Nun mit Bewegung: Die JVC GR-D360E


Bis jetzt standen die Bilder still. Aber mit unserer Liebe zur American Star und mit der Aussicht auf einen Helikopterflug über das Wrack im Februar 2007 begannen die Überlegungen:

Ein Video wäre auch mal ganz schön ...

Und schon wird man in einen Markt geworfen, bei dem einem schnell der Kopf schwirrt. So viele Technologien, so viele Größen, so viele Neuheiten, so viele Testberichte, eine nach oben offene Preisskala - wie soll man sich da entscheiden?

Am besten fängt man mit einem Anforderungskatalog an:

Unsere Videokamera sollte

  • klein, leicht und handlich sein
  • ein ordentliches Zoomobjektiv haben
  • die Videos weder auf DVDs brennen
  • noch auf Speicherkarten bannen
  • mit Mini-DV Kassetten arbeiten
  • Fotos machen können
  • ein Filtergewinde im Objektiv haben
  • ein Standard-Stativgewinde haben
  • für Außenaufnahmen geeignet sein (Innenaufnahmen müssen nicht perfekt gelingen)
  • keine besonderen Anforderungen an die Tonaufzeichnung erfüllen müssen
  • einen leistungsfähigen Akku haben
  • bezahlbar sein, da wir nicht wussten, ob uns Videos nachhaltig Spaß machen werden.

Kurzum, wir suchten ein Einsteigermodell und wurden schon bald fündig: Unsere JVC GR-D360E.

Klein, aber oho! Ein Polfilter muss sein ...

Mit ca. 500 g und einer wörtlich zu nehmenden "handlichen" Größe erfüllt sie unsere Anforderungen. Die Videos werden auf Mini-DV Kassetten aufgezeichnet, für Fotos braucht sie eine SD-Karte. 

Wir haben sie nun seit etwas mehr als einem Jahr in Gebrauch und sind zufrieden. Der Akku hält wirklich 90 Minuten durch. Das 32fach optische Zoom erfüllt seinen Zweck sehr gut, aber man sollte dann doch auf ein Stativ zurückgreifen. Die Fotos mit einer Größe von 640 x 480 Pixel sind als Schnappschüsse ausreichend. Sie können natürlich keinen Vergleich mit den Bildern unserer Kodak DC 240i oder gar der Canon EOS 350 D bestehen. Aber für Bilder im Internet reicht die Qualität aus, wie das nachfolgende Bild aus Cres zeigt ...  

Für einen Schnappschuss immer gut!

 Die Kamera hat wie so viele der Konkurrenzprodukte eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten. Das Menü ist zwar benutzbar, aber für die wenigen Dinge, die wir wirklich brauchen, haben wir uns einen kleinen Zettel mit einer Kurzanleitung gemacht:

  • Prüfung des Akku-Ladezustands
  • Abspielen der zuletzt aufgenommenen Videosequenz
  • Gegenlichtkorrektur
  • Nachtmodus
  • Umschalten von LCD-Display auf den Sucher.

Damit sind wir eigentlich schon zufrieden: Zwar sind einige der Funktionen auf der Kamera beschriftet, aber mit sehr kleiner Schrift, und da die Kamera silbern ist, kann man die Schrift bei sonnigem Wetter nicht gut erkennen. Was wir überhaupt noch nie gebraucht haben und deshalb immer zu Hause bleibt, ist die Fernbedienung.

Der Transfer der Fotos funktioniert direkt von der Kamera zum PC über USB. Für den Transfer der Videos zum PC benötigt man jedoch Firewire.

Nach dem ersten Einsatz für unseren Film "Tribute to an Old Girl", wurde klar, dass wir Zubehör brauchen. Drei Dinge schienen uns sinnvoll:

  • Polfilter, man ist von den Fotos verwöhnt
  • Windschutz für das Mikrofon, der Ton unserer Video-Außenaufnahmen war überhaupt nicht zu gebrauchen
  • Stativ, denn es wurde sehr viel verwackelt.

Das Polfilter war schnell beschafft und die Effekte lohnen sich für Wolken, Wasser, Himmel ...

Polfilter im Einsatz ... ... bringt auch mehr Hintergrund für die AMERICAN STAR ....

Aber einen Windschutz für das eingebaute Mikrofon? Gibt es das?

JA! Bei Rovotech wurden wir fündig: Man umklebt das Mikrofon mit Klettband und kann dann den "Windpuschel" auf- und abkletten. Bei Außenaufnahmen haben wir nun wirklich ein viel besseres Ergebnis, auch wenn der Wind nicht immer 100% unhörbar wird.

Mit und ohne Puschel

Das Stativ sollte natürlich auch klein und Steadycam-fähig sein (das bedeutet, dass die Kamera auf dem Stativ bei Bewegung sanft ausbalanciert wird). Weiterhin sollte es die Möglichkeit bieten, die Kamera auch an der Schulter zu fixieren. Der Preis sollte im Verhältnis zur Kamera sein - also recht niedrig.

Unmöglich? NEIN! Die italienischen Stativbauer Manfrotto haben es möglich gemacht: Mit dem ModoSteady 585 hat man ein kleines Tischstativ, ein Schulterstativ und kann seine Kamera ein wenig als Steadycam nutzen, was jedoch einiger Übung bedarf. Beim Ausbalancieren der Kamera für das Schwebestativ sollte man nicht zu früh die Geduld verlieren, es lohnt sich! Die Flexibilität und Größe des Stativs hat uns voll überzeugt. Ein echter Tausendsassa, der unseren Ansprüchen genügt ..!

Ein Mini Tischstativ ...
Drehen und klappen, das ist der Trick! Wahlweise ein einfaches Schwebestativ ...
Oder ein kleines Schulterstativ ...

Auch wenn eine Reihe von Experten und Testberichten der Meinung sind, mit so einem Einsteigermodell kann man keine ordentlichen Videos drehen, wir sind da anderer Meinung. Unsere Videos machen uns und anderen eine Menge Spaß ...

Insgesamt können wir die Kamera für den Videoeinsteiger empfehlen. Ein bisschen Zubehör sollte man sich gönnen, damit die Freude an den Videos noch größer wird.

Und wer sich zum Abschluss noch ein kleines Beispiel anschauen möchte, klickt auf das folgende Video:


© 2008 Sixta Zerlauth


Anm. der Red.: Beiträge im Explorer Magazin von Sixta finden sich in unserer Autorenübersicht!