Funk und Kurzwelle


Dezember 98

zusammengestellt von Karsten Franke (XYLON)


Weihnachtszeit, stille (???) Zeit ...

Wer sich für das internationale Weihnachtsbrauchtum interessiert, dürfte diesen Monat voll auf seine Kosten kommen. Fast jeder Auslandsdienst hat für seine Hörer Weihnachtsgeschichten, Legenden oder Rezepte im Programm. Die Kurzwelle ist wohl das "erschöpfendste" Medium, wenn man einen Überblick über die Weihnachtstraditionen dieser Welt haben möchte. Hier in Deutschland ist es ja schon fast wie in den USA: eher das Fest der großen Umsätze und der großen Umtäusche einige Wochen später.

Der Kurzwellenhörer weiß dagegen, daß auf der Welt nicht nur die übertriebene und sinnentfremdete Version des Festes vorherrscht, sondern daß es auch Länder gibt, in denen die Menschen gar nicht das Geld haben, ein dermaßen übertriebenes Spektakel daraus zu machen - auch eine positive Seite der Kurzwelle!

Verknüpft

Für den GPS-orientierten Amateurfunker gibt es jetzt etwas ganz neues: Kenwood verknüft ein Handfunkgerät mit einem GPS, um damit dem Gesprächspartner genau zu sagen, wo man sich jetzt befindet. Wer also in Zukunft eine GPS-orientierte Gegenstation hat, wird auf die Frage "Na wo treibst du dich wieder rum?" nicht mehr die übliche Antwort "Keine Ahnung! Irgendwo in der Pampas" bekommen, sondern eine auf 1/10 Sekunde genaue Koordinate. Die Frage ist, wieviele Mitglieder der Funkergemeinde damit was anfangen können ...

Nostalgie-Kampagne

Wem ist es noch nicht aufgefallen? Artikel über die vergangenen Zeiten der Radiotechnik sind total im Trend. Überall trifft man auf Überschriften wie "Großmutters Dampfkiste" oder "Schaltungen aus vergangenen Zeiten". Mittlerweile sind die alten Kisten wirklich zu Kultobjekten geworden. Bei den vielen Nostalgie-Artikeln würde es sich schon fast lohnen, alle 3 Monate eine Zeitschrift "Radio Nostalgie" herauszugeben mit Disketten-Beilage: die letzten 75 Jahre in gezippter Form!

Aber vielleicht stecken ja hinter der ganzen Nostalgie-Kampagne ja nur einige geschäftstüchtige Radiosammler. Denn wenn sich der Kult erstmal so richtig verbreitet hat, steigen natürlich auch die Preise für die alten Kisten. Welcher Radiosammler würde angesichts der ihm gebotenen Summen nicht bereit sein, einige Kisten abzugeben?

Gute Vorsätze

Stabo plant für den technisch anspruchsvollen CB-Funker eine wirklich gute Heimstation herauszubringen. Die wichtigsten Eigenschaften sind: 2 umschaltbare Antennenbuchsen, RS-232 Schnittstelle für Packet Radio und (wirklich sensationell!): eine Fernsteuerung über den PC, wie es bei Scannern und Kurzwellenempfängern schon seit langem üblich ist. Außerdem sollen die gängigen Rufsysteme fest integriert oder zumindest als Option angeboten werden. Weiterhin sind Speicherplätze mit Alphanumeriknamen vorgesehen. Der Hersteller hat darüber hinaus auch noch einige weitere Besonderheiten angekündigt, die bisher bei keinem CB-Funkgerät realisiert wurden. Wir dürfen also gespannt sein!

Meine Lieblingsrezepte

Wer kennt das nicht? Mitten in einer langen Funknacht bekommt man plötzlich riesigen Hunger. Glücklich kann man sich dann schätzen, wenn man mit etwas Erfindergeist aus seiner Funkanlage eine vollwertige Küche machen kann. Mein absolutes Lieblingsrezept ist das Antennen-Stangenbrot. Wir benötigen eine Endstufe mit einer Leistung von mindestens 1 KW, eine ca. 20cm lange Stabantenne, einen Sender mit möglichst hohem Frequenzbereich und eine Rolle Alufolie. Dazu machen wir uns einen Brotteig, in dem wir beliebig alles verarbeiten können, was irgendwie eßbar aussieht. Dem Erfindergeist sind hier keine Grenzen gesetzt.

Die Zubereitung ist sehr einfach. Als erstes wird die Stabantenne ca. 5cm dick mit dem Brotteig umwickelt mit darüber ca. 3 Lagen Alufolie. Die Antenne wird mit der Endstufe und dem Funkgerät verbunden und bei 900 MHz und 800 W ca. 10 min gebacken. Danach wird die Alufolie abgenommen und das Brot seitlich aufgeschnitten. Dann können wir es leicht von der Antenne abnehmen. Wenn wir die Antenne vorher mit etwas Fett einstreichen, läßt sich das Brot noch leichter ablösen. Mit dieser Technik lassen sich auch Schaschlik, Hähnchen, Kartoffeln und vieles mehr zubereiten. Wer Lust auf mehr bekommt, kann auf den Kühlrippen der Endstufe auch braten oder backen.

Rechtlicher Hinweis: Wer diese Kochmethode in der Praxis anwenden will, muß zuerst eine Frequenznutzung beantragen. Weder der Autor noch die Betreiber dieser Seite übernehmen irgendeine Verantwortung für Schäden, die bei dieser Kochmethode entstehen könnten.

Ich wünsche den Lesern ein gutes Gelingen, frohe Weihnachten, guten Rutsch und sage Tschüss bis zum nächsten Monat

Euer Karsten alias XYLON