Deutschland  Deutschlands schönste Reiseziele

Das Münsterland


Das Münsterland bietet sich als Urlaubsdomizil an, wenn man naturverbunden ist und von einer beeindruckenden Region ebenso begeistert ist wie von imposanten Schlössern.

Warum ein Urlaub im Münsterland?

Der Herbst steht vor der Tür, langsam verabschiedet sich der Sommer. Die Tage werden kürzer und kühler, für viele Reiselustige ist dies die beste Zeit zu reisen. Zu Deutschlands schönsten Reisezielen gehört das Münsterland: Der Landstrich befindet sich mitten in Westfalen und ist durch viele Einflüsse geprägt. Auf der einen Seite gibt es mit Wald, Wiesen und Flüssen viele Naturräume. Auf der anderen Seite lassen sich die Menschen hier von beeindruckenden Felsformationen und idyllischen Heidelandschaften begeistern.

Das Münsterland ist aber auch eine Region historischer Häuser und großer Schlösser: Im Friedenssaal zu Münster wurde im Jahr 1648 mit dem Westfälischen Frieden der Dreißigjährige Krieg beendet. An der Kirche St. Lamberti hängen heute noch die Käfige, in denen die Wiedertäufer zur Abschreckung zur Schau gestellt wurden, weil sie sich gegen die katholische Kirche auflehnten. Außerdem gilt das Münsterland regional wie überregional als "Pferderegion".

Urlaub im Oldenburger Münsterland (Bild:Pixabay.com © Tama 66 CC0 Public Domain)Ihre Freizeit verbringen die Münsterländer allerdings nicht nur mit dem Reiten und dem Besichtigen von Schlössern und Burgen: Zahlreiche Naturparks und viele gut angelegte Radwege sorgen dafür, dass auch Pedalritter und Wanderlustige voll auf ihre Kosten kommen. So ist hier ein Urlaub mit dem Fahrrad ebenso gut möglich wie eine informative Städtetour. Und für die Verpflegung unterwegs ist auch gesorgt: Viele Hofläden bieten ihren Besuchern leckere Produkte aus dem Umland an.

Der Weg ins Münsterland

Das gute Nahverkehrsangebot erlaubt es, das Münsterland mit dem Auto, dem Bus, der Bahn oder auch mit dem Flugzeug zu erreichen. Wer z.B. von Hamburg mit Auto oder Bus losfährt, braucht sich nur auf der A1 in Richtung Dortmund zu halten: Die Strecke führt direkt ins Münsterland. Daneben fährt man auch über die A 43 direkt nach Münster.

Wer seinen Reiseweg mit dem Flugzeug plant, kommt am Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) in Greven an. Auch auf diese Weise befindet man sich schon direkt im Münsterland. (Tipp: Bei Problemen/Verspätung mit dem Flug kann eine Flugentschädigung durchgesetzt werden. Diese ist unabhängig vom konkreten Start- oder Landeflughafen möglich und lässt sich mittlerweile direkt online durchsetzen.)

Im Münsterland verbinden sich historische Ereignisse mit viel Natur. Wer hier oder in der Nähe Urlaub macht, kann viel erleben; einige interessante Aspekte stellen wir im Folgenden vor.

Lebendige Kulturlandschaft

Im Münsterland lässt sich Kultur live erleben: Wer nach Nordkirchen kommt - von Münster eine gute halbe Stunde Autofahrt entfernt - sollte sich einen Besuch im "Westfälischen Versailles" nicht entgehen lassen. Das Schloss hier zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen der Münsteraner. Neben dem Blick auf große Baukunst kann man auch weitläufige Parklandschaften genießen: Dies macht einen Spaziergang durch die Natur noch einmal so schön. Denn von jedem Standort in der Parkanlage - diese wurde von der UNESCO als besonders schutzwürdig eingestuft - kann man das Schloss betrachten und sich von der vollständig erhaltenen Barockanlage beeindrucken lassen.

St. Lamberti Kirche vom Prinzipalmarkt aus (Bild: Wikipedia)Überdies befinden sich im Münsterland viele Museen, die interessante Sammlungen und Ausstellungen präsentieren. Im Rock`n´Pop-Museum in Gronau bekommt man einen unvergesslichen Einblick in die Rockgeschichte. Wer das Angebot der Dauerausstellung nutzt, erfährt alles über nationale und internationale Größen dieses Musikgenres.

Prinzipalmarkt und historischer Friedenssaal

Münsters gute Stube ist der Prinzipalmarkt. Hierbei handelt es sich um einen Straßenzug, der mitten in der Stadt liegt und als Hauptmarkt gilt: Er grenzt sich insbesondere von dem Roggenmarkt und dem Alten Fischmarkt ab. Beeindruckend sind die Gebäude, die den Prinzipalmarkt umgeben. Besonders stolz ist man in Münster darauf, dass die Gebäude nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder hergestellt werden konnten.

Auf dem Prinzipalmarkt befindet sich auch der bereits erwähnte historische Friedenssaal zu Münster.

St. Paulus Dom und St. Lamberti: Zwei historische Kirchen

Münster ist überwiegend katholisch geprägt, weshalb nicht verwunderlich ist, dass man hier viele Kirchen vorfindet. Zu den Gotteshäusern mit der reichhaltigsten geschichtlichen Vergangenheit gehören der St. Paulus Dom und die ebenfalls eingangs erwähnte St. Lamberti Kirche, auf die man vom Prinzipalmarkt aus schauen kann (Bild oben rechts): Eine Szenerie, die auch bundesweit bekannt ist durch den beliebten Münsteraner Tatort.

So wie man den Dom heute sieht, ist er im 13. Jahrhundert entstanden. Das interessanteste Kennzeichen ist die astronomische Uhr, die den Kalender bis zum Jahr 2071 zeigt. Nur ein paar Schritte von der Kirche entfernt liegt das Grab des Kardinal Clemens August von Galen, der als "Löwe von Münster" bekannt geworden ist. Er wurde zum Symbol des Widerstands gegen das Nazi-Regime, als er sich vehement dagegen auflehnte. Bekannt hierfür sind drei Predigten, die er in der St. Lamberti Kirche abhielt.

Wildpferd (Bild: 75011 Pixabay-com © Atlantios CC0 Public Domain)Direkt vor der Kirche auf dem Domplatz findet mittwochs und samstags ein interessanter Wochenmarkt statt, auf dem viele Händler aus der Region ihre Produkte anbieten.

Die St. Lamberti Kirche ist im Stadtkern von Münster angesiedelt: Sie wurde zwischen 1375 und 1525 errichtet. Bekannt ist sie wegen ihres Zusammenhangs mit den Wiedertäufern. Diese wollten Mitte des 16. Jahrhunderts eine neue kirchliche Lehre einführen. Nach ihrer Ansicht sollten alle Christen zu Täufern werden, doch das Vorhaben misslang: Die führenden Köpfe wurden hingerichtet. Zur Abschreckung wurden die toten Körper in Käfige gesteckt und am Kirchenturm aufgehängt; diese Käfige können ebenfalls noch heute besichtigt werden.

Wilde Pferde und andere Naturerlebnisse

Wilde Pferde und andere Naturerlebnisse: Dafür ist das Münsterland bekannt. Hier kommt man aber auch auf seine Kosten, wenn man den Anblick von Wasserburgen liebt und diverse Freizeitangebote für die ganze Familie nutzen möchte.

Wer im Münsterland Urlaub macht, sollte einen Ausflug in das Biotop Merfelder Bruch einplanen. Hier in der Nähe von Dülmen - kaum eine halbe Stunde Autofahrt von Münster entfernt - kann man erleben, wie sich die letzten Wildpferde ihrer Art auf der Wildpferdebahn mit ihren Kontrahenten messen. Ein Spektakel ganz anderer Art zeigt sich im Naturschutzgebiet Emsdettener Venn: Viele Rundwege laden zu einem Spaziergang ein. Von zwei Aussichtstürmen aus kann man sich einen umfassenden Blick über die gesamte Region verschaffen und sich weiter über die Geschichte des Hochmoores im Münsterland informieren.

Wasserburg Anholt (Bild: stock.adobe.com © mh90photo)Wasserburg Anholt: Eines der größten Wasserschlösser im Münsterland

Die westfälische Anlage Wasserburg Anholt liegt in Isselburg: Das Anwesen wurde während der Wirren des Zweiten Weltkriegs zu 80% zerstört. Heute kann man den beeindruckenden Wiederaufbau wieder besichtigen.

Um zur Wasserburg Anholt zu gelangen, muss man gut eine Stunde Autofahrt einkalkulieren. Das Bauwerk ist umgeben von einem großen Schlosspark - circa 35 Hektar groß -, der als "Anholter Schweiz" bezeichnet wird. In der weitläufigen Parklandschaft sind über 50 Tierarten beheimatet. Überdies bieten viele ausgebaute Wege den Besuchern eine Möglichkeit, die Region auch mit dem Fahrrad zu erkunden.

Mit dem Schloss Cappenberg, dem Haus Nottbeck oder der Burg Bentheim lassen sich neben der Wasserburg Anholt aber noch weitere imposante Bauwerke im Münsterland entdecken, die man ebenfalls gesehen haben sollte!


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