Jubiläum: Ein Trauma wird 20 Jahre alt

Der Untergang der Challenger ...


Am 28. Januar 1986 kurz nach dem Start geschah es: Die gerade gestartete Challenger, das zweite in Betrieb genommene Space Shuttle der NASA, verglühte in einer gewaltigen Explosion nur wenig mehr als eine Minute nach dem Start - eine Katastrophe für die US-Weltraumfahrt und die bemannte Weltraumfahrt insgesamt hatte stattgefunden, deren Nachwirkungen bis heute andauern ...

... mit Boostern und Rampe: derzeit nicht mehr erhältlich

Der zweite Totalverlust: Die Columbia ...

Erstmals sollte bei dieser Mission eine Amerikanerin aus dem Volke teilnehmen: Die 38-jährige Grundschullehrerin Christa McAuliffe war an Bord dieses Raumfahrzeugs, mit dem noch weitere 6 Astronauten tödlich verunglückten. Eine Rettungschance hatte niemand an Bord, der gigantische Feuerball der Explosion, der aufgrund eines porösen Dichtungsrings entstanden war, ließ nur noch Trümmerstücke übrig ...

Die Challenger im Startkomplex in Florida ...

Jedoch auch andernfalls wären die Chancen der Besatzung gleich Null gewesen: Die Shuttles verfügen über keinerlei Rettungseinrichtungen an Bord wie etwa Schleudersitze oder Vergleichbares ...

Vor drei Jahren, im Februar 2003, verglühte als zweites Shuttle die Columbia aufgrund eines Stücks der Isolierung, das sich beim Eintritt in die Erdatmosphäre gelöst hatte und eine Beschädigung verursachte - ein erneuter heftiger Rückschlag für das Shuttle-Programm.

Verblieben von der Flotte ohne Zukunft sind noch die Shuttles Discovery, Atlantis und Endeavour - nach derzeit noch geplanten 18 Flügen sollen im Jahr 2010 die Raumfahrzeuge ausgemustert werden. Da jedoch weder die grundsätzlichen Designprobleme noch die technischen Unzulänglichkeiten dieser Konzeption in den vergangenen Jahrzehnten gelöst werden konnten, erscheint insgesamt mehr als unsicher, ob diese Anzahl an Flügen tatsächlich noch stattfinden wird. 

Auf jeden Fall wird sich aber bis dahin jeder Satellitenbeobachter freuen, wenn er ein Space Shuttle am Abend- oder Nachthimmel beobachten kann, vielleicht ja manchmal sogar gemeinsam mit der ISS ...

An Bord der Columbia: Das Hubble-Weltraumteleskop ...

Wir haben zur Erinnerung an die beiden Desaster, die für die US-Weltraumfahrt schon als traumatisch bezeichnet werden können, die beiden verunglückten Raumfähren Challenger und Columbia in unseren Modellkeller aufgenommen. Gleichzeitig handelt es sich bei den beiden Modellen auch um die ersten beiden Raumfähren, die von der NASA in Betrieb genommen wurden: Während die Columbia als erstes raumflugfähiges Shuttle ihren Erstflug am 12. April 1981 beginn, folgte die Challenger als zweite mit ihrem Erstflug am  4. April 1983.

Wir haben beide im Keller als Modelle von Revell im gängigen Maßstab 1:144 - passend zum Rest unserer Flotte von Luft- und Raumfahrzeugen nicht nur dieses Herstellers.

Während die Challenger startbereit mitsamt Booster-Raketen in ihrem gesamten Startkomplex aus Florida zu sehen ist (mehr zu diesem Startkomplex siehe unseren Modellbau-Beitrag Von der MIR, der ISS und anderen), steht die Columbia bei uns als geöffnetes Modell mit dem Weltraumteleskop Hubble an Bord.

Blick auf Greifarm und Teleskop ...

Erhältlich ist derzeit das Space Shuttle im Fachhandel sowohl noch im Maßstab 1:144 als auch 1:72. Modelle im Maßstab 1:144 mit Boostern sind ebenfalls noch erhältlich, der gesamte Startkomplex wie bei unserer Challenger ist allerdings derzeit nicht mehr erhältlich - aber wer weiß, vielleicht gibt es auch hiervon ja eines Tages einmal eine Neuauflage ...


© 2006 Text / Bilder J. de Haas