Monument Valley & Grand Canyon

Lake Mohave, 19.11.2018: Die Temperaturen sind angenehm und wir können erstmals seit Denver wieder morgens draußen frühstücken. Inzwischen sind nicht mehr die Bären und Moose aus den Waldregionen des Nordens eine Gefahr, sondern eher Klapperschlangen und Kojoten.

Reiseetappen ...Es heißt also Augen auf beim Gehen, eine erste Schlange von ca. einem Meter Länge kroch bereits unter dem Toyo hervor. Kojoten treten in Rudeln auf und freilaufende Hunde haben bei einem Aufeinandertreffen keine Chance.

Auch hier auf unserem Stellplatz streifen Kojoten durch die Gegend, heulen des Nachts und beobachten uns genau. Sehen die einen freilaufenden Hund, dann wird er zum Spielen animiert und dann gemeinsam erledigt. Ben hat somit Leinenzwang und ansonsten Ausgangssperre.

Wir nächtigen am Lake Mohave, einem Stausee am Unterlauf des Colorado, damit sind wir nur noch 200 Höhenmeter vom Meeresniveau entfernt. Zwischen den Canyonlands bei Moab und hier hat der Colorado 1.000 Höhenmeter verloren und durch viele Zuflüsse sehr an Kraft gewonnen, die durch eine Reihe von Stauseen genutzt wird. Der prominenteste davon ist der Lake Powell mit dem Hooverdamm, dessen Staumauer eine Höhe von 223 m hat.

Auf dieser Strecke passieren wir einige berichtenswerte Reiseziele:

Valley of the Gods

Dieses Tal kann über eine 30 km lange Piste befahren werden. Felsmonumente und Säulen aus rotem Lehmgestein überragen die weite Ebene und die niedrig stehende Wintersonne lässt diese Formationen rotglühend leuchten. Eine Vielzahl von Stellplätzen erlauben hier das freie Übernachten, allerdings nach Sonnenuntergang ist das Thermometer im freien Fall ...

Übernachtungsplatz: Im Valley of the Gods Beeindruckende Monumente ... Unterwegs im Valley of the Gods ...

Monument Valley

Was das Valley of the Gods im kleinen war, zeigt dieses National Monument im Großen: Es liegt inmitten des Navajo Reservats und wird somit auch von den Indianern betreut und Besuchern zugänglich gemacht. In den Indianerreservaten herrscht eine weitgehende Autonomie und Selbstverwaltung. Die Indianer siedeln weit verstreut auf dem Lande, oftmals unter einfachen, manchmal auch ärmlichen Verhältnissen.

Die Abfälle am Straßenrand nehmen zu, insbesondere Bierflaschen und Dosen. Wir spüren bei Kontakten eine gewisse Reserviertheit und auf Nachfrage wird auch deutlich, dass freies Übernachten hier unerwünscht ist. So kommen wir für zwei Tage in den Genuss eines Campingplatzes mit all seiner Infrastruktur ...

Im Diunst: Monument Valley ... Valley of the Gods im Großen: Monument Valley ... Inmitten des Navajo Reservats ... Betreuung durch Indianer ...
Monumente ... Indiosiedlungen ... ... manchmal in ärmlichen Verhältnissen ...

Grand Canyon

Es waren spanische Soldaten der Expedition von Vasquez de Coronado, die im Jahr 1540 als erste Europäer an den Grand Canyon kamen. Mit 300 Soldaten, Hunderten Indianern und Sklaven sowie 1.500 Tieren zog diese Truppe von Mexiko City aus los auf der Suche nach den legendären Goldstädten von Cibola.

Diese wurden nie gefunden, dafür aber wurden weite Regionen des Südens der heutigen USA bis nach Kansas erkundet. Drei Tage lang versuchten die
Soldaten vergeblich in den Canyon hinabzusteigen. Im Jahr 1890 wurde 800 m unterhalb des Plateaus in den Steilwänden Kupfer entdeckt. Eine Mine förderte 70%iges Kupfer zu Tage, welches dann mit Maultieren auf das Plateau transportiert wurde. Dieser Grandview-Trail bietet heute eine der Möglichkeiten, zu Fuß den Canyon zu durchqueren. Besonders in den Sommermonaten ist dies bei Temperaturen im Canyon von weit über 30°C ein ambitioniertes Unterfangen ...

Grand Canyon ... Entdeckung von Kupfer im Jahr 1890 ... Dimensionen und Weiten eine Klasse für sich ... Großartige Ausblicke am "Grandview-Trail"

Jeder kennt Bilder vom Grand Canyon, in dem ca.1.200 m tiefer der Colorado River fließt. Es ist das Reiseziel für viele Besucher und wir müssen ihnen Recht geben: Nach vielen Landschaftseindrücken ist dieser Canyon eines der absoluten Highlights und wir sind froh, erst am Ende unserer Fahrten durch diese Landschaften eine solch unbeschreibliche Naturlandschaft zu sehen. Allein die Dimensionen und Weiten dieser Schluchten sind eine Klasse für sich; die Aufnahmen können dies gar nicht so wiedergeben. Gerne wären wir dem Grandview-Trail ein wenig gefolgt, dies hätte allerdings eine weitere sehr kalte Nacht bei -10°C ohne Heizung auf 2.300 m Höhe bedeutet und dazu fehlte uns leider die Kraft.

Einmal mit einer Harley Davidson die Route 66 fahren: Dies ist wohl ein Traum vieler Motorradfreunde. Dieser Nimbus ist ungleich höher als die Realität. Wir sind gut 200 km auf der Route 66 gefahren und es hätte auch jeder andere Highway in den USA sein können. Einige Orte entlang dieser Straße schmücken sich mit "City of 66" oder ähnlichem, das war es dann aber auch schon. Für den Motorradfreund gibt es schönere Strecken in den USA ...


© 2018/2019 Hans-Jörg Wiebe