"25 Jahre Därr-Globetrotter-Treffen in Zellerreit"  

30.05. - 02.06.2002

oder:

"Alles auf Kante genäht ..."


Wir sind wieder da! 25 Jahre vor dem schon legendären Globetrottertreffen Zellerreit 2027 navigieren wir auf die Campingwiese und schlagen unser Lager auf. 

Unübersehbar: Wieder dabei!!Viel soll geboten werden laut Programm: Vorträge, Infos, Vorführungen, Action und Spaß. Ein Gewinnspiel mit Preisen vom Notklo bis zum GPS Garmin Extrex soll die Teilnehmer unterhalten. Jeder Teilnehmer erhält ein T-Shirt mit dem Aufdruck "25 Jahre Därr Globetrotter-Treffen". Eine nette Idee!

Am ersten Abend werden wir wie immer vom Veranstalter begrüßt mit dem launigem, mittlerweile schon kultverdächtigen "Grüß Gott, mein Name ist Höpfner, ich bin der Prokurist des Därr Expeditionsservice ...". Darauf folgt ein buntes Potpourri mit Programm-, Reise- und GPS-Informationen sowie Neues vom Ordnungsamt Wasserburg: Zum einen gab es eine Rüge, dass die Globetrotter die Straße zu sehr verdreckt hätten (), zum anderen gibt es die Anordnung, dass alle Hunde angeleint werden müssen.

Eigentlich ganz sinnvoll, denn auf die Beißereien und den Besuch von bettelnden Hunden, kaum dass der Grill angeheizt ist, kann man nur allzu gut verzichten. Es versteht sich von selbst, dass während der folgenden Tage diese Anordnung wie immer von kaum einem Hundebesitzer befolgt wird.

Bei dieser Auftaktveranstaltung wird auch von Herrn Höpfner das "Motto" ausgegeben: "Alles auf Kante genäht", wobei er dies allerdings wohl weniger auf das Globetrottertreffen bezieht, als vielmehr auf das, was auf Expeditionen so alles schief gehen kann ...

Kurz vor dem ersten Vortrag begrüßt Herr Höpfner die Familie Därr und kündigt an, dass zwar eine mehrjährige Weltreise geplant ist, man aber wohl dennoch die Därr´s in einem Jahr wieder in Zellerreit anlässlich einer heimatlichen Stippvisite erwartet. Weltreise in Etappen ..?

Den Auftaktvortrag bestreitet Erika Därr mit ihrem Bericht Marokko 2001 (nicht zu verwechseln mit unserem gleichnamigen Bericht von Walter Troll !). Der Raum quillt über, denn es sind bereits viele der Insassen von gut 330 Expeditionsfahrzeugen versammelt. Erika Därr steht und verdeckt für einen Teil des Publikums die Leinwand. Die ersten Proteste werden laut, aber der Diaprojektor ist nur im Stehen zu bedienen - da muss sich das Publikum auf das Hören konzentrieren, was allerdings nicht so leicht fällt. Die rauchige Stimme und ein übersteuertes Mikrophon, unterlegt mit arabischer Hintergrundmusik, macht den Vortrag nur schwer verständlich. Erika Därr weist vorsorglich daraufhin, dass kein Vortrag à la Michael Martin oder Bruno Baumann zu erwarten ist. Sie hält ihr Versprechen!

So fängt es immer an: Zuerst ist viel Platz da ... ... dann ist alles brechend voll ...

Einige wenige Dias werden projiziert - dann: Dunkelheit. Der Projektor gibt seinen Geist auf. Nach längerem Befingern eilt Klaus Därr herbei mit einem Karton mit der Aufschrift "Projektor alt". 

Die Optimisten denken: "Ah! der alternative Projektor!", die Pessimisten befürchten: "Oje, der alte Projektor!".  

"Projektor alt" ist tatsächlich der alte Projektor, er funktioniert zunächst nicht. Mit geschickten Händen wird er aufgeschraubt und am Schluss sind 6 Hände von 2 Generationen der Familie Därr im Projektorgehäuse tätig. Der Erfolg stellt sich dann tatsächlich nach über 30 Minuten Pause ein: Der Vortrag geht weiter und weiter und immer mehr Leute verlassen den Saal, denn irgendwie fehlt es etwas an Lebendigkeit, auch das "Raumklima" lädt nicht zum Verweilen ein. Gegen 22:00 Uhr verlassen auch wir den Saal.

Viele begeben sich zur Reithalle in der Hoffnung, nun einen weiteren Afrikavortrag zu hören: "18.000 Kilometer Sahara und noch mehr ...", eine Reise durch Tunesien, Libyen, Niger, Tschad, Sudan, Ägypten von Hartmut Nixel steht auf dem Programm. Da Hartmut Nixel erst gegen 18:30 Uhr vom Frankfurter Flughafen abreist, kommt er zwar verspätet an, aber er kommt. Wie uns berichtet wird - denn wir wollen lieber den Abend im Freien genießen - ist auch dieser Vortrag eine Bewährungsprobe für die Zuhörer: Nach einem kurzen Bericht über die Schwierigkeiten der Reise werden 30 Minuten lang unkommentiert Bilder gezeigt, begleitet von einer Hintergrundmusik, die als eher nervig empfunden wird.

Ein Novum wird eingeführt: Gegen 22:30 Uhr wird die Einfahrt zur Wiese geschlossen, Anreisende in der Nacht müssen auf der gegenüberliegenden "alten" Zellerreit-Wiese campieren, die in den nächsten Tagen allein bereits den Füllungsgrad früherer Treffen erreichen wird.

Der Abend klingt aus bei Lagerfeuern mit Fachsimpeleien und Abenteuergeschichten. Die Temperatur ist angenehm kühl, doch bald ist es kaum zu überhören: Hier sind viele Afrikafahrer auf dem Platz und so bullert lautstark in manchem Expeditionsfahrzeug eine Heizung .

Fazit des ersten Tages: "Alles auf Kante genäht!"


© Text/Bilder 2002 S. Zerlauth (Fotos mit Sony Mavica MVC-FD91), Bild unten rechts: Franz Lechner