Rundgang


Die Messe ist auch dieses Jahr erneut wieder größer als im Vorjahr: 187 Aussteller erwarten die Besucher auf 30% mehr Stellfläche. Der erste Tag verwöhnt uns noch mit schönem Wetter, aber danach wird es von Tag zu Tag kälter und windiger und hin und wieder regnet es auch. Die Morgentemperaturen um 5°C fühlen sich mit Windchill an wie deutlich unter Null ...

Auch die "schwarzen Herren" von pro-log ziehen ihren grünen Fleecepelz über, doch trotz Wind und Wetter gilt auch dieses Jahr: Ein Rundgang lohnt sich immer auf dem riesigen Messegelände und 37.000 Besucher kommen an vier Tagen, staunen und haben eine Menge Spaß.

Nun bevökert sich auch der weiße, verlassene Pavillon neben uns: Sascha Seitz von der mobilen Hundeschule zieht ein zusammen mit Hündin "Ilka von den wilden Franken". Saschas Fachgebiet ist die "Erziehung von Hunden" und sein Konzept scheint ganz einfach: Er kommt zu seinen Klienten nach Hause und erzieht im wesentlichen den Hundebesitzer. Mit der richtigen Hundepsychologie, "ohne Druck und ohne Leckerli" schweißt er Hund und Mensch zu einem Team zusammen. Ungläubige Hundebesitzer werden eines Besseren belehrt: Wir beobachten, wie ein Jagdhund mit ausgeprägten Schlittenhundqualitäten innerhalb von einer Viertelstunde brav neben seinem Herrchen geht ohne zu ziehen. Das Herrchen ist so begeistert darüber - denn der Hund war ja angeblich ein hoffnungsloser Fall -, dass wir ihn noch lange Zeit immer wieder stolz vorbei gehen sehen. Wahrscheinlich wagt er sich nur nicht hinzusetzen, aus Angst der Zauber wäre dann vorbei ...

Der Hundeflüsterer ... Reifen satt für Reifenfreaks ...

Doch beginnen wir unseren Rundgang:

Da gibt es für Reifenfreaks ein El Dorado: Reifen türmen sich mit Beschriftungen wie 80:20 Gelände, 100 Gelände, 50:50 Gelände usw. Wem nicht ganz klar ist, was das bedeutet, kann zum Beispiel bei Mayerosch erfahren, dass die Angaben wie 80:20 sich auf die "Grobheit" des Profils beziehen und je höher der Geländeanteil ist, um so holpriger und ungünstiger soll sich der Reifen auf der Straße fahren. Man kann am Stand auch bestens über Gummimischungen, Reifenaufbau, Maße, Load Index und vieles mehr fachsimpeln und der große Vorteil: Hier man kann auch exotische Reifen sehen, riechen, fühlen ...

... durch das Gelände "hummern" ... oder mit dem Quad durch das Gelände hüpfen

Wer aber zuerst noch ein standesgemäßes Gefährt sucht, an das er die Reifen schrauben kann, hat viel zu schauen und auszuprobieren. Da kann man mit Hyundai wieder durch das Gelände brettern, schnell auf einen Hummer umsteigen oder sich dann noch mit einem pro-log Expeditions-Lkw durch den Dreck wühlen. Wer es eine Nummer kleiner mag, kann sich auch mit Quad oder 6x6 Amphibienfahrzeug vollständig einstauben.

Und wer sich Sorgen macht, dass er sich festfahren könnte, der findet sogleich Hightech-Problemlösungen. So z.B. Sandbleche aus GfK oder eigentlich viel zutreffender: Sand-GfKs. Aus 8,8 kg GfK pro grünem "Blech" bekommt man eine tragfähige Konstruktion, die jedoch recht dick ist. Muss man keine "Brücken" bauen, so zeigt uns Kay Kratochwil von Sandbleche.de mit seiner Entwicklung, wie man mit 2,8 kg pro "Blech" eine belastbare Anfahrhilfe bekommt, die mit ihren wenigen Millimetern Dicke Platz in jedem Wagen findet, auch wenn er noch so voll gerümpelt ist. Auch schwächliche BeifahrerInnen haben nun keine Ausrede mehr: Bei dem Gewicht kann jeder zupacken. 

Wir haben den rührigen Erfinder kurze Zeit später erneut in Zellereit getroffen und wir werden seine Sand-GfKs demnächst ausgiebiger testen.

... spricht für sich ... ... und ganz dünn, sehr flexibel: SandGfK

Wer nun Lust bekommen hat, gleich im Gelände zu campieren, denn mit den Sand-GfKs kann ja nichts mehr passieren, findet auch zu diesem Thema ein breites Angebot.

Wer seinen "Palast" gerne in luftigen Höhen aufbaut, kann alle möglichen Dachzelte inspizieren. Wer sich jedoch lieber in weniger Stoff hüllt, der kann sich bei Josef Bürk in die Vorteile des von ihm entwickelten microbils einweisen lassen. Es handelt sich hierbei um eine absetzbare Hardtopkabine, die nach individuellen Wünschen zu einem Campingmobil ausgebaut werden kann. Wem also eine Wohnkabine zu groß, zu teuer oder zu schwer ist und wem gleichzeitig ein Hardtop nicht genügt, der sollte sich das microbil mal näher anschauen.

Hoch droben auf dem Dachzelt, da ist gut sein ... Kompaktes Wohnstübchen ...
Teller zu Teller, Gabel zu Gabel ... Die stabile Variante für das Outdoorleben: Ein Blockhaus ...

Auch für Ordnungsfanatiker ist gesorgt, deren Herzen höher schlagen müssen bei einer so aufgeräumten Küche, wie sie auf unserem Bild oben links zu sehen ist. Wem das aber zu klein ist, dem wird ein 2-stöckiger(!) Langer & Bock-Aufbau präsentiert, die Wiederbelebung des "Plattenbaus" (Wollte da nicht mal ein Kunde einen Bericht schreiben? ). Wer es aber noch massiver braucht, der kann auf die Schnelle auch direkt einen Jim Barna Selbstbausatz für ein Blockhaus erwerben ...

Bei unseren Rundgängen finden wir - wie schon zuvor auf der CBR 2004 (siehe Bild unten links) - rein zufällig Spuren von Martin Ettenbauer alias Hauptmann Klaus (wie wir vermuten), der uns durch seine Forumsaktivitäten recht bekannt geworden ist. Mit seinem unverkennbaren Hänger "Liesl" (weiß die Ehefrau eigentlich mittlerweile davon??), Dachzelt und Expeditionsmobil lässt er wohl keine Messe aus. Auch wenn er seinen Hänger nun teilweise grün umgespritzt hat: Er ist enttarnt!

Auf der CBR 2004 entdeckt: Martin Ettenbauer! Und auch in Bad Kissingen mit Hänger "Liesl" dabei: Hauptmann Klaus ist enttarnt!

Müde vom Rundgang erwartet die Besucher ein großer überdachter Biergarten, in dem allerlei gebrutzelt wird und wo man mit dem einen oder anderen Bier von all dem Gesehenen träumen kann. Jeden Nachmittag findet hier eine große Verlosung statt. Es macht immer wieder Spaß, der Conference von dem stets gut gelaunten Animateur von Hyundai und Gottfried Krassa zuzuhören. Am letzten Tag hat eine junge "Nachwuchsfahrerin" den Hauptpreis gewonnen: Sie ist nun Herrin über ein Quad im Wert von 5000,- EUR. Herzlichen Glückwunsch!

Erholungsoase ... Die glückliche Siegerin im Schutz vom Papa ...

Nach einer Stärkung hat man nun die Kraft, sich mit dem Thema "Reisen" zu befassen: Ein Multimediazelt bietet regelmäßig Vorträge an über Australien, Russland und andere Reiseziele. Auch wenn die manchmal stockende Stromversorgung per Generator von den Vortragenden einiges an Improvisationstalent erfordert, kommen die Vorträge doch sehr gut an.

"Übungscamp" Von Zeit zu Zeit zieht ein Allgäuer Kamel mit einer Menschenkarawane über das Messegelände und lädt nach Libyen ein. Sogar ein Stück Wüste mit Camp wurde nach Bad Kissingen gekarrt: Hier kann man die richtige Kontaktaufnahme mit Wüstensöhnen im Rollenspiel üben und so mancher glaubt auch hier erneut, Hauptmann Klaus im Camp zu sehen (ein neuer hoch dotierter Beraterposten?).

Doch nun weiter zu unseren "alten Bekannten" ...


© Text/Bilder 2004 S. Zerlauth