Euro-"Extratour": Schweden

Schweden:

Hätteboda Vildmarkscamping VM,
nahe 36013 Urshult

N56,4920° E014,8536°

 

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#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Maj-Britt vom Hätteboda Vildmarkscamping
#4: Zünftiges Explorer-(Main)Camp ...
#5: Defender im Moose Camp
#6: ... und IVECO natürlich im Outback Camp ...
#7: Feldküche im Main Camp
#8: Feuerstellen überall ...
#9: ... und auch eine Höhle für schlechtes Wetter
#10: Immer noch Währungswirrwarr angesagt!

#1: Idyllischer Campground ...
(Bericht von J. de Haas)

21.08.2012 -- Im Rahmen von Skandinavien 2012 wieder mal nach Schweden, aber mehr als neun Jahre nach der letzten Euro-"Extratour" hierhin immer noch nicht DER EURO im Land (auch wenn man es derzeit fast noch verstehen kann ... src=../wink.gif)!

Aber den Euro will Per sowieso nicht, denn die Banken nehmen für den Umtausch viel zu hohe Gebühren, wie er meint. Per Larsson, zusammen mit Gattin Maj-Britt Eigentümer eines der wohl urigsten Naturcamps im Süden Schwedens, sieht auch so aus, wie man ihn sich vorstellen würde, wenn man ihn nicht kennt: Weiße Haare, weißer Bart, ehemaliger Milchbauer, der im Jahr 1997 damit begann, rund 80 Hektar seines Grundbesitzes einer interessanteren Tätigkeit als der Milchviehwirtschaft zu widmen.

Er wurde Campingplatzbetreiber, und zwar vom EU-geförderten Projekt "Hätteboda Wilderness Camping" bzw. dem "Hätteboda Vildmarkscamping", wie es hier genannt wird, einem "Classified Vildmarkscamping (VM)".

All den 5-Sterne Campingplätzen mit Restaurants und allem Komfort Konkurrenz zu machen, lag ihnen fern, erzählt uns Maj-Britt, also musste etwas anderes her. Es wurde die ultimative Waldcampinganlage, die sicher inzwischen bereits Kult ist: Kein Strom, kein fließendes Wasser ohne eigene Pumpanstrengungen (1x Duschen = 60x pumpen, 1x 13l-Wasserkanister füllen gefühlte mindestens 30x pumpen ...). Gepflegte Plumps(trocken-)klos erwarten den Gast, Holz für die unzähligen Feuerstellen darf dieser sich aus den reichhaltigen Vorräten selbst schlagen.

Man ist Gast in einem wirklich einzigartigen und liebevoll ausgebauten Camp, das in drei Hauptbereiche unterteilt ist: Neben dem "Main Camp" gibt es das "Moose Camp" und schließlich auch das "Camp Outback", wo man selbst Unimog- und IVECO-Fahrer antreffen kann - auf Defender-Fahrer (sogar manchmal solche mit Sankey-Anhänger) stößt man hier dagegen in allen Teilcamps ...  

Man muss es kaum erwähnen, aber natürlich gibt es überall auch Kanu-Anlegeplätze, so den "Main Harbour" oder den "Outback Harbour", von wo aus man seine Kanufahrten antreten kann, die selbstverständlich auch mit gemieteten Booten möglich sind.

Rundwanderwege und andere durchziehen das gesamte Areal, so dass auch dem Wanderer alle Möglichkeiten gegeben sind, seinen Vorlieben zu frönen. Eine Grotte mit Sitzplätzen und Feuerstelle für eine ganze Reisegruppe auch zur Nutzung bei schlechtem Wetter sucht man auf diesem Camp nicht vergebens.

"Ruhig und abgeschieden am klaren Quellsee des Mien liegte der südlichste Wildmarkscampingplatz Schwedens. In einem 80 ha großen, schönen Waldgelände, umgeben von meilenweiten Wäldern, mit 3 km eigenem naturbewachsenem Ufer. Hier können Sie herumstreifen, baden oder angeln." So schreiben es Per und Maj-Britt in ihrem Flyer zum Camp und so kann man es auch bestätigen: Ein wirklich wunderbarer Platz zum Campen, und derjenige, der nicht unbedingt auf allen Luxus rund um die Uhr angewiesen ist, wird hier auf seine Kosten kommen.

Übrigens: Wer hier eine Solaranlage an Bord hat, wird auch stromtechnisch nicht zu kurz kommen und seine Kompressorkühlbox problemlos betreiben können. Auch unser Hobo-Ofen funktionierte bestens abseits der vielfältigen Feuerstellen auf einem Steinsockel, auch auf unserem Stellplatz T20, denn es ist hier untersagt, ein Feuer auf dem Boden abseits der Feuerstellen zu machen.

Noch etwas ganz besonderes, und das ist sicherlich ein ganz gewaltiger Vorteil dieses Camps: Auf unsere erstaunten Fragen bei Per, wie man denn die hier die Mücken beseitigt hätte, nachdem wir pro Abend höchstens drei angetroffen hatten, weihte der uns ein: Mücken waren hier noch nie ein Problem - wahrhaft ein gesegnetes Stück schwedisches Land, auch ganz ohne Euro!

Und noch etwas zum Schluss: Die Übernachtungen im Hätteboda Vildmarkscamping erwiesen sich mit unter 20,- EUR pro Nacht umgerechnet als die günstigsten der gesamten Skandinavientour in diesem Sommer - und man darf es wirklich glauben: Zwar gab es keine Mücken, aber bei den Preisen für Nahrungsmittel und Getränke konnten einem in Norwegen, Schweden und Dänemark zu Lande und zu Wasser als Euro-Besitzer diesmal wirklich nur noch die Augen tränen ...
 

 Alle Bilder auf einen Blick

#1: Idyllischer Campground ...
#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Maj-Britt vom Hätteboda Vildmarkscamping
#4: Zünftiges Explorer-(Main)Camp ...
#5: Defender im Moose Camp
#6: ... und IVECO natürlich im Outback Camp ...
#7: Feldküche im Main Camp
#8: Feuerstellen überall ...
#9: ... und auch eine Höhle für schlechtes Wetter
#10: Immer noch Währungswirrwarr angesagt!