Am Sonntag zurück

Heute morgen können wir uns Zeit lassen. Leider geht Sonntags nur eine Maschine der Lufthansa zurück nach Frankfurt, und die startet schon gegen 12:45 Uhr Ortszeit. Schade!

Diesmal verlangen wir Frühstück in Version "Irish Breakfast", das volle Programm mit Würsten, Speck, Ei etc. läßt nicht lange auf sich warten. Wir sind später nicht schlecht erstaunt, als wir erfahren, daß ein solches Frühstück ohne Zusatzkosten zu haben ist - kein Wunder, daß es am Vortag vor 7:00 Uhr vom Management abgepfiffen wurde!

Wir machen uns zum x-ten Mal auf die Fahrt Richtung Airport. Diesmal stellen wir ganz bewußt fest, daß man hinter der O´Connell-Bridge nach links statt nach rechts geleitet wird - kein Problem, schließlich kennen wir inzwischen die Wegführung!

Wir wollen auch nicht mehr das geringste Risiko eingehen auf der Rückfahrt, schließlich sind wir seit Schottland 98 sehr vorsichtig mit Rückfahrten an einem vermeintlich ungefährlichen Sonntagmorgen! Und wirklich, was diesmal deutlich wird, ist, daß der Sonntagmorgen nicht ungefährlicher ist als alle Tage während der Woche. Insbesondere Taxifahrer rasen auch hier herum, als wären sie allein auf der Welt, scheinbar kann man an einem Sonntagmorgen endlich mal so fahren wie man schon immer wollte und sonst nur wegen des Verkehrs nicht kann - kurzum: fast noch gefährlicher als während der Woche!

Um solche verkehrstechnische Erkenntnisse bereichert erreichen wir den Airport, auf die letzten Meter werden wir bei jeder kritischen Gelegenheit lieber zum Verkehrshindernis als zum zügigen Mitfahrer - doch dann: geschafft!

Wieder hat der freundliche Mann von "National" Dienst, wir erklären ihm, extrem "careful" gefahren zu sein und er bestätigt die z.T. üblen Verkehrsverhältnisse in Dublin City - erleichtert verabschieden wir uns von ihm: der Bann der gefährlichen Sonntagvormittage in Linksverkehr-Ländern ist gebrochen! 

Und das Fazit?

Eine Explorer-Fahrt nach Irland wird es 99 sicherlich noch nicht geben, trotz aller nach wie vor freundlichen Iren und schönster Landschaft, aber vielleicht werden wir später mit "vollem Gerät" wiederkommen - wer weiß?

Auch der Verkehr in Irland und natürlich insbesondere in der Hauptstadt Dublin ist sehr gewöhnungsbedürftig, vor allem den letzteren sollte man sich nicht unbedingt am ersten Tag im Lande antun, wenn man seine Nerven schonen will.

Der Flieger zurück hat nur geringe Verspätung, doch leider holt uns auf dem Rückflug die MEZ wieder ein, denn wir landen trotz 12:45 Uhr Abflug Ortzeit erst kurz vor 16:00 Uhr in Frankfurt. Um 17:00 Uhr soll eigentlich der Anschlußflug nach München starten mit Ankunftszeit gegen 18:00 Uhr,  aber unsere Verspätung beträgt bereits ca. eine Dreiviertelstunde. Aber was macht´s? Alle Ziele erreicht - alles besichtigt, auch die Mavica ist ok, wie unsere Fotos beweisen, auch wenn sie nicht gerade der Prototyp des einfachst zu bedienenden Geräts ist ...

Als wir in München angekommen sind, überlegen wir bereits bald, ob wir tatsächlich noch vor wenigen Stunden auf der "Grünen Insel" waren ...?


© Text/Bilder 1999 J. de Haas


Nachtrag, Februar 2018: Dublin, Jahre später ...

Angeregt durch den Bericht über unsere Irlandreise im Jahr 2016 hat uns Artur Dietrich, Autor unserer Reisetipps, über seine "Parkerlebnisse" in Dublin im Jahr 2005 berichtet. Auch hat er uns dabei auf einen Artikel aus der Irland News aus dem Jahr 2010 hingewiesen, der sich ebenfalls mit dem Problem "Parken in Dublin" befasst: Der Trend geht zum Schrottwürfel ...

Trouble in Dublin, Sonntag, 2. Advent, 04.12.2005

Nachdem ich meine Fracht in Dublin-Ballycoolin abgeliefert hatte, bin ich wieder zurück in die Stadt gefahren. Da es kurz vor Weihnachten war und am Sonntag alle Geschäfte geöffnet hatten, fand ich nur einen Parkplatz am Shannon, auf dem ich teilweise auf einer schraffierten Fläche stand.

Nachdem ich ein wenig in der Stadt herumgelaufen war und noch eine Stadtrundfahrt gemacht hatte (es war saukalt oben auf dem offenen Doppeldecker-Bus ), kam ich wieder zum Auto zurück. Das Fahrzeug war aufgebrochen, die Seitenscheibe eingeschlagen. Mein Psion 5MX war geklaut und auch mein Navi. Das war natürlich gut sichtbar an der Scheibe befestigt und hatte den Dieb geradezu eingeladen. Allerdings ist die ganze Stadt voller Video-Kameras ...

Außerdem hatte die Polizei eine Parkkralle an meinem Auto befestigt und ich musste erst loslaufen, um Geld abzuheben und dann die Gebühr für das Entfernen der Parkkralle zu bezahlen (80 EUR). Zur Garda-Station brauchte ich nicht, weil ein Garda (Polizist) inzwischen beim Auto war. Ich bedankte mich bei ihm, dass mein Auto - obwohl es aufgebrochen war - zusätzlich noch eine Kralle bekommen hatte. Das interessierte ihn aber überhaupt nicht, aufgenommen hat er auch nichts. Er kritzelte irgend etwas auf einen Zettel und das war´s dann auch. Dass ich anschließend auch noch zur Polizei gegangen bin, war ebenfalls ohne jeden Erfolg. Ergebnis: Vom Verdienst für die Fahrt blieb so so gut wie gar nichts übrig ...