Die Welt des (Rot-)Weins:

- U S A -


Unser Nein zu "Coca-Cola-Weinen"!

Gegen den Widerstand Deutschlands hat die EU im Dezember 2005 ein Weinabkommen mit den USA verabschiedet, aufgrund dessen ab Anfang des Jahres 2006 auch qualitativ minderwertigere Produkte nach Europa eingeführt werden dürfen, die nach Methoden und Verfahren hergestellt sind, die den europäischen Winzern selbst verboten bleiben - eine absurde Situation!        

Für uns leider derzeit kein Thema: (Rot-)Weinland USA ...

Außer Deutschland stimmten auch Österreich und Portugal gegen dieses Abkommen, das EU-Land Griechenland enthielt sich der Stimme. Als Folge wurde in Deutschland der Ruf laut nach einem "Reinheitsgebot für Wein", da nun abzusehen ist, dass amerikanische Kunstweine auf den Markt gelangen, ohne dass dies der Verbraucher anhand des Etiketts feststellen kann.

Erkauft hat man sich mit dieser abstrusen Genehmigung der Einfuhr von  nicht nach europäischen Standards produzierten Weinen, dass insbesondere für Frankreich und Italien der amerikanische Weinmarkt weiter unbehindert geöffnet bleibt und auch Ursprungsbezeichnungen wie z.B. Burgunder künftig geschützt werden, was andernfalls nicht der Fall gewesen wäre.

In den USA darf dem Wein bis zu 7% Wasser oder 35% Zuckerwasser zugesetzt werden. Weiterhin ist es bei der so genannten "Fraktionierung" üblich, den Wein in Alkohol und Aromastoffe zu zerlegen und wie aus einem Baukasten im Anschluss wieder zusammen zu setzen, womit Qualitätsunterschiede unterschiedlicher Jahrgänge ausgeglichen werden sollen. Außerdem verwenden US-Winzer bei den Barrique-Weinen z.T. Holzchips oder Tannin-Säckchen, um auch ohne Lagerung im Eichenfass eine entsprechende Geschmacksnote zu erzielen.

Der Verband deutscher Prädikatsweingüter (VDP) bezeichnete diese Vereinbarung folgerichtig deshalb als "Super-GAU für den Wein", der Präsident des Deutschen Weinbauverbands sprach von einer "Limonadisierung des Weines".

Mittlerweile wird in Anbetracht dieser "Kunstweine" ebenfalls von "Coca-Cola-Weinen" gesprochen und auch das Explorer Magazin wird darauf verzichten, den US-Weinmarkt in den "(Rot-)Weinkeller" aufzunehmen. Zwar haben wir bereits hervorragende Weine sowohl aus Kalifornien als auch anderen Bereichen der USA wie z.B. Washington verkostet (siehe z.B. die beiden Bilder unten rechts im Gegensatz zu Weinen von Massenherstellern wie unten links, die in der Regel in den Supermärkten stehen) und es tut uns natürlich leid, dass damit nun alle Winemaker der USA über einen Kamm geschert werden.

Da wir aber künftig keinerlei Sicherheit mehr haben, was in den einzelnen Flaschen auf uns wartet, haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen. Sofern sich in der Zukunft an diesen Sachverhalten irgend eine Änderung ergeben sollte, werden wir selbstverständlich auch über dieses bedeutende (Rot-)Weinland detailliert berichten!

Massenweine ... ... aus der Retorte ..? Oder Spitzenweine ... ... nicht nur aus Kalifornien ..?

© Text/Bilder 2006 J. de Haas