Deutschland  Niederlande  2013: Die Jungfernfahrt der SY "pacifico"

Abenteuer in der Emsmündung ...


Vorwort ...

Etwas mehr als sechseinhalb Jahre ist es nun her, dass die "pacifico" mehr als "plaisir" zu ihnen kam. Doch seitdem ist viel geschehen ...

In der Werft ...Leider hatte die pacifico bis dahin aber viel zu viel plaisir und viel zu wenig Pflege erfahren: Das 13 m lange und rund 3,80 m breite Boot war also eigentlich kaum zu gebrauchen, am wenigsten für längere Reisen. Als so genannter Backdecker, also Boot mit überbautem Vorschiff, bot es allerdings sehr viel Platz und Kopffreiheit - besonders für den Autor, den langen Jürgen ...

Beim Bau des Bootes, das einen Kompromiss darstellt zwischen Motor- und Segelyacht, war an allen Ecken gespart worden. Das hatte der Konstrukteur von der damaligen Assmann-Werft im Jahr 1977 sicherlich auch anders geplant.

Durch die mangelnde Pflege und Wartung, die das Boot bis zum Erwerb erfahren hatte, wartete wirklich viel Arbeit auf sie, um daraus ein seegängiges Schiff zu machen: Alles an Bord war alt und "ab"! Nur einzelne Teile der Ausrüstung, wie etwa das Radar und der Kompass konnten weiter verwendet werden. Im Boot gab es praktisch kein Schiffbausperrholz: Die Einrichtung war stabil, unpraktisch und nicht vom Bootsbauer. Und überall fehlte der wichtige Stauraum, der für lange Reisen unerlässlich ist ...

Loona: Wachhund an Bord ...Sie mussten also bauen und umbauen. Bis heute sind sie damit noch nicht wirklich fertig. Vor etwa zwei Jahren waren sie dann endlich soweit, dass sie ihre Wohnung aufgeben und endlich an Bord leben konnten. Hündin Loona, von der wir bereits berichtet haben, kam übrigens im November 2011 zu ihnen auf das Schiff und hat sich dort schnell eingelebt: Sie übernimmt nun gerne das Aufpassen an Bord. Niemand kommt nun noch ohne Meldung in die Nähe ihres Bootes ...

Für die erste Reise, von der unsere Geschichte handelt, hatten sie gerne nette Helfer mitgenommen: Eine wirklich gute Ergänzung zum Bordalltag und für die anstehenden Manöver.

Für das Fahrtgebiet hatten sie viele Informationen gesammelt, die einen besseren Einblick in eine solche Reise geben konnten und im Nachhinein die vielen kleinen und großen Abenteuer für das Schiff und jeden einzelnen an Bord wiedergeben.

Es gibt immer nur EIN erstes Mal, wenn man mit einem solchen Segelschiff ablegt: Dieses erste Mal ist nun geschafft und sie freuen sich jetzt schon auf die vielen weiteren interessanten Reisen - die See wartet und die Vorfreude darauf kann die Besatzung nun täglich genießen ...

Wer ist die Besatzung?

Simone Sattler, 1965 in Marburg ans Tageslicht gekommen: Seit 2006 mit verheiratet, will sie nun mit ihm und der pacifico die Welt erkunden. Sie ist sehr engagiert für den Meeres- und Tierschutz, dabei haben es ihr die Wale besonders angetan - auch deren Gesänge. Sie ist aber auch für normale Unterhaltung (ohne Gesang) zu begeistern. Ein Tierquäler sollte ihr aber besser nicht in die Hände fallen. Zusammen mit Jürgen stellt sie schon fast die Stammbesatzung der pacifico dar. Mit ihren 170 cm ist die pacifico eigentlich ideal für sie ...

Die Besatzung: Simone ... ... und der Kapitän: Jürgen ...

Jürgen Sattler, Baujahr 1957 in Mainz. Schon ganz früh (im Alter von 7 Jahren) befasste er sich mit der Seefahrt. Damals waren allerdings noch Piraten sein Kick für die Phantasie. Heute ist das anders. Allerdings benutzt er jede Gelegenheit, um auf einem Boot zu sein. Da blieb es nicht aus, dass er schon bald die Weltmeere bereiste und 1984 das größte nautische Patent machte.

Den Job auf einem Schiff hat er noch immer: Nun ist allerdings noch der Umweltschutz, der Tierschutz und ein immenses Fernweh dazu gekommen. Irgendwie fehlt ihm das Reisen in andere Länder und zu anderen Menschen. Bei diesem Punkt kommt die pacifico ins Spiel: Ein Schiff, in dem auch er mit seinen 195 cm gut stehen kann.

Harry in der Küche ... ... und Bonni ...

Harry Bastet, ehemaliger Schlagzeuger, hat den Weg zum Segeln gefunden. Mit Frau Bonni und dem hölzernen Motorsegler Arielle hat er in den letzten Jahren das Schwarze Meer und das Mittelmeer aufgemischt. Noch nicht lange mit der Arielle zurück im ostfriesischen Weener, dem Liegeplatz auch der pacifico, kommt er an Bord dieses Schiffes für dessen erste Reise. Harry ist immer gut gelaunt und auch für einen Scherz zu haben.

Bonni Bastet, die andere Hälfte der Besatzung der Arielle, ist mit Harry schon sehr lange verbandelt: Zusammen mit ihm hat sie schon so einiges erlebt - Gutes wie Schlechtes. Immer wieder gequält vom Rückenschmerz, den sie Wüterich getauft hat und tapfer durchlebt, hat sie nicht vergessen, gute Momente zu erkennen und mitzunehmen. Mit ihrem Harry zieht sie ins Vorschiff der pacifico bei deren Jungfernreise ein. Wenn es nur irgend geht, ist Bonni ohne Schuhe unterwegs ...

Hündin Loona wird am 11. September 2011 geboren: Sie ist die Nummer 6 ihrer Geschwister. Loona öffnet als erste des Wurfes die Augen. Im Januar 2012 ist aus dem kleinen "Eisbär" dann doch noch ein Hund geworden. Mit dem Wachsen hat sie es gar nicht eilig. Auf jeden Fall findet sie Schiff und Meer sehr interessant, nur Sturm ist ihr nicht geheuer. An Bord der pacifico hat sie sich schnell eingelebt und alles angesehen: Auch das, was Simone und Jürgen da so machen. Ganz besonders liebt sie es, an Deck herum zu streunen. Und da sind dann auch noch Leo und Mr. H. junior - alles ist sehr interessant!

Auch mit Banane immer dabei: Mr. H. junior ... Ruhepol an Bord: Löwenmädchen Leo ...

Mr. H. junior war bis zum 04. September 2011 im Team der Verhaltensforscherin und Tierschützerin Jane Goodall: Sie lernten ihn in Hamburg kennen, als sie eine Veranstaltung von Frau Goodall besuchten (mehr dazu im Besuchsbericht vom Juni 2015 in Münster). Nun ist Mr. H. junior ständiges Besatzungsmitglied der pacifico, will das auch bleiben und in Zukunft mitsegeln. Mit Löwendame Leo versteht er sich bestens. Er besteht darauf festzustellen, dass er kein Schimpanse ist, denn er hat einen Schwanz. Und seine Banane darf man ihm auf keinen Fall wegnehmen: Als die junge wilde Loona im November 2011 an Bord kommt, fällt ihm fast die Banane aus der Hand. So ein lebhaftes Mädchen hatte er nicht erwartet ...

Löwenmädchen Leo - 1990 kam sie bereits als Bootswache an Bord ihres Vorgängerschiffes - einer Sloop (auch als Slup bezeichnet) von 9,80 m Länge. Sie ist dadurch sehr erfahren im "Wache gehen". Manchmal möchte man allerdings, dass sie doch lebendig wäre: Einmal für die vielen Kinder, die sie im Fenster der pacifico bewundern und dann auch für gelegentliche unerwünschte Besucher. Ab November 2011 steht ihr Loona beim Wache gehen zur Seite. Ihre ganze Erfahrung auf einem Segler vermittelt sie gekonnt und ohne Stress an Loona: Die beiden sind mit Mr. H. junior ein gutes Team an Bord ...


Stationen einer Jungfernfahrt ...


© 2015 Jürgen Sattler