Rückkehr vom Wüstenplaneten

Jeder Trip hat mal ein Ende und so müssen wir fast mitten in der Nacht zum Flughafen: Die Ausreise ist ebenso problemlos wie die Einreise, wir werden sogar mit einem freundlichen deutschen "Gute Reise" an der Passkontrolle verabschiedet.

In den Wartehallen liegen viele indisch aussehende Passagiere auf dem Boden und schlafen. Sie haben wohl lange Zwischenstopps auf ihren Flügen von und in die Heimat.

Der Flug ist wunderschön, denn man hat permanent Sicht zum Boden. Die Route verläuft über Saudi Arabien, den Irak und die Türkei. Wir fliegen über Wüsten und verschneite Gebirge. Auf dem Monitor am Sitz kann man sich die aktuelle Position einblenden. Da braucht man kein Kinoprogramm.

Da der Flieger ziemlich leer ist, ist das Personal recht entspannt. Wir bekommen Aperitifs gereicht und Rotwein zum Essen. Auf einem Tresen werden Getränke bereitgestellt zur Selbstversorgung. So hält man 5,5 Stunden Flug leicht aus ...

Up, up and away ... Künstliche Inseln: In Saudi Arabien und in Dubai ...
Schnee an der türkisch/irakischen Grenze ...

In München angekommen, werden wir vom Zoll (wohl wegen ausnehmend freundlichen Grüßens ) auserkoren für eine eingehende Kontrolle. Was wir gekauft hätten, will der Zöllner wissen. Nichts, die Sachen kosten ja dort genauso viel wie bei uns, wird erwidert. Das weiß ich auch, grinst der Zöllner, aber die Leute kaufen trotzdem. Er packt unsere Fototasche aus. Wieder mal werden Flycam, GoPro Hero, Videokamera und Canon samt Zubehör großzügig ausgebreitet. "Haben Sie das in Dubai gekauft?" Nein, das sind alles alte Teile, im Internet könne er sich unsere Berichte dazu ansehen. "Und sie haben wirklich gar nichts gekauft?", hakt er nach.

Da fällt mir schließlich noch die Gewürztüte ein: Doch, ein paar Vanilleschoten, verschiedene Curries und Rosinen gebe ich an. Ah, meint er, und Safran? Er wittert seine Chance. Nein, muss er sich jetzt zu allem auch noch anhören, der ist doch viel zu teuer und kostet auch noch Zoll! Da verliert der Zöllner nun endgültig alle Lust und lässt uns mit dem ungeöffneten Koffer nach Hause ziehen - bedauernswerter Kerl, bei all dem Einsatz!

Am "Münchner" S-Bahnhof "Besucherpark" trifft uns der Schock: Wie sieht das denn hier aus? Überall liegt Dreck, die Treppengeländer an der S-Bahn sind rostig, der Fahrstuhl ist defekt und stinkt, die S-Bahn selbst wirkt verlebt, kalter Wind bläst. So viel Übles sind wir nach fünftägiger Reise nun wirklich nicht mehr gewöhnt!

Alles in allem - Dubai war sicher eine tolle Erfahrung, aber ob sich die Reise dorthin wiederholen wird, ist mehr als fraglich.

Obwohl ... als wir hören, dass die Premiere des Films Mission Impossible IV - Phantom Protokoll mit Tom Cruise in der Hauptrolle in Dubai stattfindet, regt sich doch kurzfristig die Lust, man könne ja vielleicht an dieser Filmpremiere teilnehmen - aber das waren doch wohl nur Hirngespinste ...

Wir schauen uns den Film dann doch lieber in München im Kino an und werden Tom Cruise beim Turnen am Burj Khalifa und in den Räumen des Armani Hotels mit großem Vergnügen zuschauen - das reicht vermutlich doch erstmal. Und zu Silvester 2011/2012 sehen wir dann auch das Feuerwerk am Burj Khalifa bei uns im Fernsehen - und wie nennt das der Kommentator natürlich: "Die weltgrößte Wunderkerze" ...


© 2012 Sixta Zerlauth