speck ordern und das Ganze schließlich noch mit Schokolade übergießen - brrr für zumindest den einen oder anderen ...

Als wir das Lokal verlassen, hat der Regen wenigstens ein wenig nachgelassen, aber der heftige Gegenwind treibt ihn noch derart gegen die Beine unter den Regenumhängen, dass man gut durchweicht ist bis zur Rückkehr zum Camper, wo sich im Laufe des Nachmittags Wiesen und Wege langsam aber sicher in stehende Gewässer verwandelt haben. Hier und heute Abend "draußen" kochen? Absurder Gedanke! Aber da gab´s doch vorn an der Rezeption diese einladende Taverne, oder ..?

Angemessene Wanderbekleidung ... Live Jucy im Badeanzug ..?
Camping für Kampfschwimmer ... Ein eigener Pool entsteht ... Rettende Taverne ... Hier kann man´s aushalten!

Wir stapfen durch riesige Pfützen springend später dorthin und dieser Ort entpuppt sich sofort als Hort der Gemütlichkeit: Bei leckeren Fish und Chips und späterem guten Wein lässt sich der Abend auch unter diesen Bedingungen bestens ertragen. An einem Nachbartisch entpuppt sich eine Männergruppe als Weltreisende aus Deutschland und sie überbringen die Meldung des Tages: Der FC Bayern hat vor kurzem offenbar seinen Trainer Niko Kovac entlassen - unglaublich, was alles auf der Welt geschieht und von dem man dann auf der anderen Seite des Planeten erfährt, wenn man mal ein paar Tage unterwegs ist ..!

Auch die Rückkehr zum Camper ist mehr oder weniger ein Seeabenteuer, hoffentlich wird das morgen besser auf dem weiteren Weg nach Süden, aber Überraschungen sind ja hier bekanntlich jederzeit möglich ...


© 2020 J. de Haas