Und es hält doch: Saugstativ Delkin Fat Gecko Mini ...


Der Gecko: Kopfüber im EinsatzWer möchte nicht hin und wieder ein Video drehen von der Autofahrt - eventuell sogar durchs Gelände? Und wer hat nicht schon die Erfahrung gemacht, dass das Ergebnis nicht wirklich anschauenswert ist? Trotz Bildstabilisatoren wird der Film von heillosem Gewackele beherrscht.

Aber gibt es eine bezahlbare, einfache und zuverlässige Lösung?

Wir haben uns für das Saugstativ Delkin Fat Gecko Mini entschieden, so klein und leicht (330 g), dass es im Gepäck nach Fuerteventura nicht auffällt. Mit 27,- EUR (Stand 02/2012) belastet es auch nicht die Urlaubskasse.

Geplant war ursprünglich ein Test zusammen mit der JVC GR-D360E, die dann leider ausfiel und durch die Canon Legria FS-406 ersetzt wurde. Bis zu 500g schwere Kameras soll der Gecko halten können.

Im Mietwagen ist das Stativ schnell an der Windschutzscheibe montiert, wobei wir uns für die Montage kopfüber entscheiden. Die Kamera lässt sich dann einfacher platzieren und unsere Videobearbeitungssoftware kann die Videos mit 2 Klicks wieder aufrichten - auch wenn sich der ein oder andere Beifahrer vorübergehend an die Piloten der legendären Starfighter im Rückenflug erinnern mag ...

Wichtig bei der Montage ist das feste Drücken des Knopfes während des Umlegens des Hebels: Wir haben die Scheibe zuvor nur mit Haushaltspapier abgewischt, das hat gereicht, das Stativ hat tagelang - auch bei längeren Pistenfahrten - fest gehalten. Am Anfang sitzt man noch ein wenig unsicher vor dem Stativ, stets bereit, die abstürzende Kamera aufzufangen, aber von Stunde zu Stunde wächst das Vertrauen. In unserem Video zum Einsatz des Stativs (siehe unten) haben wir zur besseren Anschaulichkeit die Montage auf dem Kotflügel vorgenommen. Das Stativ sitzt auch dort fest, aber für längere Strecken ist diese Position der Kamera doch eher nervenzehrend.

Der Gecko: auf dem KotflügelMit wenigen Handgriffen sitzt die Kamera fest, das Ausrichten ist dank der beweglichen Teile leicht möglich. So kann man die Fahrt geradeaus oder leicht versetzt in die Mitte gerichtet z.B. mit GPS oder aus dem Seitenfenster mit und ohne Rückspiegel filmen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt ...

Los geht die Fahrt! Das erste, was man wahrnimmt: Die Kamera sitzt keineswegs starr und fest, sie vibriert mit dem Auto mit. Skepsis macht sich breit, wird das Video wieder so verwackelt aussehen, wie beim Filmen aus der Hand?

Doch hier zeigt sich nun, dass der dynamische Bildstabilisator der Canon Legria FS-406 gute Arbeit leistet, die kleinen Vibrationen werden  beseitigt. Größeres Gerüttele, z.B. auf Schotterpisten, ist auch im Video sichtbar, wirkt aber nicht sehr störend, sondern eher authentisch. Auf Asphaltstraßen wirken die Bilder ruhig, man sitzt entspannt hinter der Kamera, kann mal zoomen oder die Kamera schwenken.

Worauf man zusätzlich achten muss, ist ein aktivierter Gegenlichtausgleich: Da das Auto während der Fahrt die Richtung zur Sonne ändert, können plötzlich starke Gegenlichtsituationen auftreten. Das gleiche Problem zeigt sich bei Bergauffahrten, wenn der Himmelsanteil überproportional groß wird. Mit Videonachbearbeitung lassen sich solche Patzer aber wieder ausgleichen.

Fahrten durch Kurven haben Stativ und Kamera ebenfalls gut überstanden, keine Unschärfen, keine schiefen Bilder.

Das kleine Stativ macht Spaß, wer hin und wieder mal seine Fahrten filmen will, ist damit gut bedient. Die Haltbarkeit des Vakuumsaugers hat unsere Erwartungen übertroffen. Schön, dass man nun aus dem Auto ein festes Stativ machen kann, entscheidend bei den leichtgewichtigen Kameras, die mit herkömmlichen Stativen bei Wind einfach umgeblasen werden.

Die anfängliche Skepsis über dieses "Billigprodukt" ist gewichen, der kleine Gecko hat sich seinen Platz in der Fototasche verdient!


© 2012 Sixta Zerlauth


Anm. der Red.: Beiträge im Explorer Magazin von Sixta finden sich in unserer Autorenübersicht!