Der Ausbau in Zahlen: Zeitaufwand, Kostenaufwand, Bezugsquellen

Zeitaufwand

1.825 Stunden Gesamtaufwand

1.145 Stunden Arbeiten am Innenausbau
297 Stunden Aufwand für Planung, Beschaffung, Recherche und Organisation
355 Stunden Arbeiten an den Außenanlagen, an der LKW-Technik, Durchstieg und Fahrerhaus

Eine detaillierte Aufstellung der Arbeiten und der dafür aufgewendeten Zeiten und Kosten kann der beigefügten Excel-Datei auf dem Tabellenblatt "Zeitaufwand" der CD entnommen werden (siehe unten).

Resümee und Schlussbetrachtung

Zugegeben, der Ausbau war viel Arbeit. Und zugegeben, der Ausbau hat wesentlich mehr gekostet, als ich ursprünglich veranschlagt und kalkuliert hatte. Und zugegeben, es hat wesentlich länger gedauert, als ich mir gedacht und gewünscht hatte ...

Habe fertig!Was aber dabei herausgekommen ist, ist ein Ergebnis, das meine eigenen Erwartungen bei weitem übertrifft. Da dies mein erstes Wohnmobil ist, das ich selbst ausgebaut habe, hatte ich vor dem Ausbau die Befürchtung, dass sich meine Laienhaftigkeit im Endergebnis widerspiegeln könnte. Ich hatte befürchtet, dass der Ausbau zusammengepfuscht, hingepfriemelt, zusammengestückelt und improvisiert aussehen könnte.

Das wäre zum einen angesichts des eingesetzten Kapitals sehr schade gewesen, zum anderen hätten wir uns sicherlich täglich über die Mangelerscheinungen geärgert. Ich hatte außerdem befürchtet, dass der Ausbau vielleicht nicht den Belastungen im Gelände und auf harten Pisten standhalten könnte und dass die eine oder andere Komponente ihren Geist aufgeben könnte, weil ich vielleicht beim Einbau etwas falsch gemacht haben könnte.

Nichts von all dem ist eingetreten. Auf unserer 8-monatigen Reise hat alles - bis auf den 220 Volt Wechselrichter - perfekt funktioniert. Und selbst den konnten wir während der gesamten Reise durch einen kleinen, mobilen Wechselrichter ersetzen. Kleinere Funktionsstörungen aufgrund durchgebrannter Sicherungen oder Unachtsamkeit konnte ich selbst und mit Bordmitteln beheben.

Das Schönste aber ist die Tatsache, dass wir uns in unserem Sternchen wirklich sauwohl fühlen. So wohl, dass wir nach unserer Rückkehr von der Reise im Juni 2009 weitere 5 Monate im Sternchen lebten.

Das liegt sicher aber auch daran, dass wir eben unser Traum-Mobil genau so ausgebaut haben, wie es unseren Vorstellungen entsprach. Bei all den Fahrzeugen, die wir uns angeschaut haben, gab es doch immer wieder sogenannte "no-go-Kriterien", die wir einfach nicht akzeptieren konnten oder wollten. So war und ist die logische Konsequenz, dass wir unser Fahrzeug einfach selbst nach unseren Vorstellungen ausbauen. Denn nur dann kann man auch mit der Liebe fürs Detail Dinge realisieren, die man von einer Werkstatt niemals hätte machen lassen. Ich erinnere nur an die 67 Pushlocks, den enormen Aufwand für den Einbau der Kühlschrank- Belüftungsklappen und viele andere kleine und große Tüftelarbeiten, die ich nur gemacht habe, weil mein Herz an diesem Fahrzeug mehr hängt als an jedem anderen zuvor.

Natürlich ist man hinterher immer schlauer und würde so Manches anders machen. Aber viel ist es nicht, das ich mit dem Kopf von heute verändern würde - zumindest nicht bei gleichen Rahmenbedingungen. Natürlich wäre eine um 30 cm breitere und 50 cm längere Kabine schon angenehmer vom Raumgefühl her. Aber das zum Mehrpreis von mindestens 10.000 Euro?

Nach vollbrachter Arbeit: Füße mal gaaaanz hoch legen ...Klar, dass 100 PS mehr unserem Sternchen schon gut täten. Aber zum damaligen Zeitpunkt war kein passendes Fahrzeug in der Preisklasse mit 220 oder 240 PS verfügbar. Auch die tollen KCT-Fenster wären nett. Aber zum Mehrpreis von 6.000 Euro?

So gibt es nicht vieles, was ich unter den gleichen Voraussetzungen anders machen würde. Und keine Sekunde bereut habe ich es, dass ich den Ausbau selbst vornahm. Ganz im Gegenteil: Für mich stellte der Ausbau bereits die erste Etappe unserer Reise dar und mit dieser inneren Einstellung konnte ich ihn auch (meistens) genießen.

Natürlich war es ein Glücksfall für mich, dass ich in der Firma Intercamp die besten Coaches fand, die man sich vorstellen konnte. Umgesetzt und gebaut habe aber ich das Fahrzeug. Und es steht jedem frei - und das will ich damit auch anregen - dass sich jeder selbst ähnliche Umstände schafft, unter denen er eine Unterstützung beim Ausbau seines Fahrzeugs findet. Vielleicht kann man eine Schrauber- oder Hallengemeinschaft gründen, wo man die Fahrzeuge gemeinsam unterstellt und gemeinsam daran bastelt. Oder vielleicht hat man ja einen Freund, der handwerklich begabt ist und der hilft, und der dafür das Fahrzeug 3 Wochen im Jahr nutzen darf. Möglichkeiten gibt es viele, die eigenen Fähigkeiten mit denen von Spezialisten zu veredeln. Man muss halt ein bisschen kreativ sein. Nicht nur beim Ausbau, sondern bereits beim Schaffen eines geeigneten Setups ...

Absolut genial ist dann aber das gute Gefühl auf Reisen, zu wissen wie was warum zusammengebaut ist, wo die einzelnen Leitungen liegen, wie die Verbindungen hergestellt sind, wie die Bauteile zusammenwirken und funktionieren und wo die Ursache eines Fehlers liegen könnte. Der Wert dieses Durchblicks steigt mit jedem Kilometer, den man sich weiter von der Zivilisation entfernt.

So sieht unser Resümee durchaus positiv aus. Auch wenn wir für den Ausbau wahrscheinlich dreimal so viel Zeit aufgewendet haben, als wenn ein Profi diese Leistung erbracht hätte, bedeuten vor allem der Stolz und die innere Befriedigung auf der Habenseite so viel, dass es das Geld, die Zeit und die Mühen bei weitem aufwiegt.

Deshalb kann ich nur jedem ans Herz legen, auf sich zu vertrauen, sich selbst zu ermutigen und zu ermächtigen, den Ausbau seines Fahrzeugs selbst in die Hand zu nehmen. Ich hoffe, dass ich mit diesem Bericht über meinen Ausbau inspirieren und anregen konnte.

Ich freue mich über Feedback und wünsche allen viel Spaß beim Planen und Tüfteln, beim Bauen und Montieren, vor allem aber beim Reisen und Genießen. Egal mit welchem Auto, egal wohin. Hauptsache die Welt entdecken, neue Länder und Menschen kennen lernen und viele kleine und große Abenteuer bestehen!


Die CD zum Selbstausbau ...Anmerkung zum Bericht: Wer die Sache mit dem Womo-Ausbau nun ganz genau wissen will, findet den kompletten Ausbau des "Sternchens" auf 375 Seiten detailliert geschildert und mit 690 teils großformatigen Fotos bebildert auf CD-ROM. Die bietet den Vorteil, dass man in die Bilder bis zu einem gewissen Grad hineinzoomen kann und so die Ausbau-Details noch deutlicher erkennbar sind.

Außerdem ist auf der CD ein Grundriss-Planungstool auf MS-Excel-Basis mit 10 Planvarianten sowie der ausführliche, 136-seitige Reisebericht von unserer achtmonatigen Reise durch Marokko, die Westsahara und etliche Länder Südeuropas.


© 2011-2012 Ulrich Dolde      


1. Nachtrag, Mai ´11: Webinar

Der Autor unseres Beitrags und REIMO präsentieren das erste (kostenlose) Wohnmobil-Selbstausbau-Webinar im Internet am 04.07.2011. Ausprobieren empfiehlt sich für alle Selbstausbauer!


2. Nachtrag, Mai ´12: Neue Ausgabe und Überarbeitung

Sein Wohnmobil-Selbstausbau-Buch auf CD-ROM hat Selbstausbauer und Autor Ulrich Dolde stark überarbeitet und ergänzt. Auf weit über 400 Seiten schildert er nicht nur die Planung und den Ausbau seines Expeditionsmobils, sondern genauso auch die aktuell erfolgten Optimierungen an seinem Fahrzeug. So hat sich die Elektro-Installation in der Praxis als nicht optimal erwiesen, weshalb er sie komplett überarbeitete. Das beginnt mit der Umrüstung bestehender Leuchten auf stromsparende LED-Leuchtmittel, geht über die Optimierung der Solaranlage und des Ladewandlers im Hinblick auf mehr Input und endet bei einer gasbetriebenen Brennstoffzelle, die ihn auch bei Dunkelheit oder Schlechtwetter autark von Landstrom macht. Dementsprechend hielt auch eine neue Gasanlage Einzug in sein Wohnmobil, in der Folge dann auch in sein Buch. Damit soll das Fahrzeug noch autarker von externen Stromquellen werden, damit noch weitere und längere Ausritte in die Botanik möglich sind.

Von der Vorbereitung des Fahrgestells mit Rostumwandlung und Konservierung, über verschiedene Zwischenrahmen-Lösungen und neue Komponenten für Türen, Fenster und Luken bis hin zur mobilen TV- und Internet-Anbindung wurden viele weitere Inhalte ergänzt. Abgerundet werden die einzelnen Kapitel mit interessanten Leserfragen, die der Autor in seinen Wohnmobil-Selbstausbau-Webinaren oder per Email seinen Lesern beantwortet hat.

Unverändert bleibt der Preis von EUR 29,90 zzgl. Versandkosten. Dem fügt der Autor ein Grundriss- und ein Elektrik-Planungstool sowie seinen 136-seitigen Reisebericht durch Südeuropa, Marokko und die Westsahara bei. Und schließlich erhält jeder Leser kostenlos Updates, sobald Dolde an seinem Buch etwas verändert. Zu beziehen ist die CD-ROM unter www.wohnmobil-selbstausbau.com bzw. unter dem Link unten rechts.


3. Nachtrag, November ´12: Buchvorstellung "Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren"

In der neuen Version von CD-ROM und jetzt auch Buch beschreibt Autor Ulrich Dolde nicht nur den Ausbau des "Sternchens", sondern jetzt ganz neu auch die vielen Optimierungsmaßnahmen an seinem Fahrzeug. Ob das nun Maßnahmen sind, die den Stromverbrauch des Fahrzeugs senken oder andere, die den Strom-Input optimieren, ob es sich um die Nachrüstung einer kompletten Gasanlage mit Gastank, Gaskochfeld und Außenkochstelle handelt oder aber z.B. die Rostbehandlung und Konservierung des Fahrgestells, und, und, und.

In diesem Buch werden nun nicht nur die reinen Selbstausbauer  angesprochen, sondern grundsätzlich alle Womo-Fahrer, die selbst Hand an ihr Fahrzeug legen wollen, um es fitter für die bevorstehenden Reisen zu machen. Deshalb wurde auch der Titel geändert, um damit die inhaltliche Umpositionierung zu betonen.

Selbstverständlich wünschen wir auch diesem Werk viel Erfolg!