Vierzehnter Tag:

Busfahrt von Cork nach Killarney

Landkarte Killarney

Am frühen Morgen packten wir unsere Taschen wieder aufs Fahrrad, verabschiedeten uns von unserer B&B-Landlady und fuhren zum Busbahnhof in Cork. Wir hatten Glück und konnten unsere Räder auf den ersten Bus nach Killarney mitnehmen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Busfahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse und auch die Landschaft ist nicht mehr so spektakulär, wenn man sie in den Tagen davor schon gesehen hat.

überfüllte Strasse in Killarney

In Killarney angekommen, fuhren wir schnurstracks zu unserem Campingplatz, auf dem wir auch die erste Nacht schon verbracht hatten. Das Verpackungsmaterial für die Fahrräder hatten wir dort beim Platzwart abgegeben und konnten es nun wieder vollständig in Empfang nehmen. Noch wollten wir aber nicht an den Heimflug denken, so fuhren wir, nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, nochmals auf Erkundungstour.

Ross Castle und Lough Leane

Wir wollten noch ein wenig von der "Lakes Region" um Killarney sehen und verließen den Ort in südlicher Richtung. Recht bald versuchten wir, uns in Richtung See, also Lough Leane, durchzuarbeiten. Leider sind aber die meisten Wege, die zum Lough führen, Sackgassen, so dass wir doch auf der "normalen Straße" endeten. Aber auch von der Straße aus ist die Landschaft um Killarney recht nett anzusehen.

Bald schon sahen wir Wegweiser zum Ross Castle, denen wir folgten. Ross Castle ist eine Burgruine, die gerade wieder restauriert wird. Wir haben darauf verzichtet, sie uns von innen anzusehen und genossen statt dessen lieber den See, der dort sehr malerisch liegt. Man kann Ruderboote mieten, oder auf kleinen Ausflugsbooten zu einer der Inseln fahren und sich dort ein wenig umsehen. Wir entschieden uns für die dritte Möglichkeit, nämlich auf eigene Faust die Trampelpfade zu erkunden; wozu hatten wir schließlich unsere geländegängigen Fahrräder? Recht schnell kamen wir uns vor wie die einzigen Menschen auf der Welt, was wir ein paar Minuten früher nicht für möglich gehalten hätten. Es ist in Irland so einfach, selbst in der Hochsaison wunderschöne, ruhige Plätze für sich zu entdecken. So endete unser Tag gemütlich am Lough Leane und wir fuhren erst wieder nach Killarney zurück, als sich Hunger und Durst einstellten und wir zudem Gefahr liefen, von den Stechmücken ("midgies") aufgefressen zu werden.

See bei Killarney (Lough Leane)

Killarney

Guinness-LKW vor einem Pub in Killarney

Zum Abschluss des Urlaubs gönnten wir uns noch ein Essen in einem der vielen Restaurants in Killarney und begaben uns dann auf die Suche nach einem ruhigen Pub. Das gestaltete sich aber unerwartet schwierig, da Killarney so auf Touristen eingestellt ist, dass in jedem Pub irgendeine Band spielt. Zudem wird der Ring of Kerry vom Irish Tourist Board so sehr vermarktet, dass Killarney im August regelrecht aus den Nähten quillt. Nach drei erfolglosen Anläufen, in einem Pub einen Sitzplatz zu finden, an dem man sich unterhalten konnte, ohne sich wegen der Musik anschreien zu müssen, gaben wir auf. Wir genossen die letzten Stunden Irland in einem riesengroßen Pub, in dem sich die Menge etwas verlief, und radelten recht früh wieder zu unserem Campingplatz zurück.


Fünfzehnter Tag:

Radtour
 Killarney - Farranfore

Landkarte Farranfore - Killarney

Etwas melancholisch gestimmt packten wir ein letztes Mal unser (natürlich schon wieder nasses) Zelt in die Tasche, rollten ein letztes Mal unsere Schlafsäcke zusammen und kochten ein letztes Mal Tee auf unserem Campingkocher. Unser Flug ging glücklicherweise erst nachmittags, so dass wir ohne Hektik den Weg zum Flugplatz in Farranfore antreten konnten. Unterwegs hielten wir noch ungefähr tausendmal an, um irgendwelche besonders interessanten oder witzigen Abschiedsfotos zu schießen. Natürlich sind uns die obligatorischen irischen Wegweiser genau so wenig entkommen wie die letzten gequälten Aufnahmen von uns selbst - der Film sollte schließlich voll werden! An einer Tankstelle auf dem Weg haben wir noch die letzten IrP in Naturalien umgesetzt und waren doch immer noch viel zu früh am Flugplatz.

Wegweiser

Heimflug nach München

Wir machten unsere Fahrräder wieder flugtauglich, packten die ganzen kleinen Einzeltaschen wieder zusammen in wenige große und gaben unser Gepäck auf. Etwas entsetzt sahen wir den Arbeitern beim Verladen unserer Fahrräder zu: sie wurden über einige Entfernung einfach auf einen Stapel geworfen. Glücklicherweise aber haben sie auch das überstanden (und die Koffer werden schließlich an Flughäfen auch nicht anders behandelt...). Der Heimflug mit der Lufthansa war ruhig und wir landeten wohlbehalten pünktlich am Münchener Flughafen.  


Fazit:

Ein toller Trip, der großen Spaß gemacht hat. Irgendwann planen wir eine Tour nach Galway, Donegal und nach Nordirland, dort ist es auch wunderschön. Wenn du jetzt Lust bekommen hast, nach Irland zu fahren und noch zusätzliche Informationen haben möchtest, dann schicke mir doch bitte eine e-mail. Auch sonst wäre ich für Anregungen und Kritik sehr dankbar!  


© 1998 Katja Dorn