Euro-"Extratour": Slowenien

Slowenien

Slowenien:

Camp Ankaran, 
Adriaküste bei Koper

N45°34.6´ E013°44.0´

 

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#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Professionelle Camping-Abbauer
#4: Am Strand vom Campingplatz Ankaran
#5: Mediterranes Industrie-Flair ...
#6: Der Euro wirft seine Schatten voraus
#7: ... und seine neuen Regeln ...
#8: Noch gibt es sie: Slowenische Tolar

#1: Abendstimmung an der Adria
(Bericht von J. de Haas)

28.09.2006 -- Es galt die wirklich letzte Gelegenheit zu nutzen: Zum ersten Mal sollte es möglich sein, eine Euro-"Extratour" in ein Land zu unternehmen, das im Folgejahr nur noch im Rahmen einer "Euro-Tour" zu bereisen sein würde - ab 2007 nämlich ist Slowenien das erste neue Mitglied im erlauchten Euro-Club! 

So nutzte also das Explorer-Team die "historische" Gelegenheit einer letztmöglichen Euro-"Extratour" in ein künftiges Neu-Mitgliedsland, das wir bereits im Rahmen unserer Fahrten 1999 und 2000 "ganz normal" bereist hatten.

Bei dieser Gelegenheit im Spätherbst des Jahres 2006 lag es nahe, das Angenehme mit dem "Nützlichen" zu verbinden: An Sloweniens einziger und mit nur rund 40 km Länge reichlich kurzer Adriaküste zu erforschen, wie weit man denn im Lande mit der Euro-Einführung nun schon voran gekommen war.

Hier an der Küste herrscht ganzjährig ein recht mildes Klima, selbst im Januar liegen die durchschnittlichen Temperaturen noch über 4°C, weil das Wetter entscheidend vom Mittelmeer beeinflusst wird. Die istrischen Küstenstädte sind stark geprägt vom italienisch-venezianischen Stil, das italienische Triest selbst ist nur einen "Steinwurf" entfernt, wie wir zu unserem Leidwesen bei der Anreise am Rande dieser Stadt vorbei am eigenen Lenkrad "erfahren" müssen ...

In der Nähe der slowenischen Küstenstadt Koper verlassen wir die Autobahn, um uns zum "ersten" Campingplatz am Ort zu begeben: dem Camp Ankaran. Das slowenische Staatsgebiet streckt sich hier schlauchartig vor bis zur Adria: An diesem schmalen Abschnitt gibt es neben Koper noch die beiden anderen wesentlichen Küstenorte Piran und Portoroz, die wir allerdings auf dieser Reise nicht besuchen wollen. Wir befinden uns hier in der slowenischen Weinregion "Primorska", aus der wir natürlich auch einige Produkte verkosten wollen.

Der Campingplatz erstreckt sich an der südlichen Seite der Halbinsel Milje/Muggia direkt an der Küste. Man ist hier stolz auf sein "mediterranes Flair", das der Platz in der Tat nicht nur in der Beschreibung ausstrahlt, auch wenn man nur enttäuscht sein kann, falls man wie wir gerade von einem Camp wie dem italienischen Belvedere Pineta kommt. Der Blick vom Strand des Campingplatzes auf die nahen Industrieanlagen will nicht so recht die entsprechende Stimmung aufkommen lassen. Erst am Abend, wenn man recht angenehm auf der Terrasse des Campingplatz-Restaurants sitzen und den Ansammlungen von Schiffen zuschauen kann, die sich dort im Abendrot vor der slowenischen Küste auf die Nacht vorbereiten, meint man etwas von diesem Flair zu spüren ...

Nach der Ankunft verziehen wir uns wie so oft direkt an einen schattigen Ort, auf den offenen Stellplätzen direkt am Wasser herrschen auch jetzt im Spätherbst in der Sonne noch für uns unerträgliche Temperaturen. Rund herum ist bereits viel abgebaut worden - auch dieser Campingplatz wird in wenigen Tagen schließen und hier wie im bereits erwähnten Belvedere Pineta hat man einen mächtigen Respekt vor den kommenden winterlichen Nordwinden ...

Während "professionelle" Abbauer in Ankaran ganz normal zu sein scheinen und in Windeseile einen Dauercamperplatz nach dem anderen bearbeiten, sind auch noch etliche Einheimische damit beschäftigt, ihren Stellplatz aufzugeben - scheinbar bleibt man hier den Winter über nicht unbedingt am selben Platz wie noch im nahen Italien, wo man sich mehr oder weniger "verbarrikadiert" hatte.

Im nur wenige Schritte entfernten kleinen Ortszentrum, vorbei an der Touristeninformation mit dem kostenlosen Internetzugang, studieren wir die ausgegebenen Kassenzettel: Sämtliche Preise sind bereits in EUR mit angegeben, der festgelegte Umrechnungskurs zum Tolar (SIT) beträgt 1:239,64, wie man dem Kassenzettel entnehmen kann.

Wie hatten wir in unserem Bericht Slowenien 2000 noch geschrieben: "100 Tolar sind ca. 1 DM". Auf der Basis der bekannten Umrechnungskurse muss man nun rund 20% mehr an Tolar aufbringen, als dies damals für einen EUR erforderlich gewesen wäre - auch die Slowenen werden wohl bald merken, was es heißt, im Lande den (T)EURO einzuführen ...

Es wäre wohl kein Problem, hier bereits in EUR zu zahlen, wir nehmen trotzdem die noch vertrauten SIT, als wir unsere Rechnungen in diesen Tagen zahlen - es heißt nun wirklich, die letzten Gelegenheiten zu nutzen.

Als wir wenige Tage später die Heimreise antreten, nachdem wir vorher noch die "Tarpkünstler" im Norden Sloweniens besucht haben, werden wir ganz schnell an nun bald vergangene Zeiten erinnert: Am Grenzübergang nach Österreich können wir unsere letzten Tolar nicht mehr loswerden, da der Shop an der Grenze gerade geschlossen hat - wir sind heilfroh, als wir auf der Heimreise eine Wechselstube finden, die wenigstens die großen Scheine noch annimmt und umtauscht in "unsere" EUROS ...

Nachtrag, September 2023: Es sollte mehr als anderthalb Jahrzehnte dauern, bis wir die "richtige" Euro-Tour nach Slowenien nachholten!
 

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#1: Abendstimmung an der Adria ...
#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Professionelle Camping-Abbauer
#4: Am Strand vom Campingplatz Ankaran
#5: Mediterranes Industrie-Flair ...
#6: Der Euro wirft seine Schatten voraus
#7: ... und seine neuen Regeln ...
#8: Noch gibt es sie: Slowenische Tolar