Das ganz und gar "unmögliche" Hafenprojekt

Eine Fortsetzungsgeschichte in 1:250 ...


So sollte er eigentlich sein, der Modellkeller-Hafen, oder ..? ;-))

Ein Karton-Hafen muss her! Wie bitte? Ja, ein Hafen muss her für unsere diversen Karton-Schiffsmodelle im Maßstab 1:250! Aber auch bereits mehrfach wiederholte Hafenbesuche in Bremen und Hamburg mit zuletzt sogar anschließender Taufe und Tauffahrt auf der nagelneuen AIDAprima erfordern einfach einen "Ausbau" unseres Modellkellers: Irgendwie muss man sowas doch auch da unten aufbauen können, so dass man manchmal sogar im Süden der Republik mit einem Gang in den Keller seine Sehnsucht nach "Mee(h)r" stillen kann, oder ..?

Genug Hafen zum Zusammenbauen!Nun, eigentlich war die Idee dazu bereits ziemlich alt: Schon der Bau des Modells der Columbuskaje von Bremerhaven samt historischem Oceanliner SS UNITED STATES ("Big U") war ein Anfang und damals tauchte auch der Wunsch auf, diese Anlage irgendwie zu erweitern - vielleicht ein geheimer und ganz tief sitzender Wunsch des irgendwie bis heute gerade noch erfolgreich verhinderten Modelleisenbahners ..?

Nach einer gewissen "Denk- und Konzeptpause" ist es nun aber endlich so weit und es kann begonnen werden mit dem Hafenprojekt: In der Vergangenheit schon erstellte Containerkräne, auf die wir noch zurückkommen werden, ein Container-"Feeder" namens CONTI BELGICA, der ebenfalls noch vorgestellt wird, aber auch das in dieser Rubrik bereits vorhandene Containerschiff SYDNEY EXPRESS verlangten nach einer Einbindung in "Größeres" - also nichts anderes als einen Hafen im Maßstab 1:250, über dessen Fortschritte wir ab dieser Ausgabe in Fortsetzungen berichten wollen.

Als erstes wurde zunächst einmal ein Konzept dafür gemacht: Es soll sich – wie bereits oben geschrieben – um eine Fortsetzung der schon vorhandenen Columbuskaje samt UNITED STATES handeln, die jetzt bereits in einer Größe von 1,20 m x 0,75 m im Keller steht. Wie im Beitrag hierzu auch erwähnt, zeigt dieses Modell bereits eine "Mariage" der Hafenanlage der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts in Bremerhaven und des Jahrzehnte später dort operierenden Schiffes der 50er Jahre.

Dieses Diorama sollte also erweitert werden: Aus im Kartonmodellbau erhältlichen Komponenten soll insgesamt ein teilbares, rahmenloses Kombinationsdiorama mit dem Charakter eines "Inseldioramas" entstehen, also eines aus zusammensetzbaren Einzelteilen, die bei entsprechender Aufstellung auch von allen Seiten betrachtet werden können, was wiederum entsprechende Anforderungen an die Modellrückseiten beinhaltet.

Aufgrund der zur Zeit erhältlichen Schiffsmodelle und Hafenanlagen muss die "Mariage" dabei noch erheblich ausgeweitet werden, also weitere eigentlich zeitlich wie örtlich nicht unbedingt zusammengehörige Teile zusammenbringen. Das würde manch einem Modellbauer sicherlich komplett gegen den Strich gehen, der nur exakte Modelle real existierender Vorbilder baut - also eigentlich ein "ganz und gar unmögliches" Hafenprojekt ...

Somit gilt es zunächst das Vorhandene zu erweitern: Die Fortsetzung der Columbuskaje mit zwei weiteren Platten von je 1,15 m x 0,75 m wird nun noch "wilder". An diversen Kais der 30er Jahre vom HMV - Hamburger Modellbaubogen Verlag (geeigneteres wurde für das Vorhaben leider bisher nicht gefunden) werden sich künftig sogar relativ aktuelle Containerkräne finden, davor mit der SYDNEY EXPRESS u.a. ein Containerschiff der 70er Jahre - sicherlich in der Gesamtheit nichts für akribische, historisch exakte Modellbauer.

Insgesamt wird die Anlage dann mit allen drei Platten 3,50 m x 1,75 m groß sein, eine imposante Strecke im Modellkeller – das hat man nun davon, dass man sich jahrelang eine Modelleisenbahn verkniffen hat!

Gesamtsicht Hafenplanung mit 3 Platten Gesamtsicht von hinten

Natürlich sollen dafür auch die Wasserflächen grau-grün vereinheitlicht werden auf allen drei Platten und der Eindruck eines durchgehenden Hafenbereichs entstehen. Die Modelle darauf werden gleichzeitig unterschiedliche Stadien des Kartonmodellbaus zeigen: Von der vollständigen Kartonreling einer "Big U" und nur teilweise ausgestanzten Kränen der Columbuskaje (siehe Bilder oben und unten links) bis hin zu aktuellen Modellen des HMV mit Lasercut-Teilen sowie Zwischendingern wie der mittlerweile z.T. mit Lasercut-Reling nachträglich "aufgehübschten" SYDNEY EXPRESS …

Für den Aufbau des weiteren Hafenkonzepts hinter Platte 1 (Columbuskaje) dienten zwei Zuschnitte von je 1,15 m x 0,75 m aus einer Maler-Abdeckpapierrolle und aufgeklebten Kopien der vorgesehenen Kais (siehe Bilder): Auf Platte 2 liegen Freiladekais, Verwaltungsgebäude, Kaischuppen und Teile vom HMV Clubmodell 2014 (Tsingtau) sowie diverse Anleger.

Platte 1: Columbuskaje mit SS UNITED STATES (zu überarbeiten) Platte 2: Vorderer Teil neue Hafenanlage mit Freiladekais, Kaischuppen und Containerkränen Platte 3: Hinterer Teil neue Hafenanlage mit Kaischuppen, Tankhafen und Erweiterungen

Auf Platte 3 schließlich finden sich nochmals Kaischuppen, wesentliche Teile des HMV Clubmodells 2013 (Tankhafen), Eckmodule, sowie nochmals zusammengesetzte Teile diverser Kais und anderes. Teile des HMV Clubmodells 2015 kommen dabei ebenfalls zum Einsatz (HMV-Jubiläum). Wie das Ganze voraussichtlich mal werden soll, zeigen die Bilder von vorn und hinten mit den geplanten Teilen 1-3. Auf dem dritten Teil hinten rechts soll noch eine im Moment nicht vollständig festgelegte Vergrößerung der Kaifläche erfolgen, wo eine Verladebrücke sowie zusätzliche Bauwerke aufgestellt und vielleicht sogar noch Schausteller vom HMV-Jubiläum (Clubmodell 2015) tätig werden können …

Ausschnitte aus Modellbaubögen anderer Hersteller wie z.B. eine Verladebrücke vom Wilhelmshavener Modellbaubogen sollen ebenfalls zum Einsatz kommen. Ach so, jede Menge Miniaturmännchen verschiedener Arbeitsstaffeln in Papier und Kunststoff (letztere im Spur Z Maßstab) sind mittlerweile auch vorhanden und sollen später einmal alle möglichen Anlagen und Schiffe bevölkern. Und natürlich soll die ganze Anlage dann für Fotos auch den passenden Himmel als Hintergrund bekommen - wie das genau gemacht werden soll, ist derzeit noch unbekannt ...

Alte Bauweise: `Big U´mit jeder Menge Kartonreling Neue Bauweise: CONTI BELGICA mit weitgehender Nutzung von Lasercut-Teilen

Als erstes wurde bereits mit dem Bau von Kaimodulen und Anlegern begonnen, die hier der Reihe nach vorgestellt werden sollen, danach kommen dann die einzelnen Platten mit ihren Wasserflächen an die Reihe (auch die gute alte Columbuskaje wird dabei noch einmal überarbeitet). Danach werden der Reihe nach die vorgefertigten Module aufgesetzt, anschließend kann dann begonnen werden, alles mit den passenden Schiffen auszustatten, darunter die beiden "Meter"-Exemplare "Big U" und SYDNEY EXPRESS. Andere wie der Container Feeder LISBOA sowie ein Schwimmkran und der Dampfeisbrecher STETTIN vom Hamburger Hafengeburtstag liegen schon bereit, eines Tages ebenfalls in die Werft zu ziehen ...

Wie man sieht, genug zu basteln für die nächste Zeit und Stoff für noch etliche Beiträge:


© 2016 J. de Haas