Euro-"Extratour": Liechtenstein

Liechtenstein:

Camp Mittagsspitze,
bei Triesen / Vaduz

N47,087° E009, 527°

 

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#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Vorbei am Fürstenschloss ...
#4: Camp Mittagsspitze: Gestrenges Personalbüro
#5: Liechtensteiner Rotwein gibt es auch
#6: Spielplatz beim Camp
#7: Almabtrieb
#8: Schweizer Franken werden bleiben ...


#1 Malerische Kulisse ...(Bericht von Sixta Zerlauth)

18.09.2010 -- Liechtenstein! Welch Assoziationen hat man mit diesem kleinen Land! Ursprung etlicher deutscher Steuerskandale, Parkhaus für zahlreiche schwarze Euro-Milliarden, die gut in Stiftungen versteckt sind.

Wer nach Liechtenstein reist, tut dies nicht selten mit etwas illegalen Absichten. Und wenn ich ehrlich bin, handelt es sich diesmal um meine erste vollkommen legale Reise.

Wer da aber an Geldwäsche denkt, liegt ganz falsch: Die letzten "Reisen" hierhin unternahm ich als Kind in der Begleitung meiner Großeltern - sie fanden in den Sechzigern des vergangenen Jahrhunderts statt und waren in der Regel stramme Fußmärsche, die im Nenzinger Himmel in Vorarlberg - Österreich begannen.

Früh morgens ging es mit leerem Rucksack aufs Sareiser Joch, um dann nach Malbun auf der Liechtensteiner Seite abzusteigen. Dort wurde der Rucksack mit Tabak, Kaffee und Zucker gefüllt, alles Güter, deren aufwändiger Schmuggel sich wohl lohnte. Beim Aufstieg zurück hielt man natürlich Ausschau nach den durchaus geländegängigen österreichischen Zöllnern. Wurde ein  Zöllner gesehen, musste man schnell entscheiden: Rucksack verstecken, in verschiedene Richtungen wegrennen oder frech mit einem fröhlichen "Grüß Gott" auf sie zugehen, in der Hoffnung, man sieht aus wie ein harmloser Wanderer. Ein Strauß Alpenblumen, ein paar Pilze oder ein Töpfchen mit Beeren sollten je nach Jahreszeit das Bild abrunden ...

Nun aber sind die Zeiten vorbei und man reist als Tourist wie wir auf dem Weg in die Schweiz und nach Frankreich auch durch Liechtenstein: Offizielles Zahlungsmittel ist der Schweizer Franken, über eine eigene Währung verfügt das Fürstentum nicht. Überall - ob auf dem Campingplatz oder im Restaurant wird jedoch der Euro gern angenommen und jeder Kassierer hat einen Taschenrechner zur Hand, auf dem er mit flinken Fingern und einem für ihn sicher nicht ungünstigen Kurs die Beträge umrechnet.

Sonntags haben Supermärkte hier geöffnet, was zu einer Flut von Schweizer Einkaufsreisenden führt. Schweizer kaufen gerne ein am Sonntag, wie wir bereits im Vorjahr in einem Einkaufszentrum an der Autobahn beobachten konnten, wo Busse Mengen an Kunden hinkarrten.

Auch hier in Liechtenstein ist der Parkplatz voller Autos mit Schweizer Kennzeichen, der Supermarkt voll mit Schweizer Kunden, die volle Einkaufswagen zur Kasse rollen. Am Ausgang brutzeln die Hendl, der Duft von frischem Brot und Kuchen zieht durch die Luft, fast schon kommt Jahrmarktsstimmung auf.

Eins ist jedoch sicher: Auch wenn Schweiz und Liechtenstein vermutlich mehr Euros bunkern als Schweizer Franken, werden sie wohl von ihrer eigenen Währung nicht ablassen ...
 

 Alle Bilder auf einen Blick

#1: Malerische Kulisse ...
#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Vorbei am Fürstenschloss ...
#4: Camp Mittagsspitze: Gestrenges Personalbüro
#5: Liechtensteiner Rotwein gibt es auch
#6: Spielplatz beim Camp
#7: Almabtrieb
#8: Schweizer Franken werden bleiben ...