Ein Schiff wird kommen ...

Das Seecamp hat eine eigene Bootsanlegestelle für die MS OSSIACH, das Flaggschiff der "Ossiacher See-Schifffahrt". Diese abenteuerliche Anlagestelle "Berghof" liegt völlig versteckt im Schilf und man fragt sich, wie genau man die halb unter Wasser liegenden Querbalken wohl mit dem Schiffsbug ansteuern muss, um hier ohne ein Manöver wie bei "Speed 2" bis zur ersten Parzelle in Ufernähe durchzurauschen ...

Dass dieses Manöver jeden Tag ein klein wenig anders verläuft, abhängig von Wind und Tagesform des Steuermanns, können wir von nun an häufig studieren, denn die Rundfahrten auf dem See lohnen sich bereits ab dem zweiten Tag dank unserer "Kärnten Card". Das im Jahr 1989 gebaute Schiff kann bis zu 280 Passagiere aufnehmen, was bei nun erforderlichen Abständen wohl Vergangenheit ist. Allerdings kann es auch hier vorkommen, dass sich gedankenlose Zeitgenossen direkt neben einem niederlassen wollen, was man jedoch höflich, aber bestimmt ablehnen kann ...

Das 32 Meter lange Ausflugsschiff, das im Linienverkehr mehrmals täglich neun Anlegestellen anläuft und in den Sommermonaten zusätzliche Themenfahrten bietet, verfügt hinten über eine Schraube in lenkbarer Gondel sowie zusätzliche Seitenstrahlruder, von einem Besatzungsmitglied stolz als "Wasserdüsen" bezeichnet. Mit diesen Düsen operiert der Steuermann bei unseren zahlreichen Fahrten sehr ausgiebig, nahezu kein Anlegeplatz wird "konventionell" angesteuert ... Die große Rundfahrt von einem Ende des Sees bis zum anderen und zurück dauert rund zweieinhalb Stunden, und bei Speisen und Getränken kann man die idyllische Landschaft in aller Ruhe an sich vorbeiziehen sehen - genau das Richtige für uns!

Man kennt bald jede Anlegestelle ... Die OSSIACH kommt bei jedem Wetter! Wie findet man bloß den Anleger Berghof ..?
Geschafft! Komfort mit Landungsbrücke muss sein! Und nun wieder Ablegen ...
Abstandsregel kann hier eingehalten werden ... Meister der "Wasserdüsen" ... Noch passt es am Oberdeck ...

Wir machen von diesem Schiff in den folgenden Tagen aus unterschiedlichen Gründen häufig Gebrauch, sei es, weil wir zu bestimmten Ausflugszielen am See fahren oder einfach nur "cruisen", weil es sich so ergibt. Genaue Kenntnisse über Fahrplan und sämtliche Anleger des Sees sind am Ende der Reise der "Mühe" Lohn!

Der "Empfangschef" der OSSIACH, zuständig für das Ausfahren der Anlegebrücken und die Abfertigung der Passagiere, trägt korrekt einen Mund-Nase-Schutz. Gemäß Auskunft scheint dies hier inzwischen aber keine Vorschrift mehr zu sein, obwohl an allen Anlegestellen noch eine Aufforderung dazu aushängt. Da oft nur von einigen "neuen" Passagieren beachtet, werden diese einem allerdings bereits nach wenigen Tagen schon wieder vorkommen wie Besucher vom anderen Stern - eine "Zurückgewöhnung" gelingt deutlich schneller, als man vielleicht gedacht hätte.

Ausflugsziele, an denen wir das Schiff verlassen, sind u.a. Ossiach, wo wir uns das dortige Stift anschauen wollen, ein ehemaliges Benediktiner-Kloster am Südufer des Sees mit einer langen Geschichte. Es ist jedoch derart drückend heiß an diesem Tag, so dass wir schon bald im ufernahen Biergarten einkehren wollen. Der ist allerdings geschlossen - so ein Ruhetag muss halt sein, Corona hin oder her und der gastronomischen Krise (?) zum Trotz ... Der zweite hier vorhandene Biergarten ist nun voll belegt, so dass nur noch eines bleibt: Im Laufschritt zurück zur Anlegestelle der OSSIACH, die nach Rückkehr vom Ende des Sees gerade noch hier liegt und die wir im letzten Moment erreichen ...

Ein anderer Landausflug ist nicht wirklich viel erfolgreicher: An einem Tag mit drohenden Wolkengebirgen verlassen wir diesmal das Schiff an der Endanlegestelle Steindorf, um von da aus auf dem "SlowTrail" durch das Bleistätter Moor zu wandern. Allerdings haben wir nur kurz Gelegenheit, die einsame Landschaft zu genießen: Ein starkes Gewitter mit Sturmböen und unglaublichem Sturzregen zwingt zum "Eilmarsch" zurück. Bei Einkehr in einer Gaststätte in Steindorf zeigt sich, dass nicht alle Regenumhänge "wirklich" dicht waren ... Und einige Zeit später kann man feststellen, dass auch der Fahrplan der OSSIACH sehr wetterabhängig ist: Mehr als eine halbe Stunde Verspätung wegen Unwetter gilt es an der einsam verregneten Anlegestelle durchzustehen, bis das Schiff endlich im Dunst auftaucht und uns wieder an Bord nimmt ...

Nach Berghof kommt Sattendorf ... Auf diese Alpe wollen wir ... Von Sattendorf nach Annenheim: Die Kanzelbahn wartet ... Heute von Berghof in die Gegenrichtung: Heiligen Gestade ...
... und danach schräg rüber auf die andere Seite: St. Urban  Da warten schon "Neue" (noch) mit Maske! Weiter geht´s nach Bodensdorf ...
Stift Ossiach in Sicht! Wer will hier umsteigen aufs Wassertaxi? Friedhofsruhe in Ossiach ...
See-Ende erreicht: Steindorf ... Auf dem "Slow Trail" unterwegs ... Natur-Idylle pur ...
Schwimmende Einheimische im Naturpark ... Auch so ein Turm hilft nicht bei waagerechtem Starkregen ... Zahlreicher Nachwuchs iist hier angesagt ...

© 2020 J. de Haas