Australien 2009

 Weinfestbesuch im Barossa Valley


Zur Geschichte des Barossa Valleys ...

In einer jüngst erschienenen Veröffentlichung wurde festgestellt, dass das südaustralische Barossa Valley, das Weingebiet im Norden von Adelaide, ein Lieblings-Urlaubsgebiet ist für eine Menge Südaustralier sowie Australienbesucher aus aller Welt.

Unterwegs im Barossa Valley ...Das Barossa Valley ist berühmt als das "Herzland" der Weinhersteller Südaustraliens, vielleicht sogar ganz Australiens. Es ist mehr als 30 km lang und 20 km breit.

Es liegt rund 70 km nordöstlich von Adelaide entfernt und ich rechnete mit insgesamt etwa zwei Stunden bis dorthin von unserem Haus aus im Süden des Gebiets von Seaford. Bei Bedarf können Autos gemietet werden am Flughafen oder man kann eine Tour buchen von Adelaide City aus, was auch direkt bei einem Reisebüro in Deutschland möglich ist.

Vom Mengler´s Hill in der Nähe von Tanunda hat man einen wunderschönen Blick über das Barossa Valley. Besuchen kann man viele Weinkeller im Tal, es ist dort auch möglich, den Wein gratis zu verkosten.

Unterkunftsmöglichkeiten gibt es viele, die Bandbreite reicht von der günstigen Privatübernachtung bis zum Fünf Sterne Hotel. Meine Frau und ich hatten vor, zwei Tage im Resort Tanunda zu verbringen, wo viele Deutsche seit Anfang des 19. Jahrhunderts leben.

Im Jahr 1837 wurde das Tal vom britischen Colonel William Light, dem Gründer von Adelaide und dem Landvermessungsbeauftragten für die Kolonie, Barossa Valley genannt - eine Bezeichnung, die auf einen spanischen Ort zurückzuführen ist. Barossa wurde um das Jahr 1840 von deutschen und englischen Siedlern bewohnt: Die größte Gruppe war deutscher Abstammung, die auf der Suche nach religiöser Freiheit ausgewandert war. Innerhalb weniger Monate war das Gebiet geprägt von deutscher Kultur, was sich bis heute gehalten hat und sicher auch zukünftig weiter der Fall sein wird. Die deutsche Kultur zeigt sich stark bei Festivals, im Brauchtum, bei der Religion, im Liedgut, bei Lebensmitteln und auch bei den Häusern.

Die Lebensumstände waren schwierig für die frühen Siedler, sie wohnten teilweise in Zelten und Hütten aus Blech oder Holz. Mit harter Arbeit wurde der Wohlstand in der Region gefördert, die Siedler bauten schließlich massive Steinhäuser, um hier erträglich leben zu können in heißen Sommern und kalten Wintern. Viele Häuser aus den Jahren um 1860 werden auch heute noch genutzt und sind renoviert und gepflegt.

Auch heute gibt es noch viele deutsche Merkmale und Themen  im Barossa Valley, für mich ist es wichtig, dass ich irgendwo hin fahren kann, wo es noch deutsche Kultur gibt, da ich schließlich Deutscher bin, wenn auch in Australien aufgewachsen. Im Innern fühle ich mich aber noch als Deutscher und ich fahre deshalb gern zum Barossa Valley ...

Unser Besuch

Im Barossa Valley gibt es viele Weingüter, die sehr bekannt sind. Wir begannen unseren diesjährigen dreitägigen Besuch der Gegend im Dorf Lyndoch, von dort aus ging es weiter zu einem der ersten Weinhersteller im Barossa Valley, Jacob´s Creek. Dieses Weingut liegt zwischen den Orten Lyndoch und Tanunda. Das Wetter an diesem Tag war sehr stürmisch, es gab auch Hagel und starken Regen, aber ich habe trotzdem fotografiert ...

Jacob´s Creek Panorama ...

Willkommen bei einem der ersten Kellereien des Tals ... und Wolfram lässt sich nicht lange bitten ...
Die Gattin übernimmt die Führung ..? ;-)) Beeindruckende Kellerei ... ... und beeindruckendes Wetter über den Weinbergen ...

Unser Reiseziel war Tanunda, unsere Unterkunft war schon vor eine Woche vorbestellt beim Barossa Weintal Resort. Von hier aus kann man einen Spaziergang machen zu etlichen Kellereien, um dort Wein zu verkosten und auch zu kaufen. Wenn man will, kann man hier auch eine Bustour machen.

Das Weintal Resort erwies sich als hervorragend: Es gab schöne Zimmer dort, auch der Garten zeigte sich vorbildlich. Am Hauptgebäude gibt es ein gutes Restaurant und eine Kneipe. Man kann Zimmer buchen für Vorträge, Trauungen und andere Anlässe. Der Besuch des Chateaus Tanunda hat uns sehr gut gefallen, staunend standen wir vor einer Art "Schloss", das sich jedoch als Winzerei herausstellte.

Als Ausgangspunkt für Erkundungen geeignet: Das Resort ... Am Chateau Tanunda ...

Meine Frau hat uns ab und zu mit unserem Auto zu einigen Weingütern gefahren und ich habe dann dort verkostet - Hicks ..!

Der "historische" und berühmte Weinhersteller Seppeltsfield befindet sich ebenfalls in der Nähe der Ortschaft Tanunda: Das Weingut ist riesig und wird von Tausenden großen Palmen begrenzt - ich war überwältigt!

Weiter zu Seppeltsfield ... ... und zu einem großen Angebot ...
Einladung zum Verkosten ... Beeindruckendes Ambiente ... ... und ausreichende Weinvorräte ... ;-))

Es ging weiter zu Wolf Blass, und dort konnte ich schließlich meinen Lieblingswein verkosten: Es handelt sich dabei um die Cuveé Wolf Blass Black Label Shiraz / Cabernet Sauvignon / Malbec 2004, South Australia, 32nd Vintage, der Black Label ist das Spitzenerzeugnis dieser Kellerei. Das Weingut Wolf Blass ist sehr bekannt hier in Südaustralien, von dort kommen ein Menge preisgekrönter Tropfen. Der Thüringer Wolfgang Blass gründete die Kellerei in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Er gilt als einer der bedeutendsten Winzer Australiens. Seine Trauben kommen nicht nur aus dem Barossa Valley, sondern auch noch aus Langhorne Creek im Bereich der Weinregion Fleurieu sowie von Coonawarra aus der Weinregion Limestone Coast.

Bei Wolf Blass ... Das Spitzenerzeugnis: Der Black Label Cabernet Shiraz ...

Wir waren die ganze Zeit während unseres Aufenthaltes im Barossa Valley unterwegs von einem Ort zum anderen, von einem Weingut zum nächsten. Es gab so viel zu sehen und wir hatten so wenig Zeit: Wenn man ein Weinliebhaber ist, braucht man für diese Gegend mindestens eine Woche!

Ich persönlich finde das Barossa Valley wirklich großartig, es gibt viel Historisches zu sehen und so viele Weingüter, wo man hervorragende Weine verkosten und auch günstig einkaufen kann. Es ist dort so viel geschehen in den letzten 170 Jahren. Dass Weinzentrum Südaustraliens wird immer größer und bekannter, und für mich ist es zusätzlich noch etwas ganz besonderes, denn schließlich gibt es dort auch ein Stück Deutschland in unserer Nähe ...


© 2009 Wolfram Dallwitz 


Anm. der Redaktion: Folgende weitere Berichte von Wolfram Dallwitz gibt es im Explorer Magazin: