Vorbereitung

Klang tatsächlich alles recht einfach, das mit der Reiseroute, nur der Blick auf die Landkarte brachte es recht schnell ans Tageslicht: ab Kasachstan gab es leider keine Straßen mehr!

Die Visumbeschaffung war relativ einfach. Im Vorfeld der Reise wurden auf der ITB in Berlin Kontakte zu einigen Reiseveranstaltern aus Turkmenistan aufgenommen, via Internet haben wir dann eine Einladung erhalten. Das Ausstellen der Visa war anschließend nur noch eine Formsache. Für Russland ist eigentlich kein Transitvisum erforderlich, es werden auch in der Russischen Botschaft keine Transitvisa ausgestellt, da man Russland und Kasachstan mit einem gültigem turkmenischen Visum im Transit passieren darf. Aber so richtig garantieren möchte das keiner in der russischen Botschaft in Berlin.

Aus diesem Grund haben wir uns dann noch ein Touristenvisum für Russland besorgt. Die Zeit bis zur geplanten Abreise wurde mit dem Vorbereiten der Fahrzeuge verbracht und nachdem wir auch noch am Abfahrtstag das russische Visum in Empfang nehmen konnten, sollte es nun eigentlich losgehen!

Wegelagerei im Sinne von Überfällen ist uns nicht vorgekommen

Anfahrt: Berlin – Kasachstan. Allein schon der Blick auf die Landkarte hatte allen Mitfahrern deutlich gemacht, dass sich Kasachstan nicht gerade nebenan befindet. Die Anfahrt erwies sich dann auch als sehr lang und auf weiten Strecken auch als sehr eintönig. Für uns Mitteleuropäer ist die Größe der russischen Landschaft nicht durch Worte beschreibbar, sondern man muss sie schon im wahrsten Sinne des Wortes erfahren haben.

Wegpunkte unserer Anfahrt: Berlin - Moskau (2.000 km), Moskau - Samara (1.000 km), Samara - Aktjubinsk (1.000 km), alles in allen also ca. 4.000 km. In der Vorbereitungsphase wurden wir immer wieder gewarnt, dass der "Wilde Osten" gleich hinter der polnischen Grenze anfängt und wir auf alles Mögliche gefasst sein müssten. Die wildesten Gerüchte von Mord und Totschlag auf den Straßen Russlands hatten uns erreicht. Demzufolge waren wir auch vorsichtig. Ganz so schlimm wie es sein sollte, wurde es nun auch wieder nicht. Wegelagerei im Sinne von Überfällen ist uns nicht vorgekommen, dafür haben wir mit voller Wucht die moderne Variante von Wegelagerei gleich zu Anfang der Fahrt erfahren können. Davon aber später mehr.

Nach Russland, besser gesagt nach Weißrussland, sind wir über Brest eingereist. Brest ist der größte Grenzort zwischen Polen und der ehemaligen Sowjetunion. Die Ausreise aus Polen war unproblematisch und auf der weißrussischen Seite haben wir uns dann ordnungsgemäß in die Reihe der wartenden Fahrzeuge eingereiht. Nach einigen Stunden langsamen Vorrückens wurde uns mitgeteilt, dass unsere Fahrzeuge zu groß wären, um an diesem Grenzübergang abgefertigt werden zu können. Wir hätten den in einigen Kilometern Entfernung befindlichen LKW-Grenzübergang zu benutzen.

Für uns würde das bedeuten, wieder zurück nach Polen, um sich dann in die schier endlose Schlange der LKW´s einzureihen. Wartezeiten von mehr als 72 Stunden sind an diesem Übergang keine Seltenheit. Dazu hatten wir natürlich keine Lust. Was folgte, war eine längere Diskussion mit den Dienst habenden Zollbeamten. Zum Glück waren unsere Fahrzeuge in unseren Visa als sog. "Leichtkraftfahrzeuge" eingetragen. Das hat uns nicht nur in diesem Fall, sondern auch noch zu späteren Gelegenheiten vor erheblichen "finanziellen Sonderzahlungen" bewahrt.

Am Ende konnten wir nach längerer Diskussion Weißrussland betreten. Und hier wurden wir dann gleich mit der eingangs erwähnten modernen Form der Wegelagerei konfrontiert. Es wurde eine Transitgebühr in Höhe von 70 $US und die sich im Ostblock immer beliebtere "Ökologiesteuer" erhoben. Bei der Transitgebühr konnten wir auf den Eintrag der Fahrzeuge als "Leichtkraftfahrzeuge" verweisen, sonst hätten wir noch einmal 50 $US drauflegen müssen. Die Ökologiesteuer war konstant und betrug 10 $US. Glücklicherweise blieb uns eine Desinfektions- und Abfertigungsgebühr, wie sie auch gerne erhoben wird, erspart. So eingestimmt auf die uns noch weiter bevorstehenden Grenzübertritte konnten wir dann endlich die Fahrt Richtung Moskau aufnehmen ...

Es versteht sich dennoch von selbst, dass man in diesen Gebieten genau nach Vorschrift fährt ...

Landschaftlich ist dieser Teil Russlands eher als eintönig zu bezeichnen. Die Landschaft ist flach, landwirtschaftlich intensiv genutzt und teilweise mit endlosen Wäldern durchsetzt. Die Straßen können als ganz passabel bezeichnet werden. Es versteht sich dennoch von selbst, dass man in diesen Gebieten genau nach Vorschrift fährt. Aber trotzdem hat es uns bei Moskau erwischt. Wegen "Links abbiegen ohne entsprechendes Lichtzeichen" sollten wir eine Strafe bezahlen. Zum besseren Verständnis sei hier kurz das russische System erklärt.

Sofern man von der GAI (der russischen Verkehrspolizei) angehalten und eines Verkehrsvergehens beschuldigt wird, folgt die Ausstellung eines sogenannten Protokolls, in dem das Vergehen und die entsprechende Geldstrafe vermerkt sind. Natürlich werden vorher die Fahrzeugpapiere in Verwahrung genommen. Mit diesem Protokoll, aber ohne Papiere, fährt man dann zur nächstgelegenen Bank und zahlt die Strafe auf ein Konto ein. Mit dem Einzahlungsbeleg geht es anschließend wieder zurück, um seine Papiere auszulösen. Pech hat man, wenn an Sonn- und Feiertagen die Banken geschlossen haben, dann muss man bis zum nächsten Tag warten.

Falls es sich um eine mobile Kontrolle handelt, darf man nicht davon ausgehen, dass die russischen Polizisten auf einen warten. In diesem Fall muss man sich selber auf die Suche nach den Beamten machen und spätestens dann erkennt man, dass Russland groß ist. Insgesamt ein recht aufwändiges System. Das wissen auch die Verkehrspolizisten und man kann dieses System umgehen, indem man in "harter Währung" direkt bezahlt, natürlich ohne Quittung (die Höhe hängt vom Verhandlungsgeschick ab), oder man hat sich vorab mit einer ausreichenden Anzahl guter Fotokopien der Fahrzeugpapiere, die zusätzlich noch in Plastik eingeschweißt wurden, versehen. Diese Kopien kann man dann bei Bedarf "hinterlegen". Wenn man viel Zeit hat, kann man natürlich auch auf stundenlanges Diskutieren und nicht verstehen setzen ...

Dafür schlägt der russische Bär auf der Höhe von Smolensk gleich richtig zu

Zwischen Weißrussland und Russland gibt es keine komplizierte Grenzabfertigung. Es werden hier nur die Pässe oberflächlich kontrolliert. Dafür schlägt der russische Bär auf der Höhe von Smolensk gleich richtig zu. Dort werden alle ausländischen Fahrzeuge herausgezogen und es ist eine kräftige Ökosteuer fällig. Trotz langer und intensiver Diskussion musste diese Steuer (siehe Infokasten unten) bezahlt werden. Das Umfahren dieser Zahlstelle lohnt sich nur, wenn man Russland nicht wieder in Richtung Europa verlassen will. Andernfalls muss man den Zahlungsbeleg bei der Ausreise vorzeigen. Auch wenn es nur ein einfaches Papier ist, sollte man den Beleg auf jeden Fall aufheben! Moskau haben wir links liegen gelassen und sind gleich weiter Richtung Samara gefahren. Auf dem Weg dorthin und ca. 170 km südlich von Moskau war in Rjazan ein besonders gut erhaltener Kreml (Festung) zu besichtigen.

Samara, die Stadt an der Wolga, erreichten wir nach zwei weiteren Tagen Fahrt. Die Strecke bis dorthin war nicht besonders anstrengend, dennoch verabschiedete sich unterwegs ein wichtiges Kupplungsteil von einem der Fahrzeuge, so dass wir auf Hilfe angewiesen waren. Hierbei konnten wir zum ersten Mal nicht nur die ausgesprochene Gastfreundlichkeit erfahren, sondern auch das einmalige Improvisationstalent der Russen. Es musste ein Kugelkopfgelenk am Kupplungsgestänge erneuert werden. Kurzerhand fragten wir bei den städtischen Busbetrieben Penza nach und dort wurde ohne große Probleme mit einem Stück Metall und der entsprechenden Fähigkeit im Schweißen das Kugelgelenk erneuert. Dem Charme von Samara und der Wolga konnten wir uns nicht lange hingeben, da ja immer noch ca. 1.000 km bis zur kasachischen Steppe vor uns lagen. Also weiter, auf nun zunehmend schlechter werdender Strecke nach Orenburg und zur kasachischen Grenze ...

Durch vorhergehende Reisen in dieses Gebiet ist mir der Grenzübergang zwischen Orenburg und Aktjubinsk als ein besonders unproblematischer Übergang in Erinnerung. Und so war es auch, nur dass man jetzt für die Abfertigung sowohl auf russischer, als auch auf kasachischer Seite eine "Gebühr" zahlen musste, war neu. Ansonsten bemühten sich alle um eine ordentliche Abfertigung. Natürlich fiel auch hier wieder die obligatorische Ökologiesteuer an. Nun gut, man war ja in der Zwischenzeit schon daran gewöhnt ...

Wir sollten 300 $ US als Transitgebühr bezahlen. Natürlich weigerten wir uns ...

Schon weit vor der Grenze wandelte sich die Landschaft allmählich zur Steppenlandschaft und vor Aktjubinsk verabschiedeten sich dann auch die letzten Bäume, nur an geschützten Plätzen wuchsen noch kleinere Exemplare. Gleichzeitig nahm die Temperatur immer mehr zu. Nach der ersten Nacht in der Steppe wollten wir am Morgen nach Aktjubinsk fahren, doch vorher sollten wir an einem Posten der "Trafic Police" erst noch 300 $ US als Transitgebühr bezahlen. Natürlich weigerten wir uns, was zur Folge hatte, dass der Beamte - nachdem wir alles versucht hatten, ihn davon zu überzeugen, dass Wohnmobile keine LKW´s sind - sich dazu bereit erklärte, mit uns zu seinem Vorgesetzten zu fahren. Also machten wir uns an einem Samstag Morgen zum Zollamt auf, um diese Frage zu klären. Nachdem unsere Fahrzeuge einer eingehenden Kontrolle unterzogen und einige wichtige Telefonate getätigt worden waren, konnten wir dann ohne Bezahlung der 300 $US, aber mit den besten Wünschen der Zollbehörde, nach Aktjubinsk hineinfahren. 

Aktjubinsk empfängt einen mit typisch orientalischer Geschäftigkeit. Nach den unendlichen Weiten der russischen Landschaft und dem typischen monotonen Warenangebot, war der Bazar von Aktjubinsk die reine Augenweide und ein El Dorado für jeden Fotograf. Allerdings muss man die Altstadt mit ihrem Bazar erst einmal finden!

Wassertanken ... Markt in Aktjubinsk ...

Aktjubinsk bedeutete aber für uns auch die letzte sichere Versorgungsmöglichkeit. Obwohl wir uns natürlich überall erkundigt hatten, erhielten wir unterschiedliche Aussagen darüber, ob es auf der von uns geplanten Route Diesel und Lebensmittel gibt, denn normalerweise fährt kein Kasache diese Strecke! Also füllten wir unsere Diesel- und Wassertanks auf und ergänzten die Lebensmittelvorräte. Nachdem auch noch die Wäsche gewaschen und der Basar ausreichend besichtigt war, konnte es losgehen mit unserem Abenteuer der Durchquerung der kasachischen Steppe und der Karakum Wüste ...

Ständig hat man das Gefühl, als führe man auf einem überdimensionalen Schrottplatz herum

Jetzt ging es los! Langsam, aber stetig fuhren wir Richtung Süden, unsere erste Etappe war Emba. Waren die Straßen auf den Hauptstrecken noch einigermaßen passabel, ließ die Qualität auf den weniger befahrenden Strecken erheblich nach. Teilweise fehlte der Asphalt völlig, oder es waren so tiefe Schlaglöcher vorhanden, dass man lieber neben der Strecke fuhr. Einzige Orientierung war die Eisenbahnstrecke, die uns auf den ersten 250 km begleitete. Orte, die auf der Landkarte verzeichnet waren, entpuppten sich überwiegend als Geisterstädte. Nach dem Systemwechsel haben viele Einwohner ihr Glück in den Großstädten gesucht und die ohnehin stark subventionierten Industrieansiedlungen verlassen. Ständig hat man das Gefühl, als führe man auf einem überdimensionalen Schrottplatz herum.

Wegweiser sind ohnehin unbekannt

In Celkar, dem letztem Ort, bevor es richtig in die kasachische Wermutsteppe geht, hatten wir dann einige Probleme, die richtige Piste Richtung Aralsee zu finden. Die Eisenbahn wurde einfach durch den Ort gelegt - Möglichkeiten, die Bahn im Ort zu überqueren, gibt es nicht und Wegweiser sind ohnehin unbekannt. Nachdem wir uns den Weg erfragt und den Ort in einem größerem Abstand umfahren hatten, konnten wir die Bahngleise überqueren. Sicherheitshalber überprüften wir unseren Standort noch einmal mittels Satellitennavigation.

In der Kasachischen Steppe ...Mit Celkar ließen wir dann auch den letzten Posten der Zivilisation für die nächsten 1.000 km hinter uns. Vor uns lag jetzt die kasachische Wermutsteppe in ihrer vollen Pracht. Was das bedeutet, konnten wir gleich am Anfang erleben. Was wir nicht vermutet hatten war, dass es in dieser Region - obwohl als Arid ausgewiesen - manchmal täglich zu heftigen Gewitterstürmen mit ausgiebigen Niederschlägen kommt. Auch wir sind in solch einen Sturm geraten.

Das war zum einen ganz angenehm, da es dadurch etwas kühler wurde und auch der ewige Staub nachließ, aber gleichzeitig wurden alle Pisten unpassierbar, da sich durch den Regen der Staub zu einem unangenehmen Schmierfilm verwandelt hatte. Selbst mit Allrad und Differentialsperre konnten die Fahrzeuge nicht mehr weiter bewegt werden. Also Zwangspause, die genutzt wurde, um leck geschlagene Dieselkanister besser zu verstauen ...

Nachdem die Piste abgetrocknet war, konnten wir die Fahrt fortsetzen. Jetzt mussten wir allerdings mit dem extrem feinen Staub kämpfen. Zum Glück hatten wir keinen Rückenwind. Aber jedes Mal, wenn wir anhalten mussten, holte uns unsere eigene Staubfahne wieder ein und zwang uns zu minutenlangem Verharren in dem feinen Staub. Dieser Teil der Kasachischen Steppe ist nur mit wenigen Sandfeldern durchzogen, da es sich hier um einen prähistorischen Seeboden handelt. Der Aralsee ist sozusagen der Rest dieses Meeres, was auch den unglaublich feinen Boden erklärt. Dennoch mussten wir, bevor wir in die Nähe des Aralsees kommen konnten, auch ein längeres Sandfeld durchqueren. Die Passage war nicht problematisch, da der Sand relativ fest war.

Oasenkultur, wie sie andernorts vorkommt, ist in hier völlig unbekannt

Nach 220 km Steppe und Sandpisten tauchte am Horizont im Hitzedunstschleier Ajakkum auf. Wir erwarteten in dieser Wüstengegend ein typische Oase. Aber weit gefehlt. Oasenkultur, wie sie andernorts vorkommt, ist in hier völlig unbekannt. So auch hier. Ajakkum besteht hauptsächlich aus einer Erdgaspumpstation und einigen Wohnbaracken. Entsprechend waren dann auch keine Versorgungsmöglichkeiten vorhanden. Dennoch gelang es uns, bei einem Betrieb Diesel aufzutreiben. Nötig war es zwar nicht unbedingt, da die Fahrzeuge eine Reichweite von ca. 3.500 km hatten, aber sicher ist sicher ...

Die Temperaturen stiegen ab 10:00 Uhr deutlich über 40°C an, so dass eine längere Mittagspause Sinn machte. Wir nutzten den spärlichen Schatten, den einige wenige Bäume gaben, für die Mittagspause aus, denn anschließend sollte die nächste Etappe entlang des Aralsees in Angriff genommen werden. Wir hatten bei der Abfahrt den Fehler gemacht, nicht die Richtung der zu befahrenden Piste festzustellen. In der Annahme, dass die größte Piste zum Aralsee führt, fuhren wir die ersten Kilometer nicht nach Süden, sondern etwas mehr westlicher. Nur auf Grund der ständigen Satellitennavigation wurden wir noch rechtzeitig auf den Fehler aufmerksam. Nun musste die richtige Piste gefunden werden, was uns eine längere Strecke Querbeet verschaffte. Aber mit Kompass und Satellitennavigation war das kein großes Problem. Für mich war dieser Vorfall ein anschauliches Beispiel dafür, wie schnell man ohne eindeutige Geländepunkte die Orientierung verliert. Selbst der Sonnenstand ist trügerisch. Wir waren erst so richtig sicher, dass wir wieder auf dem richtigem Weg waren, nachdem vor uns der Aralsee auftauchte ...

Am Aralsee manifestiert sich das ökologische Bewusstsein der ehemaligen Sowjetunion. Ehemals ein riesiger Süßwassersee, ist er jetzt auf ein Drittel seiner ursprünglichen Größe zusammengeschrumpft und er schrumpft weiter!! Verantwortlich dafür ist die übermäßige Süßwasserentnahme an den Zuflüssen. Das Wasser wird für die Bewässerung riesiger Baumwollplantagen verwendet. Die Inseln in der Mitte des Sees wurden zusätzlich noch als Atomtestgebiet benutzt. Wir hatten uns schon auf einen "kleinen Tümpel" eingestellt, aber der Anblick des Sees überwältigte und dann doch. Im Gegensatz zum Ostufer ist das Westufer eine reine Steilküste und man bemerkt den Rückgang des Wasserspiegels um ca. 15 Meter nicht auf den ersten Blick. Das Farbenspiel zwischen dem Blau des Sees und der Abbruchkante sucht ihres Gleichen. Die Piste führt immer an der Felsenkante entlang, teilweise ist das ganz schön unheimlich, da manche Bruchstücke noch recht frisch aussehen, gerade als seien sie eben abgebrochen ...

Immer wieder tauchen Überraschungen auf. So zum Beispiel Grabstellen, deren Ursprung uns unbekannt ist

Wir fahren immer Richtung Süden, den Aralsee links, die unendliche kasachische Weite auf der Rechten. Immer wieder kreuzen Fahrzeugspuren unseren Weg, die sich aber gleich wieder in der Unendlichkeit verlieren. Dennoch, eintönig ist die Landschaft auf keinen Fall. Da tauchen aus dem Nichts immer wieder einzelne Überraschungen auf. So zum Beispiel Grabstellen, deren Ursprung uns unbekannt ist. Wir versuchen die Inschriften zu entziffern, kommen aber nicht so richtig weiter. Manche dieser Orte erinnern uns mehr an nordeuropäische Tingstätten, denn bei genauem Hinsehen lässt sich der Grundriss eines überdimensionalem Bootes erkennen. Haben hier vielleicht die Historiker noch ein weites Betätigungsfeld?

Langsam nähern wir uns der Grenze von Usbekistan. Wir sind unsicher, da wir keine Visa für dieses Land haben und auch nicht wissen, ob es überhaupt möglich ist, über diese Wege nach Usbekistan einzureisen. Immer wieder bestimmen wir unsere Position, dann tauchen merkwürdige Gebilde in der flimmernden Hitze auf. Wir beobachten die Gebilde durch unsere Ferngläser. Eindeutige Meinung: es sind Baracken einer Grenzstation. Wir nähern uns der vermeintlichen Grenzstation äußerst vorsichtig. Als wir nahe genug heran gekommen sind, stellt sich die Grenzstation als ein größeres Flugzeugwrack heraus. Natürlich untersuchen wir dieses Wrack sehr ausführlich. Dabei entwickeln sich die wildesten Spekulationen um das Schicksal dieses Wracks. Spuren deuten daraufhin, das dieses Flugzeug um 1958 abgestürzt sein muss.

Die Sonne steht schon ziemlich hoch, als wir das Flugzeugwrack fast genau Richtung Süden verlassen. Wir kommen auf der sich dahin schlängelnden Piste recht gut voran. Zuerst erwarten wir immer noch die vermeintliche Grenzstation, aber wir werden lediglich nur von den immer wieder auftauchenden Grabstätten aufgehalten. Unser Nachtquartier schlagen wir an diesem Abend fast genau an der Abbruchkante zum Aralsee hin auf, was uns am nächsten Morgen einen wunderbaren Sonnenaufgang beschert. Aber vorerst gilt unser Interesse einer Ansammlung kleinerer Löcher, die jeweils von einer losen Steinmauer umgeben sind. Die verschiedensten Theorien werden entwickelt und wieder verworfen. Waren es Beobachtungsposten, alte Brunnen, oder Einbrüche in dem Kalkstein? Wir können diese Frage jedenfalls an dieser Stelle nicht klären ...

Die Abfahrt zum Aralsee ist nur an zwei Stellen möglich

Am nächsten Tag bietet sich für uns die Möglichkeit einer Abfahrt zum See. Am gesamten Westufer haben wir nur zwei Stellen entdeckt, an denen man das Seeufer auf einer schmalen Piste erreichen kann. Nachdem wir die Strecke zu Fuß abgelaufen sind, entschließen wir uns zur Abfahrt zum Ufer. Leider waren wir nicht weit genug gelaufen, denn als wir die Piste weiterfahren, kommen wir doch an eine Stelle, die uns zu riskant für eine Überquerung erscheint. Zum Glück gab es wenigstens eine Wendestelle. Also gewendet und wieder hinauf, zurück zur Wermutsteppe.

Langsam erreichen wir nun das südliche Ende des Sees. Am Horizont kann man genau sehen, wie die Uferlinie einen großen Bogen nach Osten beschreibt und im Dunst des sich daran anschließenden Sumpfgebietes verschwindet. Die Piste wendet sich jetzt auch mehr nach Westen und verlässt die grandiose Landschaft. Jetzt empfängt uns die volle Hitze der kasachischen Steppe. Hat zuvor der See das Klima erträglich gemacht, setzen uns jetzt Hitze und Staub umso mehr zu. Die Fahrzeuge wirbeln den absolut feinen Staub meterhoch auf. Hintereinander fahren ist nicht möglich, in dieser Weite aber auch nicht notwendig. So sucht sich jedes Fahrzeug seinen eigenen Weg. Verlieren kann man sich bei der Staubfahne nicht. Wir orientieren uns an einer zur Piste parallel verlaufenden Pipeline.

In einer Ansiedlung neben einer größeren Pumpstation erhalten wir die Möglichkeit, unser Trinkwasser aufzufüllen. Weitere Versorgungsmöglichkeiten gibt es nicht! Es ist uns ein Rätsel, wie sich die Leute hier mit dem Notwendigsten versorgen. Wir jedenfalls nutzen den spärlichen Schatten für eine längere Mittagspause. Was dazu führt, dass sich die ganze Jugend und später auch noch einige Ältere zu uns gesellen um mit uns zu reden, oder einfach nur um zu schauen. Hier bekommen wir auch die Information, dass sich die Grenzstation in Kungrad befindet. Bis dahin sind es aber mindestens noch 200 km. Aber man sagt uns auch, dass in einiger Entfernung die Asphaltstraße anfangen soll. So machen wir uns also in Richtung Kungrad auf und gelangen nach ungefähr 50 km zur neuen Asphaltstraße. Jetzt geht es etwas zügiger voran.

Die Beamten an der Grenze sind vollkommen überrascht über unser Erscheinen

Bevor wir Kungrad erreichen, treffen wir noch auf einige kleinere Salzseen. An einigen wird das Salz noch abgebaut, so dass wir ständig auf LKW´s achten müssen. Für uns nach den Tagen der Einsamkeit wieder ein völlig neue Gefühl. An der Ortseinfahrt nach Kungrad befindet sich auch tatsächlich die Grenzstation von Usbekistan. Die Beamten an dieser Station sind vollkommen überrascht über unser Erscheinen. Man ist sich erst nicht sicher, was mit uns geschehen soll. Nach einiger Zeit wird dann entschieden, dass die Fahrer mit einem Beamten in die Stadt fahren sollen, wo dann der zuständige Vorgesetzte entscheiden soll, was mit uns zu geschehen hat.

Also zwängen wir uns in einen nicht mehr ganz so frischen Lada und fahren zum Zoll. Dort dürfen wir ca. eine halbe Stunde in der Mittagshitze warten. Da aber unsere Papiere in Ordnung sind und wir gültige Visa für Turkmenistan vorweisen können, dürfen wir dann Transit durch Usbekistan fahren. Die weitere Abfertigung an der Grenzstation ist dann, als man auch die entsprechenden Formulare aufgetrieben hat, recht unproblematisch. Nachdem die Fahrzeuge ausgiebig untersucht worden sind, geht es dann offiziell weiter durch Usbekistan. Angenehm an dieser Grenze, dass keinerlei Gebühren angefallen sind. Allerdings hatte die Abfertigung so lange gedauert, dass die einzige Bank im Ort schon geschlossen war. Aber da sich unsere Mitfahrerinnen bei einem der leitenden Beamten intensiv für einen Umtausch eingesetzt hatten, konnten wir ausnahmsweise noch einige Dollars tauschen ...

Weiter geht es Richtung Süden, immer am Amur Darai entlang. Der Fluss ist die Lebensader hier. Gespeist wird er von den Schmelzwassern des nördlichen Himalajas. Es wird aber so viel Wasser für die Landwirtschaft entnommen, dass kaum noch nennenswerte Mengen am Aralsee ankommen. Das hat nicht nur den Aralsee verändert, sondern auch das Klima der gesamten Region. Früher herrschte hier ein trockenes Wüstenklima, heute allerdings ist das Klima eher feucht warm.

Da fühlt man sich in die Zeit der Karawanen zurück versetzt

Altes Minarett in Schiwa ... Um unserer nächstes Ziel Schiwa zu erreichen,  muss man den Amur Darai auf einer abenteuerlichen Pontonbrücke überqueren. Nach dem wir beobachten, dass sich der gesamte Schwerlastverkehr auch über diese Brücke quält, fassen wir Mut und fahren über den Fluss. Die Überquerung ist nicht einfach, da die einzelnen Pontons sehr wacklig sind und wir je nach Belastung mal oben bzw. unten sind.

Dafür entlohnt uns Schiwa. Als erstes fällt gleich die riesige alte Stadtmauer auf. Dahinter befindet sich eine sehr gut erhaltene alte Stadt. Die Stadt hat die letzten siebzig Jahre als Museum überlebt. Sobald man durch die riesigen Stadttore gegangen ist, fühlt man sich um tausend Jahre zurück versetzt. Wie aber in jedem Museum fehlt auch hier leider jegliches Leben. Nachdem die Geschäfte geschlossen haben, stirbt die Stadt aus. Aber dennoch ist Schiwa unbedingt sehenswert!

In Turkmenistan nimmt man es mit vollen Händen von den Touristen

Wir verlassen nach einigen Tagen die Stadt in nördlicher Richtung, um nach wenigen Kilometern an der Turkmenische Grenze anzukommen. Auch hier völlige Überraschung. Touristen in ihren eigenen Fahrzeugen hat man noch nie gesehen. An dieser Grenze wird es kompliziert. Bei der Visabeantragung hat man uns nicht gesagt, dass man bei der Einreise etliche Gebühren bezahlen muss.

Wir waren ja in der Zwischenzeit an die diversen Gebühren gewöhnt, aber hier wurde es uns doch zu viel. Neben der üblichen Ökosteuer fiel auch noch an: Dieselsteuer, Versicherung, Straßenbenutzungsgebühr, Bankgebühr und eine nicht weiter definierte Gebühr. Alles in allem ca. 200 $US pro Fahrzeug. Erst dachten wir, wir könnten den Betrag herunter handeln, aber es war nichts zu machen. Nur die Dieselsteuer von 0,06 DM/km konnten wir senken, in dem wir eine sehr kurze Fahrstrecke für Turkmenistan angaben. In Turkmenistan nimmt man es mit vollen Händen von den Touristen. Recherchen später in Aschrabat haben ergeben, dass die Gebühren den gültigen Gesetzen entsprachen. Nachdem wir etliche Stunden verhandelt und unsere Gebühr bezahlt hatten, konnten wir nach Turkmenistan einreisen. Bevor wir nun endgültig durch die Karakum fahren würden, wollten wir noch Taschaus besichtigen.

Jeder Schrottplatz hat mehr Charme, als die Orte in der Karakum

Von Taschaus führt eine kleine schmale Piste genau nach Süden durch die Karakum. Diese Piste wird gerne von den LKW Fahrern als Abkürzung genommen, wenn sie vom Kaspischen Meer kommen. Demzufolge ist der Zustand auch miserabel. Hinzu kommen die mörderischen Temperaturen am Tage. Wir ändern unseren Tagesablauf. Noch vor Sonnenaufgang fahren wir los. Ab 11:00 Uhr geht so gut wie nichts mehr. Erst wieder ab 16:00 Uhr kann man sich aus dem Schatten wagen. In solchen Situationen fragt man sich schon, warum man gerade seinen Urlaub mit solchen Strapazen verbringt. Wir kämpfen uns jedenfalls weiter durch die Wüste.

Etappenziel soll eine Oase im der Mitte der Wüste sein. Diese Oase stellt sich dann allerdings als eine Ansammlung von mehreren Containern heraus. Das ist typisch für die gesamte Region. Alles wird einfach nur irgendwie hingestellt, ein wenig Gemütlichkeit oder gar Baukultur ist in den letzten siebzig Jahren völlig verloren gegangen. Jeder Schrottplatz hat mehr Charme, als die Orte in der Karakum. Deshalb halten wir uns auch nicht lange auf, sondern es geht immer weiter Richtung Süden.

Ganz langsam taucht dann am Horizont das Grenzgebirge zum Iran auf. An dessen Fuß befindet sich die Hauptstadt von Turkmenistan. Ashrabat war bis vor wenigen Jahren ein vergessener Ort, aber nach Öffnung der Sowjetunion entwickelte sich die Stadt rasant. Auf Grund der riesigen Erdölvorkommen wetteifern alle westlichen Staaten um Einfluss. Turkmenbaschi, der Präsident von Turkmenistan, tut ein weiteres in seiner "Großmannssucht" dazu, den Kontrast zwischen Land und Stadt zu verstärken.

Ansonsten gibt die Stadt nicht viel her. Wir nutzten die Möglichkeit, die Visa für die Weiterfahrt zu beantragen. Unser Reisepartner möchte über den Iran zurückfahren, aber vorher wollen wir noch nach Samarkand und Buchera. Also besuchen wir die einzelnen Botschaften und fragen nach Visa. Die Nachfrage ist mühselig, aber nicht unlösbar. Nach einigen Tagen haben wir alle Visa zusammen und es geht weiter, jetzt nach Osten Richtung Usbekische Grenze.

Mein Urlaub bei Mercedes Benz in Ashrabat

Bevor wir aber an die Grenze kommen, fällt ein Fahrzeug wegen einer defekten Zylinderkopfdichtung aus. Es heißt wieder zurück nach Ashrabat und dort zur Mercedeswerkstatt. Obwohl wir alles für die Reparatur dabei haben, fahren wir sicherheitshalber in die Werkstatt, was sich im nachhinein auch als richtig erwies. Bei Mercedes werden wir sehr gut aufgenommen. Uns wird alles zur Verfügung gestellt, einschließlich Fahrer für die Ersatzteilbeschaffung. Die Reparatur zieht sich hin, weil beim Zusammenbau noch ein Stehbolzen abgerissen ist und erst noch Ersatz besorgt werden muss. Insgesamt verbringen wir fast eine Woche mit dem Problem, bevor es wieder weiter gehen kann ...

Was bleibt, ist das Gefühl mal wieder auf moderne Weise beraubt zu sein

Jetzt kann es weiter gehen. Immer entlang am Kopet Dag, dem Grenzgebirge zum Iran, fahren wir Richtung Mary, einem der wichtigsten Knotenpunkte auf der alten Seidenstraße. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, sich auf diesem alten und wichtigsten Karawanenweg zu befinden. Allerdings ist es in heutiger Zeit eher ernüchternd. Unmengen von LKW´s aus der Türkei und dem Iran fahren diese Strecke. Die Landschaft erinnert auch nur noch an wenigen Stellen an die Wüste, riesige Baumwollplantagen beherrschen die Gegend. Noch einmal müssen wir durch die Karakum. Ihre südlichen Ausläufer schieben sich fast bis an die Grenze zu Pakistan. Kurz vor der Grenze zu Usbekistan überqueren wir wieder den Amurdarai. Diesmal ist der Brückenzoll unverschämt hoch. Über 70 DM sollen wir für ein Fahrzeug bezahlen. Alles handeln hilft nichts, wir müssen bezahlen. Was bleibt, ist das Gefühl mal wieder auf moderne Weise beraubt zu sein. Dieses Gefühl wird an der Grenze noch verstärkt - auch hier Gebühren über Gebühren. Es hält sich zwar noch im Rahmen, aber insgesamt summieren sich die Beträge erheblich.

Hier das bunte Leben, dort alles grau in grau

Buchara, die erste Stadt in Usbekistan, empfängt uns mit ihren alten und gut erhaltenen Bauten. Hier kann man sich das Karawanenleben an der Seidenstraße noch richtig vorstellen. Der Basar und große Teile der Altstadt sind erhalten geblieben. In der Altstadt lädt ein großer Brunnen zum Verweilen ein. Was wir auch gerne tun, da die Temperaturen im Sommer mal wieder gegen 40° C gehen. Das Treiben hier ist auch schon so richtig orientalisch. Der Kontrast zu Russland mit seinem schlichtem, immer noch vorherrschend kommunistischen Charme ist gewaltig. Hier das bunte Leben, dort alles grau in grau. Dennoch, die Zeit drängt, es geht weiter nach Samarkand ...

Buchara ... Samarkand (aus Lonely Planet)

Samarkand sollte unsere letzte gemeinsame Station sein. Meine Reisepartner wollen den Rückweg über den Iran antreten, ich muss den kurzen Weg durch Kasachstan und über Moskau wählen. Aber zuvor geht es an unendlichen Baumwollfeldern erst einmal Richtung Samarkand. Bei diesem Namen komme ich immer ins fantasieren. Ich stelle mir eine große Oase mitten in der Wüste vor, eine Perle im Orient. Die Erzählungen von Marco Polo fallen mir dazu ein. Allerdings ist auch hier die Realität ernüchternd. Durch Erdbeben und kommunistischen Kahlschlag sind nur noch die alte Koranschule und einige Moscheen übriggeblieben, der Rest ist moderne Plattenbauweise. Schade und enttäuschend, aber nicht zu ändern.

Den Rückweg trete ich über Taschkent und Kasachstan an. Der Weg führt uns noch einmal am Aralsee, allerdings nun am östlichen Ufer entlang. Die Fahrt durch Kasachstan ist nicht unproblematisch, da immer wieder von lokalen "Fürsten" eine Straßenbenutzungsgebühr erhoben wird. Auch ist die Straße extrem schlecht. Gespenstisch ist der Ort Aralsk. Ehemals eine Hafenstadt, jetzt liegen die Schiffe auf dem Trockenem. Der Wasserspiegel ist zwar nur wenige Meter gesunken, aber aufgrund des sehr flachen Ufers ist die Küstenlinie nun schon fasst 80 km entfernt. Trotz der vielen Bemühungen von internationalen Organisationen wird man den Austrocknungsprozess nicht aufhalten, sondern nur verlangsamen können. Man kann aber noch von Glück reden, dass die sowjetischen Pläne, den Aralsee mit dem Kaspischen Meer zu verbinden, noch rechtzeitig gestoppt wurden ...

Alles in allem ein interessantes Land, das im wahrsten Sinne des Wortes erfahren werden will

Die weitere Rückfahrt ist dann schon Routine für uns. Jetzt kennen wir ja die Fallen auf dem Weg und können sie geschickt umfahren. Orenburg, Samara, Moskau, die Etappen der Hinfahrt, sind jetzt für uns keine unbekannten Orte mehr, man verbindet etwas mit ihnen. Aufgrund der großen Entfernungen fühle ich mich in Moskau schon fast wie kurz vor Berlin ...

Was bleibt von dieser Tour, ist bestimmt nicht nur der kasachische Staub im Auto! Es bleiben die unbeschreiblichen Eindrücke einer Landschaft, wie wir sie in unseren Breiten nicht kennen. Was ebenfalls bleibt, ist die Erinnerung an Menschen, die trotz aller Probleme ihre Gastfreundschaft und ihr Lächeln nicht verloren haben. Manchmal wurde unsere Reise durch Gebühren und Bürokratie erheblich erschwert. Aber wenn man von vornherein nicht bereit ist, sich auch diesen Problemen zu stellen, sollte man Fahrten in diese Regionen nicht antreten. Alles in allem ein interessantes Land, das im wahrsten Sinne des Wortes erfahren werden will ...


© Text 1999 Vait Scholz, Bilder: Edwin Kreutzer (außer Samarkand)


 
Informationen

Deutschland – Turkmenistan

 

Visumbeschaffung:

Turkmenistan: Einladung für ein Touristenvisum ist erforderlich. Die Einladung kann man z.B erhalten über
AYAN Tourism
108 Magtymguly Av,
Ashgabat Turkmenistan 744000 (ayan@cat.glasnet.ru)

Turkmenische Botschaft:

Kosten: DM 90 nor. DM 120 Expreß

Russland: Einladung für ein Touristenvisum erforderlich. Visa kann man erhalten z.B. über Vostokreisen:
Ackerstr.157
10115 Berlin
Tel: 030 30 87 10 22 

Das Visum für Russland ist nicht zwingend notwendig, da die ehem. GUS Staaten Transit gewähren

 

Fahrzeugpapiere:

Zulassung, Internationaler Führerschein, Grüne Versicherungskarte für Polen. Bitte mit der jeweiligen Versicherung klären, ob diese in den Ländern gilt.

Persönliche Papiere:

Gültiger Reisepaß (mind.6 Monate)

Währung:

US$ und DM, 20$ bis 100$ nach 1990 werden ohne Probleme akzeptiert. Stark gebrauchte, oder Scheine vor 1990 werden u.U. nicht angenommen. Euro- und Travellerschecks nur in Moskau

Landkarten:

Hildebrandt GUS Staaten
Luftnavigationsblätter 1 Mio

Reisezeit:

April – Ende September. Pisten werden bei Regen unpassierbar.

Weitere Infos unter http://privat/schlund/de/Vait-Scholz

Kosten 
(Angaben in $US):
Straßenbenutzung / Versicherung einfach

Weißrußland:

KW 35$ 
Bis 10T 70$
Ab 10T 120$
Ökosteuer: 10$

Russland:
Ökosteuer 130 DM

Kasachstan:
Versicherung 20$
Ökosteuer 15$
Straßenbentz. M32 ca. 25$

Turkmenistan:
Versicherung: 60$
Straßenbenutzung 60$
Dieselsteuer 0,06/Km
Polizeigebühr 35$
Ökosteuer 20$

Usbekistan:
Versicherung: 20$
Ökosteuer 15$

Diesel:
Russland und Kasachstan 0,43 DM/L
Turkmenistan 0.06 DM /L
Lebensmittel im Vergl. zu Deutschland
Russland u. Turkmenistan ca. ½ ,
Usbekistan u. Kasachstan 2/3