Pimp my PDA!

(aus dem Spiel- und Testlabor der Kontext GmbH)


Da hat man nun einen hübschen PDA, mit dem man telefonieren kann, Emails versenden und empfangen, im Internet surfen, Radio und Musik spielen, Fotos knipsen, Videos aufzeichnen und abspielen und sogar auch noch navigieren, da er über ein eingebautes GPS verfügt - aber was kann man ihm sonst noch beibringen?

Eigene GPS-Software auf dem PDA ..?Im Juli ´09 haben wir gerade den Suunto X10 zurückgeschickt, da er seine Zusatzaufgaben nur unbefriedigend erledigt hat. Da wäre es doch schön, wenn der PDA ihn ein wenig ersetzen könnte, oder ..?

Wenn man sich schon mal gelegentlich mit EDV beschäftigt, juckt es einen natürlich in den Fingern, den PDA mit eigenen sinnvollen Programmen "aufzupimpen".

Aber sinnvolle Programme? Und vielleicht auch noch mit GPS?

Nun, den Navigationsjob erledigt ja bereits TomTom auf unserem O2 Xda orbit, neben dem "hauptamtlich" tätigen Zumo 550 samt seiner "Steffi". Aber den Sonnenauf- und -untergang am beliebigen Aufenthaltsort z.B. berechnen weder der Zumo noch TomTom bisher. Also was brauchen wir dazu?

Nun, da bedienen wir uns zunächst ausgiebig an den kostenlosen Tools von Microsoft:

  • Visual Studio für C# (Trial-Version)
  • Das Compact .net Framework
  • Das SDK für Windows Mobile
  • Die Beispiele dazu, denn da ist eine praktische GPS-Schnittstelle enthalten.

Zusätzlich sollte man haben:

  • einen PDA mit Windows mobile
  • ein zweites GPS für die Kontrolle beim Test.

Für den Einstieg sollte man auch wenig auf den Seiten im Code Project zum Thema GPS-Programmierung stöbern.

... Und schon schon kann es losgehen!

Zum "Warmprogrammieren" beginnen wir mit unserem Windchill- und dem Hitzeindex-Rechner, die wir natürlich beide künftig ebenfalls dabei haben wollen auf unserem Gerät. Man muss sich zwar daran gewöhnen, dass der Bildschirm wirklich klein ist, aber beide Rechner funktionieren schon bald problemlos. PDA programmieren macht Spaß! Natürlich auch dabei: Windchill- und Hitzeindex-Rechner ...

Nun aber zur Kür: Einbinden der GPS-Schnittstelle.

Das sieht auf den ersten Blick ganz einfach aus ... Aber man lernt eine Menge darüber, wie das eingebaute GPS funktioniert. Man bekommt einen Status gemeldet und zu jeder Angabe auch die Information, ob die Information genutzt werden kann.

Und Informationen hat das GPS satt: Geographische Breite und Länge, Höhe, Richtung, Geschwindigkeit, Zeit, maximale Anzahl Satelliten, sichtbare Satelliten mit Angaben zur Intensität und eine Bewertung des Messfehlers DOP (Dilution of precision).

Doch gleich beim Status beginnt die Überraschung: Unser PDA-GPS meldet nie ON, obwohl es Daten bereitstellt, die auch zutreffend sind. Wir beschließen, den Status selbst auf ON zu setzen, wenn Zeit, Koordinaten, sichtbare Satelliten sowie ein akzeptabler Fehler vorliegen.

Das funktioniert ganz gut: Natürlich läuft man zunächst ständig durch die Nachbarschaft und erfreut sich an den ersten stimmigen Koordinaten.

Kaum sind wir im Haus, beobachten wir, dass die GPS-Komponente weiterhin Daten meldet mit wachsender Ungenauigkeit. Offensichtlich scheint dies eine Art "Tunnelfunktion" zu sein, damit die Navigationsanwendung nicht aus dem Konzept kommt, falls das GPS mal vorübergehend den Kontakt zum Himmel verloren hat.

Nun, die Position haben wir ermittelt, die Berechnung des Sonnenlaufs mit unserem Sonnenauf- und -untergangsrechner ist Routine und schon haben wir etliches mehr, um den PDA aufzumotzen ...

1. und 2. Nachtrag, September - November ´10: Hier sind die Anwendungen!

Aber man will natürlich immer mehr!

Waren die Zeiten nicht schön, als man bei den guten alten GPS-Geräten auf die dicke Marktaste drücken konnte, um einen Waypoint zu nehmen?

Er funktioniert: Unser Sonnenauf- und -untergangsrechner! Erinnerungen an alte Zeiten: Die gute alte Mark-Taste ... ... nun auch im PDA vorhanden

TomTom kann mit so etwas Einfachem nicht konkurrieren. Also schreiben wir doch schnell unseren "CatchWpt" - einfach, praktisch, gut. Den PDA hat man immer dabei und so kann man mit wenigen Klicks auch einen Waypoint nehmen. Der CatchWpt kann mittlerweile auch Waypoints zu einer Route zusammenfassen und das Ganze im GPX-Format exportieren, womit jede GPS-Software heute klar kommt. Das bisschen XML gibt unserer Anwendung noch die letzte Würze ...

So, nun scheint er erstmal recht komplett, unser PDA, aber die Geschichte lässt sich bestimmt noch beliebig fortsetzen: Einen "PlanetenFinder" am jeweiligen Standort unter Verwendung der GPS-Funktionalität haben wir inzwischen auch schon im Web gefunden, aber wir waren selbst auch fleißig und haben folgende kleine Apps entwickelt, die von der Chefredaktion im schweren Feldeinsatz in Tirol getestet wurden!

Hier testet der Chef noch selbst ...

Hinweis: Die bisher vorliegenden PDA-Programme sind als Leserservice auf unserer CD-ROM enthalten.  


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