Österreich  Österreich 2018

Kals am Großglockner


Eigentlich stand diesmal eine ganz andere Österreich-Tour auf dem Programm: Für unsere GPS-Rubrik hatten wir vor einiger Zeit über die Reiseplanung mit Google My Maps berichtet und dabei eine Fahrt in die Steiermark beschrieben. Dabei ging es um die Geheimnisse rund um unterirdische Gänge aus uralter Zeit und auch oberirdische jahrtausendalte megalithische Steindenkmale.

Als wir uns dann tatsächlich an die Planung machten gegen Anfang August 2018, stellte sich allerdings schnell heraus, dass auch für diese Entfernung unsere zur Verfügung stehende Zeit nicht wirklich reichen würde - und damit war der Plan beerdigt. Wirklich schade, dort müssen wir aber früher oder später noch tatsächlich hin!

Und was blieb? Nun, tatsächlich wieder mal "nur" Tirol, allerdings diesmal wenigstens Osttirol. Und so fiel dann schnell eine passende Entscheidung: Es geht auf die Schnelle und mit Explorer in den Nationalpark Hohe Tauern und dort nach "Kals am Großglockner"!


Bei der Ankunft an diesem Wochenende Mitte August herrscht drückende Hitze: Das Nationalpark Camping von Kals hatte sich aufgrund seiner Lage und der Beschreibung als Aufenthaltsort für den kurzen Trip empfohlen:

Ruhiges Eck im Nationalpark-Camp ..."Unser Campingplatz ist der ideale Ausgangspunkt sowohl für leichte als auch für hochalpine Touren. Inmitten des Nationalparks Hohe Tauern können Sie die unverfälschte Natur der Osttiroler Bergwelt in vollen Zügen genießen. Neben den Wander- und Bergtouren, die direkt vom Platz aus unternommen werden können, gibt es in Kals zahlreiche Mountainbike Strecken verschiedener Schwierigkeitsgrade. Und natürlich die Besteigung des Großglockners, ein unvergessliches Highlight für jeden routinierten Alpinisten. In unmittelbarer Nähe des Campingplatz gibt es zwei ausgezeichnete Restaurants (beide zu Fuß in 10 Minuten zu erreichen) ..."

Der Platz erweist sich zunächst einmal auf den ersten Blick nur begrenzt einladend: Auf mehreren Ebenen angesiedelt hat man zwar guten Blick auf die umgebende tolle Landschaft, aber die vorhandenen Stellplätze regen nicht unmittelbar zum Bleiben an. Das ändert sich allerdings schnell, als wir in der hintersten Ecke des Platzes etwas versteckt direkt am Wald ein einsames Plätzchen entdecken, das uns gefällt. Allerdings: Überall weisen Schilder auf Reservierungen hin.

Wir sind wieder schon so gut wie unterwegs, als uns ein freundlicher Platznachbar anspricht: Die Schilder würden nur bedeuten, dass die Stellplätze etwas teurer wären als die anderen, da hier eigene Wasserstellen verfügbar sind. Tolle Marketingmaßnahme! Hätten wir diese Info nicht bekommen, wären wir glatt wieder abgefahren, da die Rezeption derzeit geschlossen ist und niemand ohne Zusatzinfo auf die Idee kommen kann, was es mit den Schildern hier auf sich hat ...

Also bleiben wir und sind bereits im Laufe des Nachmittags hochzufrieden: Wir haben gegen geringen Aufpreis nun ein wunderschönes Plätzchen und auch die Sanitäranlagen des Platzes sind einen Besuch wert: Große Klasse, was den Camper hier erwartet! Über ein eigenes Lokal verfügt der Platz allerdings nicht, lediglich ein Pizzaservice kann von hier aus angerufen werden.   

Viel zu sehen und zu laufen Verdunklung überflüssig: Explorer Nacht-Idylle

Der baldige Erkundungsgang führt uns zunächst einmal zum ersten nahen Zentrum: Das "Gradonna Mountain Resort" präsentiert sich als "Châlets & Hotel, das jedes Wander- und Skisportherz höher schlagen lässt". Abgesehen davon, dass hier erst am Abend der Service beginnt und trotz des netten Einkaufsladens, der hier viele Spezialitäten durchgängig bereithält, beschließen wir allerdings beim Anblick der herumlaufenden hochfeinen Kellner, dass wir doch eher rustikal eingestimmt sind bei dieser unserer Tour. Wir machen uns auf den Weg zur angepriesenen zweiten gastronomischen Stätte - den "Taurerwirt", das "Vital- und Wanderhotel in den Hohen Tauern", wie die Webseite verrät:

"Unser Hotel Taurerwirt besticht durch die einmalige Lage auf 1.500 Metern Seehöhe am Talende des Glocknerdorfes Kals in Osttirol. Hier endet die Straße und der Nationalpark Hohe Tauern beginnt. Die rund 25 Mitarbeiter unseres natürlich gewachsenen, familiengeführten Vier-Sterne-Wanderhotels tun alles, um Ihnen einen unvergesslichen Urlaub zu ermöglichen."

Ein wunderschöner Fußweg durch den angrenzenden Wald führt in der Tat schon bald zu diesem Ausflugsziel: Spontan beschließen wir, hier und heute einzukehren. In der Nähe vom Wirtshaus sind Zimmerleute dabei, das Dach eines neuen Gebäudes fertigzustellen: Als an Höhe gewöhnte Österreicher stehen die Männer frei und ohne jede Sicherung auf dem Gebäude - beeindruckend! Während unseres Aufenthaltes werden wir noch Zeuge vom enormen Tempo des Baufortschritts, der schon kurz danach deutlich sichtbar ist (siehe Bilder unten).

Bei beiden folgenden Besuchen im Taurerwirt schmeckt das Essen durchaus, inwieweit allerdings ein Zusammenhang besteht zu dem späteren Dauerbesuch eines Mitglieds vom Explorer Team in den hervorragenden Sanitäranlagen des Camps, wird sich nicht mehr klären lassen ...

Urige Camp-Umgebung Am Gradonna Mountain Resort Soviel Kunst muss sein ...
Jahrtausende alte Skulpturen ..? ;-)) Hier wird vorgesorgt: UTM-Koordinaten für den Notfall ... Abendessen gesichert: Am Taurerwirt
Trittfeste Schreiner: Hier ist man an Höhen gewöhnt ... Nach dem Abendessen: Ritt zurück zum Camp Sehr kurzfristg nimmt der Bau (links) Formen an - man muss nicht mehr drauf stehen

© 2019 J. de Haas