01. Oktober 2008: Letzte Vorbereitungen

Die letzten Vorbereitungen laufen gerade auf Hochtouren, die Expeditions-Jeeps werden beladen und reisefertig gemacht, es herrscht Aufbruchstimmung bei Extrem Events. Heute Nacht brechen die Teilnehmer in Richtung Paris auf, wo die "Paris / New York - Transcontinental 2009" - Expedition beginnt. Auf diesen Moment hat das gesamte Team von Extrem Events seit langer Zeit hingearbeitet und dementsprechend erwartungsvoll sind alle Teilnehmer ...

Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung: Geplante Route

Wir möchten nochmals unseren Partnern und Helfern danken, die diese Expedition möglich machen. Im folgenden erste Bilder der schwimmfähig umgebauten Fahrzeuge ...

Test mit Schwimmern ...

... erfolgreich!

02. Oktober 2008: Expeditionsstart

Endlich! Es geht los! Was vor einigen Jahren als Vision im Kopf eines Mannes begann und in knapp 15 Monate von einem expandierenden und hoch motivierten Team projektiert wurde, ist nun leibhaftig und fassbar geworden. Die Expeditionsfahrzeuge gehen heute an den Start einer 43000 km langen Marathonstrecke von Paris bis nach New York.

Zum Auftakt überzeugte die in der deutschen Botschaft anberaumte Pressekonferenz. Die daraus erfolgte dpa-Meldung führte noch am selben Tag zur Berichterstattung in verschiedenen Medien so zum Beispiel die Financial Times Deutschland, die FAZ und RTL.

Dem Team ist die Aufbruchstimmung deutlich anzumerken. Endlich starten und das Unfassbare möglich machen! Die Expedition - sie ist gestartet!

03. Oktober 2008: Autosalon Paris

Langsam schleichen wir uns durch den Autoverkehr von Paris in die Innenstadt - überragen dabei die Autodächer und werden wie alle anderen von den quirligen Rollern und Motorrädern bedrängt. Neugierige bis staunende Blicke der Passanten und Autofahrer sowie hektisch geschossene Fotos zeigen, dass unsere Autos in dem Gewusel hervorstechen. Unsere Jeeps mit ihrem Branding und Sonderum- und Aufbauten sind einfach nicht zu übersehen.

Die gestrige dpa-Meldung zeigt auch heute weiter Wirkung. Uns erreichten nicht nur viele Berichterstattungen in Print und Internet sondern auch im Bereich Radio und Fernsehen. dpa Radio verteilte das mit Matthias Jeschke geführte Interview an 80 Radiostationen und wir erhielten die Einladung für eine TV-Life-Sendung bei RTL. Das Medienecho übertraf unsere Erwartungen. Besonders dass wir angesichts einer übermächtigen Pariser Motor Show diese Resonanz für das Projekt erzielen konnten, begeisterte unsere Partner.

Am Nachmittag fuhren wir zur Messe und platzierten dort die Fahrzeuge in einem spannenden Manöver Nahe der Messehalle 1, wo wir von der Polizei nicht verscheucht, sondern interessiert beobachtet und beglückwünscht wurden. Wir fühlen uns geehrt, dass dann der Vice President Chrysler International, Herr Thomas Hausch das Expeditionsteam begrüßte und zur Verabschiedung die Motorhauben aller drei Jeeps als Erster signierte. Ihm nach taten dies dann auch alle Teammitglieder. Thomas Hausch betonte nochmals seine Zuversicht in unsere Expedition und freut sich auf ein Wiedersehen in New York.

Jetzt wird es jedem bewusst, was heute hier passiert. Wir sind bereit, es geht los! Die historische Expedition "Paris / New York - Transcontinental 2009" hat begonnen. Freude sieht man in den Gesichtern und die Motivation diese einmalige Fahrt um die Erde nicht nur zu beginnen sondern im Mai 2009 in New York ankommen zu lassen!

04. Oktober 2008: Unterwegs nach Antwerpen

Der Tag beginnt mit einem Mega-Stau - im Hotel am Frühstücksbuffet! Es ist Wochenende und wir sind in einem Hotel am Disneyland untergekommen. Viele Familien nutzen nochmals das Wochenende zum Besuch des Disneylands und sind gemeinsam mit ca. 150 Personen anderen elementarer Bestandteil dieses Morgenstaus.

Der nächste Anruf allerdings lässt den Frühstücksstress schon wieder vergessen. Dem SWR1 gibt Matthias Jeschke das erste Live-Interview, welches nur kurz zeitverzögert in Deutschland über den Sender ausgestrahlt wurde. Sie können dieses Interview als MP3 hören ...

Wir fahren tanken: neben dem Benzin pumpen wir einen Teil des mitgebrachten Cellulose Ethanols in den Tank und mischen ein E30-Gemisch 30% Ethanol und 70% Benzin an. Die Motoren surren wie gewohnt. Sie schlucken das Bioethanol der zweiten Generation als ob sie nie was anderes bekommen hätten. Keine Leistungsverluste, kein verändertes Verhalten! Wir verlassen Paris und wenden uns nordwärts in Richtung Belgien. 

Für manche Teilnehmer waren es die ersten Kilometer am Steuer unserer extrem umgebauten Jeeps, was zusätzliche Spannung und Motivation brachte. Selbst die teilweise vorhandenen Sprachhürden konnten die Stimmung nicht trüben. Im Gegenteil: mit Händen und Füßen wurde gesprochen und die "Gespräche" sorgten für viel Spaß mit etlichen Lachsalven.

Auf dem Weg nach Antwerpen konnten wir erstmals realistische Verbrauchszahlen für die Fahrzeuge ermitteln - trotz fast 3m Gesamthöhe und einem deutlich erhöhten Gewicht gegenüber dem Serienzustand, liegt der Durchschnittsverbrauch nur zwischen 12,8 und 14l/100km.

Den Abend verbrachten wir im Haus von Johann Nietvelt und seiner Familie, einem der Rekordfahrer des "Panamericana 2006"-Projektes. Neben einem hervorragenden Essen wurden wir von unserem Gastgeber eingeladen etwas von der Vielfalt des belgischen Biersortiments zu probieren. Glücklicherweise bleiben wir morgen noch in Antwerpen und haben keine Fahrt vor uns ...

05. Oktober 2008: Begegnungen auf dem Weg nach Brüssel

Heute Morgen brachen wir von Antwerpen aus zum Fotoshooting nach Brüssel auf, wobei es der Zufall wollte, dass wir an einer Tankstelle zwei junge Engländer trafen, die auf dem Weg zum Nordkap sind.

Für mich war es, als schließe sich mit dieser Begegnung ein kleiner Kreis in meinem Leben: Es war 1989, als ich selbst zum Nordkap aufbrach. Alleine fuhr ich damals im Winter mit einem selbst aufgebauten und restaurierten alten VW Bus gen Norden und lief in einer gefährlichen Aktion die letzen rund 20 km durch meterhohen Schnee bis zur Spitze Europas. Ich hatte sicher schon damals einen Schutzengel, denn auf Grund falscher Informationen zur Streckenlänge verließen mich auf dem Rückweg die Kräfte.

Ein in der Ferne vorbeifahrendes Militärfahrzeug sah mich trotz aller Anstrengung nicht. Ich sank erschöpft zusammen und muss einige Zeit im Schnee gelegen haben, denn als ich wieder aufwachte, war es bereits später Nachmittag und es dämmerte. Dort, wo ich wach wurde, hatte sich eine kleine Wasserpfütze an einer Markierungsstange gebildet. Ich trank etwas von diesem Wasser und lief mit letzter Kraft und Willen zurück zu meinem Wagen. Halb aus der offenen Schiebetür hängend schlief ich total erschöpft ein und wurde in der Nacht von Einheimischen gefunden, die mir halfen und etwas Warmes zu trinken gaben.

Heute nun - nachdem ich bereits einige extreme Dinge unternommen habe und selbst auf dem Weg zu meinem vielleicht größten Abenteuer bin, begegnen mir nun diese beiden jungen Männer.

Sie stehen wie ich damals ganz am Anfang, tragen das gleiche Bedürfnis in sich, sind voller Tatendrang und wollen etwas erleben. Da der eine mit seinen blonden Haaren und dem Bart auch noch so aussah wie ich damals, ergaben sich ganz besondere Gedanken. Etwas in mir nahm für einen Augenblick die Rolle des Betrachters ein und blickte auf mich als junger Mann und auf mich heute. Es war ein Blick auf den Anfang und das Jetzt gleichzeitig. Bizarr und außergewöhnlich zugleich.

Die Fotoshootings nach dieser Begegnung der besonderen Art verliefen in teilweise strömendem Regen. Dennoch sind alle gut drauf ...

06. Oktober 2008: Erlebnisse in Brüssel

Reisen heißt auch immer mit Neuem konfrontiert zu werden, sich auf neue Situationen einzustellen - genau das verlangte die Expedition von uns heute auf demokratische Weise!

Die von der Landesvertretung Hessen hervorragend vorbereitete Pressekonferenz gestaltete sich anders als geplant, da auf Grund eines landesweiten Generalstreiks in Belgien nicht nur keine Pressevertreter erschienen, sondern Belgien auch sonst erstarrte. Beeindruckend, was alles nicht mehr funktioniert. Angefangen vom nicht sprechenden Radiomoderator bis hin zu Bus und Bahn.

Lediglich das Automobilmuseum, in dem wir auf Grund der begrenzten Raumgröße an der hessischen Landesvertretung die Bannerausstellung zusammen mit unseren drei Jeeps präsentierten, hatte geöffnet. Neben den Besuchern des Museums konnten wir eine Delegation der hessischen Landesvertretung sowie Vertreter von Chrysler Belgien begrüßen.

Vor dem Museum waren unsere Fahrzeuge ebenfalls der Mittelpunkt des Interesses. Besonders gefiel uns eine rumänischen Reisegruppe, die uns am liebsten sofort begleitet hätte. Es war ein sehr angenehmer, offener Kontakt. Nachdem wir am Abend Rotterdam erreicht hatten, legten wir einen kurzen Zwischenstopp bei einem Arzt ein, da Falk (unser Kameramann) sich am Fuß verletzt hatte. Nach der Behandlung machten wir uns auf dem Weg zum Goethe-Institut, wo man uns schon erwartete.

Doch vor den Empfang hatten die Schöpfer unserer Jeeps noch das Einparken der selbigen gesetzt, etwas, was sich auf Grund einer schmalen Durchfahrt und eines sich immer wieder schließenden Elektro-Tores mit unseren Expeditionsfahrzeugen etwas aufwändiger gestaltete, da die Durchfahrt nur wenige Zentimeter breiter als die Fahrzeuge war. Der herzliche Empfang durch die Mitarbeiter des Goethe-Institutes am Abend entschädigte jedoch für alle Mühen.

07. Oktober 2008: Rotterdam

Die Nacht war kurz und nach dem Frühstück ging es gleich los mit unserem Tagespensum in der Hafenstadt Rotterdam. Der Vormittag war geprägt von Terminen im Rahmen der von uns im Goethe-Institut gezeigten Bannerausstellung. 

Wir erhielten Besuch von einer Delegation der Deutschen Botschaft sowie Vertretern von Chrysler und Goodyear Niederlande. Sie alle fanden sich im Goethe-Institut ein und informierten sich über das Projekt. Der Institutsleiter sowie ein Redakteur des niederländischen Offroadmagazins "4wd SUV Magazine" besuchten uns ebenfalls.

Mittags fand dann das Fotoshooting an markanten Punkten in Rotterdam statt. Auf dem Weg durch die Stadt mit ihren teilweise ultraschmalen Gässchen wurden wir überraschend von zwei Wärtern der zahllosen Hebebrücken eingeladen. Auf einer kleinen Insel beaufsichtigen und steuern sie drei Brücken und zwei Schleusen. Sie luden uns ein einen Kaffee mit ihnen zu trinken und die Steuerzentrale sowie die Technik der Brücke zu besichtigen. 

Den Abend ließen wir nach dem Abbau der Bannerausstellung in einem traditionellen Restaurant in Rotterdam ausklingen. Morgen geht es in aller Frühe in Richtung Luxemburg. Dort erwarten uns Termine bei Goodyear sowie ein Live-Auftritt in der RTL-Sendung "20vir - Planet Magazin" ... 

08. Oktober 2008: Luxemburg

Früh Morgens machten wir uns auf den Weg nach Luxemburg. Natürlich fühlen wir uns in unseren großen Jeeps sicher und gut aufgehoben. Während wir im Verkehr fürsorglich mit den schwächeren PKW´s umgehen, wuchs unsere Vorsicht gegenüber den LKW’s heute nochmals deutlich. Dies zeigte sich besonders nach einem glücklichen Fahrmanöver unserer Jeep-Fahrer, welches die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Ein LKW scherte auf Höhe eines Autobahnkreuzes überraschend und derart heftig aus, dass er zwei Jeeps abdrängte. Peter konnte im dritten Wagen einen Unfall zwar gerade noch vermeiden, schaffte aber dadurch die Abfahrt nicht mehr. So schlug sich F3 alleine durch und konnte sich erst 45 Minuten später wieder mit der Expedition vereinen.

Das erste Ziel in Luxemburg war das Goodyear Technical Center Luxemburg. Unser Partner Goodyear beschäftigt dort über 4000 Mitarbeiter und ist damit einer der größten Arbeitgeber des Landes. Empfangen wurden wir von zwei Abordnungen von Goodyear Luxemburg sowie Goodyear International und konnten mit unserem Hauptpartner unter anderem ein hervorragendes Pressegespräch zusammen mit der größten luxemburgischen Tageszeitung, dem Tageblatt, führen.

Weiter ging es zu RTL. Dort waren wir Gast bei der Sendung "20vir - Planet Magazin". Gefordert wurden hier neben Matthias als Person vor der Kamera insbesondere unsere Kamera-Spezialisten. Noch während der Sendung konnten Peter-Rene und Falk einen kurzen Trailer auf unserem mobilen Videoschnittplatz schneiden, der just in time eingespielt wurde.

Anschließend fuhren wir in Richtung Heimat, denn übers Wochenende werden wir einen kurzen Zwischenstopp in Limburg einlegen um dort am Montag aus der Heimat verabschiedet zu werden.

Noch ein schöner Punkt: Uns allen ist bewusst, dass der Jeep Wrangler kein 3-Liter-Auto ist, doch an dem heutigen Tag verblüfften uns unsere Jeeps wieder. Voll beladen und mit einer Höhe von knapp 3m verbraucht das Leitfahrzeug F1 bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 90-100 km/h (2100-2300 Umdrehungen) 13.7 Liter. Für wahre Begeisterung über Funk sorgte die Rekordmeldung von Lena, die im Windschatten von F1 nicht mehr als 11 Liter verbrauchte.

13. Oktober 2008: Limburg

Die kurze Pause im heimischen Limburg wurde äußerst effektiv genutzt. Wie schon vor zwei Wochen jonglierte unser Technikteam gekonnt mit Werkzeug und Aufklebern, um einige Feinschliffarbeiten zu erledigen. Schrauben wurden nachgezogen, Verbindungen überprüft und zusätzliche Aufkleber z.B. unserer Webseite angebracht. So wird jedem Betrachter klar, wo es die atemberaubenden News der Expedition zu lesen gibt.

Das Kamerateam nutzte die Verschnaufpause, um den ersten von zehn geplanten Internet-Trailern zusammen zu schneiden, den man auf unserer Webseite unter der neuen Rubrik Kurzfilme findet.

Auch das Organisationsteam ließ es sich nach den wochenlangen Marathon-Organisation nicht entgehen, für heute eine kleine Verabschiedung von der Heimatstadt Limburg zu organisieren. Als Duett konnte unser Filmteam mit einem Kamerateam von RTL die Ereignisse festhalten. Der Tag begann bereits sehr früh. Nicht nur, dass der Öffentlichkeit heute das gesamte Gespann (Jeep + Anhänger + Notfallschwimmsystem) erstmalig vorgestellt wurde, sondern das 14 m lange Kraftpaket konnte vor den Kameras in einem nahe gelegenen Steinbruch in Action gefilmt werden. Wieder einmal bewies der Jeep seine hervorragende Geländegängigkeit und konnte selbst mit voll beladenem Hänger überzeugen. Selbst als Nicht-Offroader hüpfte das Herz vor Begeisterung ...

Etwa um 14:30 Uhr wurde dann das Gespann der Limburger Öffentlichkeit auf dem Europaplatz in der Nachbarschaft des Rathauses vorgestellt. Die etwa 25 geladenen Gäste, Frau Babette Täpper als 1. Stadträtin sowie Landtagsabgeordnete Herr Helmut Peuser warteten bereits und begrüßten die drei Fahrzeuge der Expedition sehr herzlich. Mit staunenden Blicken blieben zufällig vorbeikommende Passanten stehen und so bildete sich schnell eine Traube von Menschen, die neugierig den Worten unserer Ehrengäste Frau Täpper und Herrn Peuser lauschten in denen das Team um Matthias Jeschke viel Erfolg gewünscht wurde.

Im Anschluss an die Verabschiedung wurden die Autos endgültig beladen und den Expeditionsmitgliedern frühe Bettruhe verordnet. Schließlich soll es am morgigen Tag bereits um 5 Uhr auf die Piste gehen in Richtung Barcelona ...


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