Samstag, 10.11.07: Ausflug und mehr ...

Nach dem Frühstück im Romantik Purbachhof haben wir noch Zeit: Erst um 14 Uhr beginnt die heutige Kellerwanderung, bei der die gestern nicht besuchten Keller aufgesucht werden sollen. An der für 14 Uhr angesetzten geführten Wanderung "Weinbau - Geschichte - Geologie", die rund 3 Stunden dauern soll, wollen wir nicht teilnehmen, der eiskalte stürmische Wind wird auch während des ganzen heutigen Tags anhalten und "Outdoor"-Veranstaltungen vermiesen.

Wie gemütlich ist es dagegen im Auto! Wir planen eine Rundfahrt um den nördlichen Neusiedler See, schließlich sind die Sichten heute auch aufgrund des stürmischen Winds hervorragend - selbst in Kilometern Entfernung kann man im Flachland rund um den See noch jede Kirche am Horizont erkennen - tolles Wetter für eine solche Spritztour!

Zunächst geht es wieder mal nach Podersdorf und zum Landgasthof KARLO nach Illmitz wie zu Beginn unserer Ungarnreise 2005, die wir hier in dieser malerischen Umgebung begonnen hatten. Wir wollen diesmal endlich den Mirabilis einkaufen, den hervorragenden Cabernet Sauvignon, den wir damals hier kredenzt bekommen hatten und von dem wir auf unserer Rückfahrt wegen Ruhetag nichts mehr einkaufen konnten.

Im Gegensatz zu damals gibt es diesmal hier allerdings keinen Mirabilis mehr - den neuen Cabernet, der allerdings bereits ebenfalls ein viel versprechendes Bukett hat, sollen wir noch 1 bis 2 Jahre lagern, empfiehlt man uns - wir werden es machen mit unserem Kartoninhalt, wenn wir es tatsächlich schaffen sollten ..!

Südöstlich von Illmitz geht es weiter nach Apetlon, wo es auch im Ort einen Ziehbrunnen gibt, der an die der ungarischen Puszta erinnert ...

Ziehbrunnen in Apetlon ...

Unser Weg führt uns zurück am Nordufer des Neusiedler Sees, obwohl es rund um den südlichen Teil kürzer wäre Richtung  St.Margarethen südlich von Purbach, wo wir zum Römersteinbruch wollen. Aufgrund eines abgelaufenen Personalausweises im Team wollen wir jedoch nicht zweimal über die ungarische Grenze und fahren so wieder nach Norden - der Ausweis wird nach der Tour verlängert werden, immerhin noch ohne Fingerabdrücke ..!

Der Ort der Operfestspiele ist leider geschlossen am Wochenende (!), nur der heftige Wind fegt so stark um die Höhen, dass man kaum die Kamera über den Zaun des Steinbruchs halten kann, der einen tiefen Einblick in die Erdgeschichte bis zu 25 Mio. Jahre zurück bietet.

Der Steinbruch liegt im Gebiet des Weltkulturerbes Fertö und von seinen Höhen aus hat man einen Rundblick über das Leithagebirge und weit über den Neusiedler See. Seit vielen Jahren wird der Römersteinbruch für kulturelle Veranstaltungen wie Passionsspiele, Opernfestspiele und Konzerte genutzt. Der Sandstein dort wird heute in der Architektur und auch für die Bildhauerei verwendet, wie wir durch den Zaun eines heute natürlich ebenfalls geschlossenen Betriebes erkennen können ...

Geschlossen am Wochenende: Römersteinbruch von St. Margarethen ...

Also heißt es zurück nach Purbach: Auch heute ist dort Programm angesagt, die Keller sind bereits geöffnet. Um 15:30 Uhr gibt es ein Platzkonzert der Blasmusikkapelle Purbach wieder am Kellerplatz. Um 16 Uhr wird es die Weinsegnung durch den Stadtpfarrer geben, der zu unserem Erstaunen dunkelhäutig ist, um 16:30 Uhr schließlich soll die Volkstanzgruppe Purbach auftreten. Volkstänze am Kellerplatz und anschließender Tanz durch die Kellergasse stehen auf dem Programm.

Leider verschärft sich das Sauwetter seit Mittag erheblich: Zum Regen kommt wieder heftiger Wind, der an diesem Wochenende wohl nicht mehr nachlassen wird. Wir verziehen uns in den ersten Keller, wo man es bei Rotwein und "Verhackertem" trotz Sauwetter oben sehr gut aushalten kann ...

Die Blasmusikkapelle von Purbach formiert sich ... ... und die Weinsegnung mit dem Stadtpfarrer ...
In der Kellerschenke der Familie Steindl ... ... hier schmeckt das "Verhackerte" ...
Aufwändiger Eingang ... ... und zahlreiches Publikum bei Leidl-Putz ...
Im Keller von Weinsteindl ... ... der Blaufränkische 06 noch im Holzfass ...

Es wird wieder ein langer Abend heute: Nach dem Abendessen im Türkenkeller sind noch jede Menge anderer Keller im südlichen Stadtgebiet von Purbach zu besuchen, und das zieht sich wie immer hin ...

Es wird spät, als wir schließlich wieder in unserem Romantikhof ankommen. Am morgigen Sonntag wird es zurück nach München gehen, und auch die Strecke bis dorthin wird sich in Anbetracht des anhaltenden Sturms dahinziehen. Aber wir werden eine Woche später feststellen, dass wir großes Glück gehabt haben: Beim Chaos auf der A21 und anderen Autobahnen rund um Wien in der Folgewoche hätten wir unter Umständen leicht eine Nacht im Auto verbringen können.

Purbach und seine Weinveranstaltungen werden wir allerdings nicht vergessen: Wenn im kommenden April das "Storchencamp" von Purbach wieder aufmacht und sowohl im April als auch im Mai 2008 wieder die Keller geöffnet werden, sind wir voraussichtlich erneut vor Ort: Diesmal natürlich mit unserem Explorer, Ehrensache ..!


Nachtrag, November ´10: Wieder vor Ort

Es dauerte doch etwas länger als damals gedacht, bis wieder einmal ein Besuch beim "Martiniloben" und eine Tour Richtung Burgenland auf dem Programm stand: Im November 2010 war es schließlich endlich wieder so weit:


© 2007 J. de Haas